Redrum Inc. - Cure The Pain

Review von Opa Steve vom 07.07.2002 (4700 mal gelesen)
Redrum Inc. - Cure The Pain Über die deutsche HC-Metal-Kapelle Redrum Inc. geben sowohl Info
als auch Booklet wenig her. Mir ist der Name auch kein Begriff, und
als alter Stephen King Fan wäre mir der Begriff "Redrum" sicher
schon vorher aufgefallen.

"Cure the pain" ist keine Longplayer-Veröffentlichung, sondern mit
ihren 5 Titeln nur eine Debüt-EP. Die Truppe scheint insgesamt lieber
auf den Bühnenbrettern zu stehen als im Studio zu sitzen, denn bei
der recht ansehnlichen Live-Liste fragt man sich verwundert, ob sie
wirklich mit einer Handvoll Songs durch's Leben gehen.

Zum Sound: die Mucke ist nichts für den Hammerfall-Metaller, denn
Redrum Inc. spielen einen Verschnitt aus Hardcore und Nu-Metal,
versetzt mit einigen wirklich zündenden Depri-Elementen. Die
Produktion ist kraftvoll und stilistisch treffsicher. Ich persönlich muß
allerdings sagen, daß diese Truppe den Hardcore weder neu erfindet
noch irgendwie individuell gestaltet. Schon der Opener "Hole" besteht
aus einem Riff-Rhythmus, den man schon vor 10 Jahren von der
Ostküste kannte. Insgesamt bewegt man sich beim Riffing sehr nah
an Lehrbuch-Klischees, so daß man während mancher Songs
oftmals das Gefühl hat, das Selbe irgendwo schon mal gehört zu
haben.

Dennoch scheinen in der Songwriting-Brust von Redrum Inc. zwei
Seelen zu wohnen: als "Songwriter" werden zwar generell die ganze
Band genannt, aber ich könnte schwören, daß hier zwei Leute mit
völlig unterschiedlichen Hintergründen die Kernsongs
zusammenbasteln: während die HC-Elemente mich wirklich nicht
vom Hocker reißen, hat diese EP richtige Glanzstunden, wenn man
sich schlagartig in düstere Gefilde alter Paradise Lost begibt. Der
Unterschied zwischen Strophe und Refrain in "Hole" könnte krasser
nicht sein. Immer wieder tauchen diese Elemente auf, und sie
bekommen im Song "Over the years" sogar richtige zentrale
Bedeutungspunkte.

Live mag diese Truppe sicher recht gut wirken, da sie durch die
stilistischen heiß-kalt-Kontraste und einem Quentchen mehr Melodie
als die sonstigen HC-Kapellen kein stupides, dauerhüpfendes
Publikum hervorbringen, sondern auch Momente zum Bangen und
reinem Zuhören bereithalten. Zur Rotation im heimischen Player
fehlt's dann aber leider doch etwas an interessanten Aspekten.
Weniger 08/15-Rhythmus und mehr Slo-Mo-Riffs mit den
streckenweise wirklich guten Hooklines, und mir könnte die Kapelle
irgendwann richtig gefallen - aber das ist natürlich subjektiv und
Geschmackssache.


Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
Band Website: www.redrum-inc.de
Medium: CD
Spieldauer:
VÖ: 30.11.2001

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten