T.I.R. - Heavy Metal

Review von EpicEric vom 05.12.2011 (4011 mal gelesen)
T.I.R. - Heavy Metal T.I.R. haben mit den dänischen Folkern nichts zu tun. Hier haben wir eine aufstrebende Heavy Metal Band aus dem Herzen Italiens auf dem Plattenteller, die schon fast 20 Jahre vor der Formierung der Skandinavier das Land der Pizza um untypischerweise ganz uncheesigen Metal bereicherte. 1980 nämlich war es, als die fünf Römer sich, vermutlich bei einem Glas Vino Rosso und einer Pizza Tonno bei Luigi, zusammenfanden und entschlossen, dass der Kram, den JUDAS PRIEST, SAXON und Co. zusammenschustern, höchst ordentlich klingt und Nachahmung verdient!

1984 folgte eine EP, 1986 der Split, 1989 die Reunion, 1992 eine Demo. 2011 steht endlich das Debutalbum in den Regalen! Das Teil heißt "Heavy Metal" und klingt so, als sei es in einer Zeit stehen geblieben, in der die meisten Leute diese Bezeichnung noch nie gehört haben.

Das auffallendste ist der Gesang. Kraftvoll, charismatisch, und so italienisch wie eine Salami mit Schnurrbart. Der erste Song 'Satan's Ride' ist schon mal al dente wie Spaghetti bei Mama und beschert dem geneigten Nacken ein angenehmes Jucken im Bangmuskel, einfach eine Heavy Metal Blaupause ohne viele Schnörkel, die dem Quintett ordentlich Pluspunkte einbringt. 'Dark Rebel' kann da nicht mithalten. Unkompaktes Riffing und Gesangslinien, welche teils einfach unpassend klingen, zeigen auf, wo die Band ihre Probleme hat, die auch in späteren Songs wiederkehren. Die Routine im Songwriting muss man sich wohl auch nach über 30 Jahren im Geschäft noch aneignen. Und das trotz eines Cantate, der definitiv mehr drauf hat, als 'O' Sole Mio'. 'Heavy Metal TIR' hat damit nicht zu kämpfen und macht auch trotz Sprachbarriere bestimmt ordentlich Feuer im Publikum. Rockige, ruhige und ruppige Parts, alles in viereinhalb Minuten, in denen sich Gitarre und Drums um den innovativsten Einsatz kloppen. Highlightsong! Geile Refrains kriegt man dann bei 'Vai', wo nebenbei noch richtig steile Soli aufgefahren werden. 'Il Volo Delle Aquile' schaltet 'ne Nummer zurück. Naja, wer's braucht- ich skippe lieber weiter zu 'Fire Sword', das ist doch mal ein Titel! Dahinter verbirgt sich ein zweiminütiges Instrumental, bei dem die Jungs losspurten, als wäre die Mafia hinter ihnen her. 'Nell' Anima' geht die Sache dann wieder rockiger an und überzeugt mit schön bühnenkompatiblen Hooklines. Damit das zweite Pedal nicht verstaubt, hat man 'Shout' geschrieben, wo saitentechnisch wieder Grenzen ausgetestet werden und auch Sänger Giuseppe Cialone richtig glänzen kann. Wieder ganz obere Liga! 'Metal In My Life' hat einen schönen hymnischen Tenor, 'Hidra' dagegen zieht 'nen schnittigen Blueseinschlag cool wie Gelatto in der Mittelmeersonne. 'Roma' ist schon das letzte Stück und macht nochmal einen bärenstarken Rausschmeißer im Uptempo.

Bei der Produktion geht noch was. Zwar kommen alle Instrumente und der Gesang schön klar durch, aber das Gesamtbild kommt noch etwas hölzern und dünn daher. Ein bisschen Luft für organischeren und eine Nuance wuchtigeren Sound ist da noch!

"Heavy Metal" sollte man ruhig mal ein paar Durchläufe gönnen. An einigen Stellen hapert's wie gesagt noch, aber viele davon glätten sich nach mehrmaligem Hören und machen das Album zu 'nem richtig schönen, riffstarken Stück Metal. Wenn die gemächlichen Südländer nach der nächsten Siesta 2040 ihr Folgewerk veröffentlichen: ich werde dort sein!


Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Satan's Ride
02. Dark Rebel
03. Heavy Metal TIR
04. Vai
05. Il volo delle aquile
06. Fire Sword
07. Nell'anima
08. Shout
09. Metal in My Life
10. Hidra
11. Roma
Band Website: www.myspace.com/tirrockitalia
Medium: CD
Spieldauer: 42 Minuten Minuten
VÖ: 21.11.2011

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