Phallax - Lower The Flags

Review von Kex vom 04.01.2013 (5119 mal gelesen)
Phallax - Lower The Flags Laut Wikipedia gilt Deutschland als eine "Hochburg des Power-Metals". Getreu dieser Aussage hat ein recht junges Quintett aus Baden-Württemberg einige Wechsel in der Bandbesetzung sowie zwei Jahre Zeit investiert, um nach dem Debüt 2009 mit "Lower The Flags" einen Nachfolger zu produzieren. Das Ergebnis wurde im Frühjahr 2012 veröffentlicht und fand schließlich im Winter seinen Weg auf meinen Schreibtisch. Optisch habe ich die Jungs angesichts Felix' unglaublich männlichen Bartes direkt ins Herz geschlossen. Begeistert war ich auch von den Höhen, die Sänger Jogi erklimmen kann. Klingt das Intro von 'Parasite' noch etwas roh und leicht nach Garagen-Grind, wird noch innerhalb der ersten 30 Sekunden unmissverständlich klar gemacht, welches Genre hier vorherrscht. Melodischer Power Metal, getragen von klarem Gesang, treibenden Rhythmen und Frickelparts beschallt 33 Minuten lang mein Zimmer. Den amelodischen Abstecher hätten sich PHALLAX auch schenken können. Dabei spielt das Quintett auf ernst zu nehmendem Niveau. Sicherlich, vieles hat man bereits bei klassischen Vertretern des Power Genres bereits mehrfach zu hören bekommen. An so mancher Stelle ist auch noch Spielraum für komplexere Songstrukturen, besonders, weil hier zwei Gitarren am Werk sind. Mit 'Fame For Pain' belegen die Jungs aber sehr eindrucksvoll, dass sie es draufhaben. Der Bass gibt den Ton an, die Füße zucken direkt mit und die Melodie geht direkt ins Ohr. Auch der Wechsel zu Growls gelingt durchaus, wenngleich diese mit etwas mehr Druck die Boxen verlassen könnten. Auch die Texte versinken nicht in völliger Belanglosigkeit, besitzen jetzt aber auch keinen herausragenden Tiefgang.

Insgesamt stellt "Lower The Flags" eine durchaus anständige Scheibe dar, die allerdings durch die kurze Spielzeit (eine gute halbe Stunde) Punkte verliert. Fairerweise wird "Lower The Flags" als EP angeboten, was das Paket wieder recht anständig erscheinen lässt. Einen Bonustrack hat die Band ebenfalls noch parat. Ein fettes Plus machen dann die saubere Aufnahme, die gelungene Mischung der Instrumente, gelungene Soli und Jogis stimmliche Vielfalt aus. Ein Ohr sollte für diese Band seitens Power-Metal-Fans in jedem Fall riskiert werden, denn hier wird mehr als obere Lokal-Klasse geboten. Symphonie-Fetischisten sollten sich von den Süddeutschen eher fernhalten. Mit einem umfangreicheren Output sollte es für PHALLAX beim nächsten Silberling sicherlich für 7.0 reichen.

Anspieltipps: 'Fame For Pain', 'Tragic World'

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Parasite
02. Sanctimonius
03. Zacharias
04. Fame For Pain
05. Little Boy
06. Hibakushas
07. Tragic World
08. Different View
Band Website: www.phallax.de
Medium: CD
Spieldauer: 33:16 Minuten
VÖ: 30.11.2012

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten