Tracedawn - Lizard Dusk

Review von Stormrider vom 22.02.2012 (4170 mal gelesen)
Tracedawn - Lizard Dusk Melodic Death Metal aus Finnland. Soweit, so unspektakulär. Das dritte Album gilt, bzw. galt früher, ja bekanntlich häufig als wichtiger Wegweiser einer Karriere, dazu kommt auch noch ein neuer Sänger. Niko Kalliojärvi ersetze vor den Aufnahmen den früher Sänger Antti Lappalainen. Für die noch sehr jungen TRACEDAWN also nicht einfach ein weiteres Album, sondern vielleicht ein Richtungweisendes.

Welche Richtung haben die Jungs aus Suomi also gewählt? Im Großen und Ganzen hat man das Gefühl, als wolle man mit "Lizard Dusk" auf Nummer sicher gehen. Eine leichte Kurskorrektur in Richtung mehr Melodie, und damit mehr Pop-Appeal, kann man im Vergleich zu früher feststellen. Die nunmehr von Gitarrist Tuomas Yli-Jaskari beigesteuerten cleanen Vocals wissen für sich zu überzeugen, ebenso wie auch Neuzugang Niko Kalliojärvi, der sich für die Growls verantwortlich zeichnet. Das Zusammenspiel könnte zwar noch etwas verfeinert werden, aber Fans der ersten beiden Alben, als auch Fans der üblich verdächtigen Melo-Death Bands, werden hier nichts falsch machen, wenn sie dem Dreher ein Ohr schenken. Aber ob das auf Dauer reicht? Besonders im ersten Drittel der neun Songs weiß der Sechser zu überzeugen. Der Opener 'Arabian Nights' schraubt einem schon mal schön den Kopf ab, 'Breed Insane' und 'Sick Fire' unterbrechen das Kopfnicken auch nicht. "Alles super" könnte man meinen, werden doch jede Menge interessanter Ideen präsentiert, die instrumentale Vorstellung ist (wie in Finnland ja üblich) sehr ansprechend, der Sound ist druckvoll und hat Punch und die eingestreuten Melodien sind nicht zu kitschig ausgefallen und vertragen sich erstaunlich gut mit den teilweise gebotenen Hochgeschwindigkeitsattacken.

Warum stehen unten also nur 7 Punkte und nicht mehr? Zum einen ist Ideenreichtum nicht immer ein Garant für hochklassige Songs. So wäre an mancher Stelle eine Idee weniger vielleicht für das Endprodukt doch mehr gewesen. Gerade im Bereich der Übergänge zwischen den einzelnen Sequenzen innerhalb der Songs wirkt vieles noch nicht richtig ausgereift. Man hat eben noch diese oder jene Idee gehabt und fand sie wohl zu gut, um sie nicht noch unterzubringen. An diesen Punkten fragt man sich dann kurz was das eben war, und wieso es eingebaut wurde. Hier sei beispielsweise 'Thanks For Asking, I’m Just Obsessed' genannt, bei dem auf einmal leichte Hardcore/Punk Elemente eingebaut werden. Zum anderen ist festzustellen, dass zwar nichts wirklich Schlechtes geboten wird, aber eben auch keine Songs die ein Aha-Erlebnis haben. Kein echter Killer, zum Glück aber auch kein echter Rohrkrepierer. Melodic Death Metal aus Finnland eben. Soweit, so unspektakulär. Man darf gespannt sein, ob TRACEDAWN mit "Lizard Dusk" die Achtungserfolge der beiden Vorgänger toppen können und sich ihren Platz in der Szene langfristig sichern werden.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Arabian Nights
02. Breed Insane
03. Sick Fire
04. The Crawl
05. You're Fired!
06. Machine
07. Nothing And Nowhere
08. Thanks For Asking, I'm Just Obsessed
09. Taught My Eyes To Lie
Band Website: www.tracedawn.com
Medium: CD
Spieldauer: 39:30 Minuten
VÖ: 17.02.2012

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten