Crimson Cult - Tales Of Doom

Review von Stradivari vom 01.04.2012 (3761 mal gelesen)
Crimson Cult - Tales Of Doom Natürlich hat auch meiner einer den Begriff "old school" bereits arg strapaziert. Dabei obliegt es ja letztlich immer noch dem geneigten Leser, ob er diese Phrase als Beleidigung oder Ritterschlag empfindet. Im Zusammenhang mit "Tales Of Doom" MUSS man jene Formulierung allerdings uneingeschränkt als Kompliment verstehen, auch wenn man die goldenen Achtziger lediglich vom Hörensagen kennt. Die Österreicher CRIMSON CULT liefern mit ihrem zweiten Silberling ein Monsteralbum ab, welches das Flair, die Power und auch die Klasse von Bands wie JUDAS PRIEST, DIO oder SAVATAGE versprüht.

Bereits mit dem Opener 'State Of Fear' werden keine Gefangenen gemacht. Das brutale Brett hämmert in bester US-Power Metal-Manier aus den Boxen und stellt die Ohren auf hab acht. Etwas gemäßigter, dafür aber atmosphärisch wesentlich dichter, geht es mit 'Behind The Curtain' weiter. Verstohlen schielt man auf das Cover. Das sollen Österreicher sein?! Irgendwie wartet man insgeheim darauf, dass nun doch eigentlich ein Füller drohen müsste, aber auch der Nackenbrecher 'Institution Christ' fesselt und hält das Niveau unglaublich hoch. Opulent und theatralisch geht es mit 'Choshinja' weiter. Das Stück lebt Dramatik pur und glänzt mit schweren Riffs, die eines Tony Iommi würdig wären. Wer nun allerdings denkt, dies wäre der Höhepunkt von "Tales Of Doom", sieht sich schnell eines Besseren belehrt. Mit dem neunminütigen 'The Long Way Home' folgt ein monumentales Meisterwerk, welches von der ersten bis zur letzten Minute Gänsehaut pur bereitet. QUEENSR¾CHE zu "Warning"-Zeiten lassen grüßen, und als wenn dies nicht genug wäre, werden final musikalische Zitate aus PINK FLOYDs "The Wall" eingestreut. Genial. Das schleppende 'Warrior Son' wartet erneut mit Reminiszenzen an BLACK SABBATH aus der glorreichen Phase mit Ronnie James Dio auf. Die Akustik-Ballade 'On The Edge' passt im ersten Moment zwar irgendwie nicht so recht in den Gesamtkontext des Albums, bei näherer Betrachtung schließt sich jedoch der Kreis. CRIMSON CULT decken das gesamte Spektrum des traditionellen Heavy Metal ab und an der Klasse des Songs gibt es eh nichts zu rütteln. Die ruhigen Töne bleiben denn aber auch nur eine kurzes Zwischenspiel. 'Second Life' ist das klassischste aller klassischen Metal-Stücke. Flotter Abgeh-Stoff á la SAXON. Wuchtig und leicht orchestral geht es mit 'Crimson Empire' weiter. Der Track erinnert fatal an die epischen Solo-Scheiben von Mr. BRUCE DICKINSON. Wiederum großes Kino. Den würdigen Schlusspunkt bildet das edle Instrumental 'The Inquisition', welches aus der Feder von GARY MOORE stammt, was allerdings absolut nicht auffällt. Dies sagt wohl genug über die Qualität von "Tales Of Doom".

"Tales Of Doom" ist perfekt. Es deckt sämtliche Facetten des ursprünglichen Schwermetalls ab, wurde von wahrlich großartigen Musiker eingespielt und auch Produktion sowie Sound genügen allerhöchsten internationalen Ansprüchen. Da schlussendlich auch das geile Artwork des Albums die Sache trefflich abrundet, bleibt nur die Höchstnote. Müsste man einen einzigen Tonträger auf fremde Planeten schicken, um Heavy Metal zu erklären - "Tales Of Doom" wäre dafür prädestiniert.


STRADIVARI

Gesamtwertung: 10.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01.) State Of Fear 5:08
02.) Behind The Curtain 5:27
03.) Institution Christ 5:23
04.) Coshinja 6:49
05.) The Long Way Home 9:08
06.) Warrior Son 6:27
07.) On The Edge 4:13
08.) Second Life 3:33
09.) Crimson Empire 4:49
10.) The Inquisition 6:31
Band Website: www.crimsoncult.com
Medium: CD
Spieldauer: 57:28 Minuten
VÖ: 23.03.2012

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