Riverside - Shrine Of New Generation Slaves

Review von Dweezil vom 21.01.2013 (5161 mal gelesen)
Riverside - Shrine Of New Generation Slaves Polens Antwort auf PORCUPINE TREE haut eine neue Scheibe raus. RIVERSIDE enttäuschen auch auf Album Nummer fünf nicht, obwohl sie doch einige Änderungen an ihrem Sound vorgenommen haben, was aber auch Altfans nach einiger Eingewöhnungszeit gut reinlaufen sollte. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Polen (noch) mehr 70er-orientiert vorgehen und, obwohl immer noch zahlreiche PORCUPINE TREE-Referenzen vorhanden sind, weiter zu den Wurzeln des Prog vorstoßen. Vor allem alte DEEP PURPLE oder URIAH HEEP bieten sich als Vergleiche für die Wechselspiele aus Hammond-Orgel und Gitarre an, während Melodien und Gesang häufig in verträumteren Proggefilden wandeln. In letzterem vertäumt melancholischem Gesang, schaffen sie, wie zum Beispiel auch ANATHEMA, einen guten Spagat zwischen Tradition und Moderne.

Ich persönlich muss sagen, dass ich mit dem bisherigen Schaffen RIVERSIDEs nur bedingt vertraut war, aber als früh-siebziger Progrock-Geek hat mich das Album vom ersten Durchlauf an begeistert. Moderne Vertreter des Genres, wie die FLOWER KINGS oder - bis zu einem gewissen Grad - auch NEAL MORSE und SPOCK'S BEARD, gehen mir oft etwas zu technisch zur Sache, während meines Erachtens nach die besten Prog-Rock-Scheiben Anspruch, Verspieltheit und Eingängigkeit zu verbinden wussten und keine (oder kaum) unnötige Achterbahnfahren auf Gitarre und Keyboard benötigten (offensichtliche Ausnahme hier natürlich EMERSON, LAKE & PALMER, FOCUS und einige YES Platten). "Shrine Of New Generation Slaves" schafft genau, diese Balance zu halten, und ist damit für mich stärker in der Tradition von (alten) GENESIS, CAMEL oder CARAVAN, als obig genannte Genrevertreter. Fans von Prog, 70er Rock sowie Psychedelic-Rock werden hier voll bedient. Ein geniales Album, sowohl zum gepflegten Philosophieren und Genießen mit den intellektuellen Kollegen, als auch zum Tüte kreisen lassen, oder am besten beidem. Alternativ kann man es auch unter (guten) Kopfhörern genießen und sich für 'ne knappe Stunde von der Welt verabschieden.

Fans der Band müssen sich erst mal ein wenig neu justieren, sollten danach aber auch an diesem Album Gefallen finden, während alle anderen, die auch nur ansatzweise etwas mit obig erwähnten Bands anzufangen wissen, dieses Album als Einstieg in den RIVERSIDE-Kosmos nutzen sollten und gleichzeitig eines der besten Prog-Rock Alben der letzten Jahre genießen können.

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. New Generation Slaves
02. The Depth Of Self-Delusion
03. Celebrity Touch
04. We Got Used To Us
05. Feel Like Falling
06. Deprived (Irretrievably Lost Imagination)
07. Escalator Shrine
08. Coda
Band Website: www.riverside.art.pl
Medium: CD
Spieldauer: 51 Minuten
VÖ: 18.01.2013

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten