Helldorado - Sinful Soul

Review von Elvis vom 26.02.2011 (4749 mal gelesen)
Helldorado - Sinful Soul Gleich zu Beginn dieses Reviews wird es Zeit für ein Geständnis - ich mag "Pulp Fiction" nicht (Banause! - die Red.). Auch, wenn ich dabei nicht von einem schlechten Film sprechen, würde (zumindest beim ersten Schauen fand ich den Reißer nämlich doch ganz unterhaltsam), den Hype darum habe ich nie verstanden. Das ging mir bei diversen Quentin Tarantino-Filmen nicht anders und mir ist immer noch schleierhaft, warum die oft bis meist krampfig auf cool getrimmten Versatzstücke großer Vorbilder den Stellenwert bei vielen genießen, den sie nun mal haben. Gut, über Geschmack lässt sich bekanntlich trefflich streiten und letztlich soll ja jeder nach seiner Facon glücklich werden. Ein wichtiges Element ist grade bei Tarantino immer schon die Musik gewesen. Gibt es so etwas wie typische Musik für einen Regisseur? Beim guten Quentin würde ich es wohl bejahen. Was hat all das eigentlich mit diesem Review zu tun?

Nun ja, wenn es so etwas gibt, dann machen die Norweger von HELLDORADO nämlich genau das, Musik, die klingt, als ob sie für einen Quentin Tarantino-Streifen gemacht wäre. Das treffend mit "Sinful Soul" betitelte Album klingt durchgehend wie ein Filmsoundtrack zu einem Roadmovie im staubig-wüsten Süden der USA. Ein altes Muscle Car, Bourbon, leichtbekleidete leichte Frauen mit tiefem Ausschnitt, dazu jede Menge Waffen, eine unterschwellige Aura der Gewalt und Verzweiflung... all das in der triefenden, schwitzigen Hitze einer unbarmherzig glühenden Sonne, das ist der Stoff, aus dem Filmphantasien gemacht sind. Eine permanente Flucht, Liebe, Sex, Verrat - ob als nächstes der romantische Sonnenuntergang kommt oder doch schon die Gedärme im Sand verspritzt sind, ist ungewiß. Bei all dem wird diese Atmosphäre irgendwo zwischen dem Süden der USA und Mexico mit ein bisschen Morricone-Elementen und Musik zwischen Johnny Cash, Tom Waits, Bob Dylan und Rock 'n' Roll sowie Country versprüht. Und auch wenn es mir schwerfällt: HELLDORADO kommen dabei tatsächlich durchgehend cool, lässig und ungekünstelt-gezwungen rüber. Die moderne Outlaw-Atmosphäre trieft sauber und schmutzig zugleich aus den Boxen und kommt dabei dennoch mit einem dezenten Hauch von Sarkasmus daher, der es schwermacht, auch nur ansatzweise böse zu sein für irgendetwas auf diesem Album.

"Sinful Soul" ist daher ein tolles Album für Tarantino-Fans und alle geworden, die gerne mal in ihrem persönlichen Roadmovie die Hauptrolle spielen möchten. Ein cooles Album für Filmfreunde!

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Steal Away
02. Your Sinful Soul
03. Try So Hard To Be Good
04. The Happiest Day
05. Cross-dressing Truck Driver
06. Sixty Seven
07. And The Ravens Did Croack
08. Jump Baby, Jump
09. Ten Little Demons
10. Gypsy Fair
11. Damn You Girl
12. Hellraising Outlaw
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 51:25 Minuten
VÖ: 14.02.2011

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