One Inch Giant - The Great White Beyond

Review von Stormrider vom 11.06.2013 (3665 mal gelesen)
One Inch Giant - The Great White Beyond ONE INCH GIANT haben sich auf ihrem Zweitling etwas aus der Stoner-Ecke gelöst, ohne ihr jedoch vollkommen den Rücken zu kehren. Die Riffs sind zwar weiterhin so trocken, dass sie schon beim ersten Durchlauf etwas Staub im Hals hinterlassen, aber im Großen und Ganzen hat man sich etwas mehr Doom auf die Fahnen geschrieben. Auch die progressiven Elemente sind etwas mehr in den Vordergrund gerückt. Der Eröffnungsdreier 'The Sea Opended Up', 'Mountains Will Erode' und 'Malva' läuft in diesem Sinne auch ganz nett ins Ohr, ohne wirklich Widerhakenfähigkeiten zu entwickeln (die Idee den Titelsong des Vorgängeralbums erst auf dem aktuellen Album zu platzieren, ist irgendwie allerdings nicht mehr wirklich progressiv).

Danach wird der beschriebene Pfad dann das erste Mal verlassen. Das vollkommen deplatziert wirkende 'Jiraya' ist eine kurze und verzichtbare Akustikspielerei, bevor in 'Only Scorn Remains' die Idee progressiv zu sein durch den Einsatz von Blastbeats unterstützt werden soll. Das wirkt für mich auf dem Album leider ähnlich deplatziert wie das vorangegangene 'Jiraya'. Im Anschluss folgen dann mit 'Tell Meteor From Star' und 'The Years Of Mist' wieder Stücke, die dem schwedischen Quartett viel besser zu Gesicht stehen. 'Awaiting The Wave' ist ein weiteres auf akustischen Gitarren basierendes Intermezzo, was vom Sound her klingt, als würde es nicht aus der gleichen Session kommen, da es viel differenzierter und klarer als der Rest des Materials daherkommt, es ist aber ebenso verzichtbar wie der erste rein akustische Versuch. Interessanterweise hat man den zweiten Blastbeatsong des Albums ebenfalls genau hinter dem akustischen Ausflug platziert.

Handwerklich gibt es nicht viel zu meckern, und besonders die teils schleppenden, teils drückenden Riffs wissen zu gefallen. Sie stehen damit vollkommen zu Recht im Vordergrund des Sounds. Die Vocals könnten noch eine Prise mehr Eigenständig und Power vertragen, sie kommen im Vergleich zu den Gitarren doch etwas dünn aus den Boxen. Der Knackpunkt des Albums ist aber ein anderer. Die Songs sind allesamt nicht schlecht, aber irgendwie auch sehr beliebig ausgefallen. So richtig hängenbleiben will da nichts. Es ist überhaupt kein Problem sich "The Great White Beyond" am Stück anzuhören. Die Frage ist nur, ob man ein Album mehrfach aus dem Schrank zieht, das ohne wirkliche Highlights auskommt und zwar gut umgesetzt ist, aber irgendwie so vorbeiplätschert. Da passt das schlichte Cover, auf dem ein Bach zwischen Bäumen durchläuft, leider irgendwie perfekt. Ich würde vermutlich im Zweifel doch wieder zu Bands greifen, die in ähnlichem Fahrwasser schiffen, aber eingängigere Songs am Start haben.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Sea Opened Up
02. Mountains Will Erode
03. Malva
04. Jiraya
05. Only Scorn Remains
06. Tell Meteor From Star
07. The Years Of Mist
08. Awaiting The Wave
09. My Unshaped Form
10. A Fear A Flame
11. The Great White Beyond
Band Website: www.oneinchgiant.com
Medium: CD
Spieldauer: 40:22 Minuten
VÖ: 19.04.2013

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