Straight On Target - Pharmakos

Review von Akhanarit vom 27.01.2013 (3549 mal gelesen)
Straight On Target - Pharmakos Ich muss zugeben, dass ich "Pharmakos" von den Italienern STRAIGHT ON TARGET etliche Durchläufe zugestehen musste, um mir überhaupt eine vernünftige Meinung zu diesem Debütalbum bilden zu können. Der Deathcore, den die Band uns hier serviert, ist derart nichtssagend, dass man dieses Album schon wieder vergessen hat, bevor die Scheibe überhaupt durchgehört ist. Schlimmer noch... Nach dem letzten Durchlauf habe ich sogar nachgesehen, wie viele Songs ich denn noch vor mir habe, bis ich es endlich hinter mir habe. Und das bei einer Spielzeit von gerade mal etwas mehr als 35 Minuten! Schon mit dem Intro 'Theta' beginnt das Dilemma. Dies ist nämlich genauso spannend wie sich auf die eigene Atmung zu konzentrieren. Ein vertonter Rollbusch sozusagen. Für meine Begriffe hätte man das Eröffnungsgedöns genau so gut an das folgende 'Ostrakon' anhängen können, oder noch besser, es dem Hörer gleich ersparen können. Nach dem Vorgeplänkel findet man sich in der Welt von STRAIGH ON TARGET wieder. Geschwindigkeit ist leider absolute Mangelware. Die Vocals sind so monoton, dass man acht geben muss, dass einem nicht die Augen zufallen und das musikalische Korsett ist von vorne bis hinten zusammengeklaut. An einer Stelle meint man, eine dröge Version von den Landsleuten ILLOGICIST vor sich zu haben, an anderer Stelle versucht man sich an der Wucht von ALL SHALL PERISH, fährt den Karren aber so weit in den Dreck, dass ein Fortbewegen unmöglich erscheint. Ein paar nette Gitarrenläufe finden sich zugegebenermaßen auf "Pharmakos" wieder, aber das haben tausende andere Bands ebenso zu bieten. Die Breakdowns machen bei dem Schneckentempo, in dem sich die meisten Stücke bewegen, kaum Sinn, denn wovon soll man sich schon abgrenzen, wenn Variation eine Unbekannte in diesem Spiel darstellt.

Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, als sich plötzlich die letzten Sekunden von 'Initiation' als durchaus positiv hervortaten. Na bitte, es geht doch! Das folgende 'He Spreads Hypocrisy' setzt erfreulicherweise genau dort an, verliert sich aber recht bald wieder in der Belanglosigkeit, die auch über die restliche Spielzeit nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass "Pharmakos" ein Album ist, das eigentlich kein Mensch braucht. Die Promo-Infos wollen den potenziellen Käufern weis machen, dass die Italiener eines der besten Debüt-Alben des Jahres (das zudem gerade erst begonnen hat) auf's Band gezimmert hätten und zudem im selben Atemzug mit einer Band wie WHITECHAPEL genannt werden könne. Ich vermute, das Label steht mit dieser Meinung ziemlich allein auf weiter Flur, in der Bibel steht: "Du sollst nicht lügen.", und für mich steht fest, dass "Pharmakos", der Titel deutet es ja schon an, in Wahrheit eine vertonte Schlaftablette ist. Die Musik-Fans sind doch nicht dämlich und werden diese Truppe ganz simpel mit Nichtbeachtung strafen. Da hilft auch die auf fett getrimmte Produktion nichts. 'Wake The Apathetic'? Wohl nicht mehr in diesem Leben...

Gesamtwertung: 4.5 Punkte
blood blood blood blood dry dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Theta (Instrumental)
02. Ostrakon
03. Demonized
04. Wake The Apathetic
05. Dreadful Eyes
06. Initiation
07. He Spreads Hypocrisy
08. Synesthesia
09. Palm Leaves Readers
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 35:40 Minuten
VÖ: 14.01.2013

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten