Årabrot - Mæsscr

Review von grid vom 28.08.2012 (5545 mal gelesen)
Årabrot - Mæsscr ÅRABROT haben Humor! ÅRABROT sind unberechenbar! ÅRABROT sind preisgekrönte Musiker! An ÅRABROT scheiden sich die Geister und das wird sich auch durch "Mæsscr" nicht ändern!

Der Humor des norwegischen Duos zeigt sich darin, dass sie sich nach der örtlichen Mülldeponie ihrer Heimatstadt Haugesund genannt haben, als sie sich im Jahr 2001 formierten um ihre schwer zu kategorisierende und noch schwerer zu beschreibende Musik zu machen. Nach ihren Einflüssen gefragt, verweisen sie, neben vielen, vielen anderen Bands, immer wieder auf MINISTRY, CAPTAIN BEEFHEART und NIRWANA. Trotzdem bleiben alle Vergleiche unzulänglich. Bei ÅRABROT muss man jegliche Erwartungshaltung aufgeben und auf alles gefasst sein.

Mit ihrem Album "Solar Anus" haben sich ÅRABROT letztes Jahr gegen TAAKEs "Noregs Vaapen" und VREIDs "V" durchgesetzt und den Spellemannpris in der Sparte Metal gewonnen. Was dürfen wir also von der EP "Mæsscr" erwarten? Nun, wie immer: häßlich-schöne, verstörende ÅRABROTsche Außenseiter-Ästhetik! Aber auf gar keinen Fall Noiserock und Neofolk, mit dem man die Kapelle gerne in Verbindung bringt. Mit dem schrägen Sprech-Quetschgesang-Opener 'The Baron' mit Sparsamst-Instrumentierung aus Piano und Gitarre, und dem geflüsterten und gezischten zweieinhalbminütigen 'Solaranus' mit Elektronikhintergrundkulisse, hat man zwei neue Songs im Gepäck. Dann folgen die beiden DEATH IN JUNE-Cover 'The Honour Of Silence' und 'Kukuku' und die Neuinterpretation des Countrysongs(!) 'Poor Man' von LEE HAZLEWOOD. Interessant ist die instrumentale Reprise von 'The Honour Of Silence', die den Coversong um fast drei Minuten übertrifft und molligweich durch den Verzicht auf die Lyrics und trotzdem voller schleichender Bösartigkeit daherkommt. 'Poor Man', die Countryballade dagegen, besticht durch äußerst eindringlichen Sprechgesang und sorgt, nicht nur wegen der Lyrics, für Beklemmung.

ÅRABROT drücken den Coverversionen einen ganz eigenen unverwechselbaren, kalten Stempel auf, der sich am Elektrosound der 80er orientiert und allen Liedern eine sehr bedrohliche Stimmung verleiht, was gerade bei 'Poor Man' äußerst eindrucksvoll gelungen ist. Und da hier das Können der Truppe so offensichtlich ist, wird das Verlangen nach neuem, eigenen Material der Norweger umso mehr gesteigert.

Anspieltipp: 'Poor Man', 'The Honour Of Silence Reprise'

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Baron
02. Solaranus Excerpt
03. The Honour Of Silence
04. Kukuku
05. Poor Man
06. The Honour Of Silence Reprise
Band Website: arabrot.com/
Medium: CD
Spieldauer: 26:30 Minuten
VÖ: 31.08.2012

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