Red Moon Architect - Concealed Silence

Review von Contra vom 30.10.2012 (5097 mal gelesen)
Red Moon Architect - Concealed Silence Ihr wollt, dass ich euch die Musik von RED MOON ARCHITECT beschreibe? Schaut euch doch einfach das Cover des Erstlingswerkes "Concealed Silence" an. Ganz offensichtlich fehlt da jeder Bedarf an Frohsinn oder Dur-Tonleitern. Nein, RED MOON ARCHITECT spielen Doom Metal, getaucht in schwerste, finnische Depression. Doom Metal, der gezeichnet ist von tragenden Melodien, tiefen Growls und melancholischen Keyboards. Klingt bekannt? Ist es auch. Denn die Musik von RED MOON ARCHITECT gleicht BLACK SUN AEON wie ein Modern Melodic Metal-Album dem anderen. Kein ganz großer Zufall, denn wie das Soloprojekt von BEFORE THE DAWNs Mastermind Tuomas Saukkonen, entspringt auch RED MOON ARCHITECT der Feder eines einzelnen Mannes. Saku Moilanen spielt alle Instrumente selbst ein und tut das sehr überzeugend. Nebenbei spielt er noch Keyboard in einer Band namens ROUTASIELU. Und jetzt ratet mal, wer da am Mikro steht. Richtig, Tuomas Saukkonen.

Der muskelbepackte Glatzenpeer dient ganz offensichtlich als Hauptinspirationsquelle für RED MOON ARCHITECT, aber ganz was Schlechtes ist das nicht, denn schließlich macht Herr Saukkonen ja durchaus anständige Musik. Allerdings geht der Einfluss streckenweise so weit, dass man beim Hören von "Concealed Silence" öfter mal den Eindruck hat, dass Multiinstrumentalist Moilanen sich gedacht haben muss: "Boah, das will ich auch mal machen." Er macht das auch nicht schlecht, und gerade die extrem schwergängigen Passagen bringen eine sehr dicht gepackte Atmosphäre rüber, aber im Großen und Ganzen hat man das alles schonmal woanders gehört. Das zehnminüte 'Funeral' hört sich mit seinen Stakkato-Riffs und orchestralen Keyboards an, als würde man DIMMU BORGIR auf halber Geschwindigkeit abspielen. 'Abscond' klingt nach CHILDREN OF BODOM in männlich, auch sonst sickern die Einflüsse finnischer Größen durch, wie Wasser aus einer Badewanne aus Maschendraht. Mal klingt es nach INSOMNIUM in langsamer, mal nach THE RASMUS in langsamer und eben immer nach BLACK SUN AEON.

Nichtsdestotrotz: RED MOON ARCHITECT klaubt sich seinen Sound zwar aus den weiten Wäldern Finnlands komplett zusammen, erschafft damit aber einen wahnsinnig dichten, atmosphärischen und drückenden Teppich aus schwergängigen Riffs und starken Growls. Die Songstrukturen sind streckenweise ein wenig progressiv, was gerade den überlangen 'Funeral' und 'Black Butterflies' gut tut. Allerdings schwankt der Keyboardeinsatz zwischen "gut, weil akzentuiert" und "muss da jetzt wirklich ein zweiminütiges Interlude hin?" So bleiben zwar gute Ansätze, aber als Ganzes wirkt "Concealed Silence" eher zusammengewürfelt. Außerdem soll man keine kleinen Mädchen zum Weinen bringen und dann fotografieren.

Anspielen: 'Black Butterflies'

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Abscond
02. Funeral
03. Death Rank
04. Black Butterflies
05. Realm
Band Website: www.facebook.com/RedMoonArchitect
Medium: CD
Spieldauer: 30:00 Minuten
VÖ: 12.10.2012

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten