Noctisdark - The Roots Of Dreamers

Review von Stormrider vom 31.07.2011 (4143 mal gelesen)
Noctisdark - The Roots Of Dreamers Die Spanier NOCTISDARK sind ein Death-Doom-Nebenprojekt der beiden IGNIS AETERNI Musiker Dani (Gitarre, Vocals) und Alex (Bass). Sie betreiben dieses (Experimentier-) Projekt neben ihrer eigentlichen Band bereits seit 1999. "The Roots Of Dreamers" ist nun das zweite Demo. Arbeitswut sieht aber wirklich anders aus, denn drei der sieben Stücke sind als Bonustracks deklariert. Allerdings wurden sowohl die "Bonustracks" als auch 'The Touch Of The Morning Sun' und 'The Wind Brings Me Cries' (teils in abgewandelter Form) bereits 2007 auf dem ersten Demo veröffentlicht. Wirklich neu sind also nur die ersten beiden Stücke. Nach dem Genuß der Scheibe sehe ich allerdings auch nicht unbedingt einen Grund, dass man häufiger was auf den Markt bringen müsste.

Die Mischung aus frühen MY DYING BRIDE, THE VISION BLEAK und TIAMAT zur "Clouds" oder "Wildhoney"-Phase ist leider viel zu uninspiriert und kommt zu keiner Sekunde an die Originale heran. "The Root Of Dreamers" wirkt wie ein großer Flickenteppich bei dem man versucht hat, alles unterzubringen, nur um es eben dabei zu haben. Die Vocals wechseln ständig zwischen Growls und cleanen Passagen und zerstören damit jede sich gerade aufbauende Atmosphäre. Während die Growls, die häufig zum Einsatz kommen, soweit ganz annehmbar sind, muss man leider die cleanen Vocals als erschreckend schwach bezeichnen. Keine Power und extrem emotionslos werden sie irgendwie in die Songs gepresst. Besonders schlimm ist hierbei 'In Bloom', wo das Ganze auch noch choralartig ein gregorianisches Kirchenflair verbreiten soll. Gänsehaut... leider die falsche Art Gänsehaut.

Die Songstrukturen wirken allesamt nicht wirklich spannend, sondern plätschern so dahin und bereits nach drei Songs gehen einem die Einfinger-Kinder-Keyboard-Melodien ziemlich auf den Sack. Diese werden in jedem Song über alles gelegt, egal ob Double-Bass oder ruhiger Part. Sie sind immer dabei und leider auch noch stark in den Vordergrund gemischt. Allerdings gibt es stellenweise auch gute Ansätze wie z.B. “The Waterpath“. Hier hat man, neben ganz netten Gitarren-Leads, einen Song parat, der Potential offenbart. Leider sind Höhepunkte dieser Art die Ausnahme und nicht die Regel, und die guten Ansatzpunkte verlieren sich allzu oft in der trüben Mittelmäßigkeit, von der sie umgeben werden.

Ein Satz noch zum Sound. Den Drums merkt man an, dass kein großes Budget beschieden war. Natürlich kann man positiv hervorheben, dass man echte Drums aufgenommen hat. Allerdings wird das durch den matschigen und rumpeligen Sound zum Bumerang, denn das Rumpeln der Bass-Drum und das Scheppern kann man schwerlich ausblenden. Das mag früher ok gewesen sein, sowas zu verschicken. Heutzutage bietet jedes EUR 30 Programm die Möglichkeit, das Ganze wuchtiger und differenzierter zu gestalten.

Sorry, da gibt es weitaus bessere Eigenproduktionen, und wenn man hier nicht ein paar Kohlen an Ideenreichtum nach legt, dann wird es auch die Spielwiese zum reinen Experimentieren bleiben. Davon, dass es in vier Jahren nur zu zwei echten neuen Songs gereicht hat, will ich gar nicht erst anfangen. Ich lege mir nun erstmal TIAMATS "Wildhoney" auf, um das Schaudern in eine wohlige Gänsehaut zu verwandeln.

Gesamtwertung: 3.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Broken Dreams In Poppy Fields
02. The Waterpath
03. The Touch Of The Morning Sun
04. The Wind Brings Me Cries

Bonus Tracks:
05.Lady Lake
06. In Bloom
07. El Funeral De Los Ocultos
Band Website: www.noctisdark.org/
Medium: CD
Spieldauer: 45:02 Minuten
VÖ: 31.07.2011

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