Richie Sambora - Aftermath Of The Lowdown

Review von Elvis vom 09.10.2012 (3693 mal gelesen)
Richie Sambora - Aftermath Of The Lowdown RICHIE SAMBORA kennen die meisten Menschen wohl aufgrund seiner schon über 25 Jahre währenden Karriere als Gitarrist und neben Jon Bon Jovi wohl maßgeblichstes Mitglied der bekanntesten und größten Vertreter des Hausfrauen-Rock (seit Mitte der 90er - vorher war es schließlich ausgezeichneter Hard Rock), namentlich also BON JOVI. Der Mann aus New Jersey hat jedoch neben zahlreichen Exzessen alkoholischer Natur und mächtig vielen Schlagzeilen aufgrund seines mäßig erfolgreichen Privatlebens auch noch andere Seiten als BON JOVI vorzuweisen. Immerhin zwei Solo-Alben 1991 und 1998 gehen auf das Konto des Mannes, der nicht ohne Grund 2009 in die Songwriters Hall Of Fame aufgenommen wurde, denn neben dem Saitenspiel hat der Herr songwriterisch so einiges auf dem Kasten. Sei es nun seinem turbulenten Leben abseits von Studio und Stadien gleichermaßen geschuldet oder dem letzten erfolgreichen Entzugsklinik-Besuch vor nicht allzu langer Zeit, 2012 ist es für RICHIE SAMBORA wieder an der Zeit für eine neue Soloplatte.

Diese hört auf den schönen und bedeutungsschwangeren Titel "Aftermath Of The Lowdown", zu deutsch also so viel wie "Die Nachwirkungen der Wahrheit" - und autobiografisch sind die Texte auf dem neuen Album allemal, geht es doch um Themen, die ihn zweifelsohne beschäftigt haben, seien es nun Scheidung, Substanzmissbrauch, das Alleinerziehenden-Leben, Unabhängigkeit und Selbständigkeit. Aus der kathartischen Wirkung des Albums macht der Künstler dabei auch keinen Hehl, und wir können gewiss sein, RICHIE SAMBORA weiß sicherlich nur zu gut, wovon er hier singt. Gesanglich hat unser Gitarrenheld bekanntermaßen ein angenehmes, aber nicht allzu spektakuläres Organ. Wie ist nun die Musik auf "Aftermath Of The Lowdown"? Mit Luke Ebbin (u.a. Arbeit für BON JOVI, MELISSA ETHERIDGE, ALL AMERICAN REJECTS) hat er einen erfahrenen Freund als Co-Writer und Produzent an Bord geholt. Instrumental verstärkt wird er von Aaron Sterling (Drums), Matt Rollings (Piano/Orgel), Curt Schneider (Bass), Rusty Anderson (Gitarre) und Roger Joseph Manning Jr. (Keyboards) - samt und sonders eine erfahrene Mannschaft, die auch spielerisch erwartungsgemäß nicht zu beanstanden ist. Hätte irgendjemand auch ernsthaft erwartet, dass hier keine Klasse aufgefahren wird? Kompositorisch gibt es - auch das verwundert nicht wirklich - elf schöne Rock-Songs, die ab und an auch mal in den Bereich härteren Rocks schielen. Neben leisen Balladen gibt es auch satte Rocker und Stadion-Hymnen zu hören, so dass an sich jeder Fan "normaler" Rockmusik hier gut bedient wird und nicht enttäuscht sein dürfte. Auch wenn für meinen Geschmack der Anteil der eher ruhigen Songs durchaus etwas kleiner sein dürfte, so gehört dies irgendwie auch zu RICHIE SAMBORA dazu. Was man hier nämlich doch sehr gut merkt, ist die Persönlichkeit des Albums, weswegen man wohl nicht erwarten kann, dass bei all den privaten Turbulenzen hier nur kräftig gerockt wird, sondern eben auch nachdenkliche Töne einen breiten Raum bekommen müssen. Und keine Frage, das macht RICHIE SAMBORA auch auf hohem Niveau. Gewisse Parallelen zu neueren BON JOVI sind natürlich auch nicht zu verleugnen, wobei mir "Aftermath Of The Lowdown" insgesamt sogar besser gefällt als die letzten Alben der großen Mainstram-Rockband aus New Jersey.

Wer auf guten Rock mit Radio-Tauglichkeit (oder eben auch BON JOVI) steht, darf daher auch den dritten Silberling von RICHIE SAMBORA ins Regal einfügen. Gute Unterhaltung gibt es zweifelsohne und wer sich mit den Themen zudem vielleicht sogar noch aus eigener Erfahrung identifizieren kann, wird möglicherweise sogar auch ein bisschen der karthartischen Energie von "Aftermath Of The Lowdown" mitnehmen können. Saubere Leistung, da hat sich die Entziehungskur doch doppelt gelohnt!

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Burn That Candle Down
02. Every Road Leads Home To You
03. Taking A Chance On The Wind
04. Nowadays
05. Weathering The Storm
06. Sugar Daddy
07. I'll Always Walk Beside You
08. Seven Years Gone
09. Learning How To Fly With A Broken Wing
10. You Can Only Get So High
11. World
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 51:31 Minuten
VÖ: 17.09.2012

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