Dark Empire - From Refuge To Ruin

Review von Dweezil vom 23.04.2012 (3792 mal gelesen)
Dark Empire - From Refuge To Ruin "From Refuge To Ruin" sollte eigentlich für jeden Fan von progressiv angehauchtem US-Metal interessant sein. Ein starker Sänger, der nicht selten an Russel Allen (SYMPHONY X) oder das PHARAOH Stimmwunder Tim Aymar erinnert, zudem eine fähige Gitarrenabteilung, die starke Riffs und gute Soli bietet, zudem noch ein abwechslungsreiches Songwriting und fertig wäre neues Futter für Fans von Bands wie CRESCENT SHIELD, JAG PANZER und eben PHARAOH. Warum ich dennoch den Konjunktiv benutze? Nun, DARK EMPIRE liefern mit ihrem neuen Album ein Paradebeispiel dafür ab, wie eine krampfhafte Modernisierung des Bandsounds all diese guten Ansätze zunichte machen kann. Dabei ist es nicht so sehr der Klang des Albums, der zwar modern, aber nicht unbedingt schlecht ist, sondern vielmehr der "Gesang", den der eigentlich für die Gitarren zuständige Matt Moliti beisteuert. Der werte Herr growlt und shouted nämlich die meisten der 9 Progressive/US-Metal Kracher in Grund und Boden. Bis auf das abschließende 14 Minuten Epos 'The Cleansing Flames', in dem er angenehm thrashig keift, statt tief zu growlen, erscheint das Gegröle einfach nur Fehl am Platze. Letzterer Song stellt allerdings auch das Können des eigentlichen Sängers noch einmal eindrucksvoll unter Beweis, was mich umso ahnungsloser lässt, warum man ihm nicht einfach den gesamten Gesang überlassen hat.

Diese Mischung aus Growls und klarem Gesang hat für mich noch nie funktioniert, Bands wie JAG PANZER oder OMEN zeigen deutlich, dass man um richtigen Heavy-Metal zu spielen, nicht unbedingt glockenklar singen muss, aber bestimmt kein unnötiges Rumgekeife braucht. Wenn Bands wie EPICA sich die Songs von einem Brüllwürfel "verfeinern" lassen wollen oder Metalcore Bands Wechselgesang einsetzen, kann da ja eh nicht mehr viel kaputt gemacht werden, wenn aber eine eigentlich vielversprechende Platte wie "From Refuge To Ruin" von so einem Scheiß runtergezogen wird, ist das sehr schade. Die Songs sind nicht unhörbar, werden durch die Shouts aber für die potentielle Zielgruppe fast völlig uninteressant. Fans von neuen SYMPHONY X oder DREAM THEATER sollten allerdings ihre Freude daran haben. Abenteuerlustigen PHARAOH-Fans würde ich empfehlen ein Ohr zu riskieren, da einige Refrains (z.B. 'Black Hearts Demise') und Hooklines schon sehr stark an die Underground-Götter aus Philadelphia erinnern.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. A Plague In The Throne Room
02. Dreaming In Vengeance
03. The Crimson Portrait
04. Dark Seeds Of Depravity
05. From Refuge To Ruin
06. Lest Be Judged
07. What Men Call Hatred
08. Black Hearts Demise
09. The Cleansing Fires
Band Website: www.facebook.com/darkempireband
Medium: CD
Spieldauer: 62 Minuten
VÖ: 27.03.2012

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