Ingested - The Surreption

Review von Opa Steve vom 21.06.2011 (5019 mal gelesen)
Ingested - The Surreption INGESTED klingen tight. Verdammt tight. Zu tight. Stein des Anstoßes sind vor allem die Nähmaschinen-Drums, die das unsägliche Thema "Trigger" mit allen Studio-Tricks komplett überreizen. Eine unnatürliche Trennung jedes Kessels lässt jeden Raum vermissen, und die völlig gleichförmigen (und unmöglichen) Doublebass-Klacker haben mit menschlichem Drumming nichts mehr gemeinsam. INGESTED weisen einen Drummer aus, aber ehrlich gesagt: es gibt Produzenten, die selbst einen Drumcomputer besser klingen lassen.

Das zur Kritik gleich vorab, und als fader Beigeschmack bleibt nun der Generalverdacht, was die Jungs sonst noch alles per Maus arrangiert haben. "The Surreption" klingt enorm perfektioniert, was sowohl den Sound, aber auch das Zusammenspiel betrifft. Jede Saitendämpfung sitzt auf dem Klick, und jedes Flageolet kippt völlig identisch wie sein Vorgänger in die entsprechenden Obertöne. Dem zur Folge klingt das stark geknüppelte Material natürlich extrem sauber und so transparent, wie es bei Extrem-Metal überhaupt möglich ist. Also ganz unbedarft sind INGESTED daher sicherlich nicht. Wilde Riffs rasen über das Griffbrett, und die Anzahl Breaks und Tempiwechsel ist beträchtlich. Dazu hyperaggressives Gegrowle. Ob man die Band nun als Death Metal mit Metalcore-Einflüssen oder Metalcore mit Death-Einflüssen bezeichnen soll, ist dabei einerlei. Ich tendiere aufgrund der Beschaffenheit der Riffs eher zu Metalcore, da "The Surreption" doch in weiten Teilen moderner und hektischer klingt als die typischen Death Metal Bands ähnlicher Härtegrade.

Ich vergebe trotz aller Anstrengungen nur eine 6.5 für diese Scheibe, gerade weil sie so klinisch und stark nachbearbeitet klingt. Die dauerhafte Härte auf einem durchgehenden Level nimmt den sehr aufwändigen Songs viel von ihrer Lebendig- und Glaubwürdigkeit. Sie ermüdet. Die Songs selbst haben mindestens 'nen Punkt mehr verdient, und wenn die Band auf der Bühne auch nur annähernd so tight klingt, würde ich noch 'nen Punkt aufstocken. Aber diesen Beweis bleiben sie mit "The Surreption" vorerst leider schuldig.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01 Crowning The Abomination
02 Decline
03 The Consequence
04 A Coming Unperceived
05 This Disgusting Revelation
06 Castigation And Rebirth
07 Manifesting Obscenity
08 22
09 Kingmaker
10 The Alpha
11 Omega
Band Website: www.myspace.com/ingesteduk
Medium: CD
Spieldauer: 44:55 Minuten
VÖ: 06.06.2011

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten