Mortal Terror - We set your thoughts on fire

Review von Opa Steve vom 13.03.2004 (6437 mal gelesen)
Mortal Terror - We set your thoughts on fire So richtig kann ich die Kasseler "Mortal Terror" immer noch nicht einordnen. Das neue Full-Length-Album "We set your thoughts on fire" rotiert nun zum x-ten mal in meinem Laufwerk und nun will ich endlich mal zu Potte kommen. Was mich genau stört, kann ich objektiv überhaupt nicht sagen, aber das Material will sich einfach nicht bei mir festsetzen. Am unangenehmsten stößt mir auf alle Fälle der recht einfallslose Gesang auf. Man muss es mögen oder es lassen, aber die Metal-Bands leiden einfach zu oft durch einfallslose Schreihälse. Stefan Kunth hat jedenfalls einen prollig-röcheligen "Charme", auf dessen Wellenlänge ich absolut nicht liege. Zumal das instrumentale Material zwischen seinen HC/Thrash-Attacken durchaus einige klassische Melodieanleihen und mehrstimmige Läufe der Frühneunziger vorweisen kann - die Sänger der damaligen Zeit haben es vorgemacht, dass man auch ohne Goldkehlchen zu diesen Riffs souveräner (und gleichzeitig energischer) klingen kann als in der limitierten und eher Britpunk-mäßigen Gröhl-Art, die Mortal Terror hier vorsetzen.

Die Band bezeichnet ihren Stil selbst als "Kick-ass-death-rock-thrash-metal", was es ungefähr sogar auf den Punkt bringt. Die Bandbreite des Songwritings bewegt sich von den typisch galloppierenden NWOBHM-Rhythmen über das Thrash-Brett der frühen 90er bis hin zu hüpfkompatiblen HC/Nu-Elementen. Dennoch trennt das Material die einzelnen Bestandteile relativ sauber, so dass man hier eigentlich nicht von einem wirklich neu kreiertem Stil sprechen kann, sondern von noch nicht verschmolzenen und in ihrem Ursprung erkennbaren Einzelstilen, die hier verwertet werden. Herausragend sind auf jeden Fall die Songs, die einen eigenen Fluss erkennen lassen können. "Old school deathstyles" geht schön straight forward und wird selten durch harte Brüche gestört und gehört somit zu meinen Highlights des Albums. "Load, aim, shoot, kill!" kehrt mitten im Song unvermittelt starke Arrangements mit mutig-modernen Kompositionen hervor, obwohl der Song eigentlich sonst recht statischer Ur-Thrash ist. Diese groovenden Passagen sind auf alle Fälle ein "Hinhörer", der sofort die Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Leider sind solche Höhepunkte absolute Ausnahmen auf dem Longplayer, so dass sich die Motivation, dieses Album gerne und bewusst aufzulegen, bei mir in Grenzen hält. Die Produktion ist druckvoll und gut, spielerisch gibt es auch nichts zu meckern, aber es fehlt einfach der entscheidende Schritt aus der Masse heraus.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
Killing Sreens
All Kinds Of Poison
Selfrighteous Anthem
Old School Deathstyles
Into The Fire
Load, Aim, Shoot, Kill!
We Don't Care
Kiss The Dark Abyss
Band Website: www.mortalterror.de
Medium: CD
Spieldauer:
VÖ: 00.00.0000

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