Benedictum - Dominion

Review von Stormrider vom 26.02.2011 (5245 mal gelesen)
Benedictum - Dominion Make it - or break it?! In den Zeiten, in denen Alben noch nicht in den heimischen Wohnzimmern, den Garagen und den Waschküchen entstanden, war das dritte Album für eine Band oft die Weggabelung an der a) es entweder nach oben ging und der Durchbruch gelang oder b) man sich eben eingestehen musste, dass man es doch nicht so richtig geschafft hatte. Gut, diese Zeiten sind vorbei. Heute kann jeder so viele Platten unters Volk bringen, wie er möchte. BENEDICTUM sind indes nun bei diesem sagenumwobenem dritten Album angekommen, haben mit Frontiers Records eine größere Plattenfirma im Rücken und um Unbekannte handelt es sich, seit dem Debutalbum "Uncreation", was 2006 für viel Wirbel sorgte, auch nicht mehr. Der Exotenbonus durch Frontfrau Veronica Freeman, die mit ihrem Organ eher an männliche stimmgewaltige Power-Vocalisten erinnert, als an Opernelsen wie Tarja Turunen oder Sharon Den Adel, dürfte ebenfalls aufgebraucht sein, so er denn je bestanden hat. Das Bandkarrussel hat sich erneut mächtig gedreht und außer Frau Freeman und Gitarrist/Songwriter Pete Wells wurde die komplette Mannschaft runderneuert.

Die Frage lautet also: Quo Vadis BENEDICTUM?

Geboten wird, 63 Minuten lang, klassischer, etwas düsterer, Heavy Metal der alten Schule. Wer auf JUDAS PRIEST, CAGE, METAL CHURCH, DIO oder SAVATAGE (in ihrer Frühphase) steht, findet hier ein Album, welches es sich eine Weile im heimischen CD-Player gemütlich machen dürfte. Bekommt doch der geneigte Banger alles serviert, was er von der Band erwartet. Typische Power Metal Stücke wie 'The Seer', 'Dominion', Doublebass (in 'Prodigial Son') und Midtempostampfer wie 'Dark Heart'. Fett drücken die Stücke allesamt aus den Boxen. Hier hat Produzent Ryan Greene, der u.a. schon für MEGADETH tätig war, in den Area 52 Studios in Arizona ganze Arbeit geleistet und der Band ein modernes, aber passendes, Soundgewand zurecht gezimmert.

Veronica bekommt auf dem Album die Möglichkeit all ihre Stimmfacetten zu präsentieren und kann in dem balladesk beginnendem 'Dark Heart' zeigen, dass sie neben den, ihr weiterhin am besten zu Gesicht stehenden, Powervocals auch richtig gut melodiös singen kann. Die auf dem Album immer mal wieder eingestreuten Growls hingegen finde ich persönlich fehl am Platz.

Auf der ganzen Linie überzeugen kann auch die neue Rhythmusgruppe Mikey Pannone an den Drums und Chris Shrum am Bass. Variantenreich und mit schönen Breaks verziert holzt und pumpt man sich durch die dreizehn Songs und bietet so das ideale Rückgrat auf dem Pete Wells seine fetten Riffs shreddern kann und auf den es sich vorzüglich solieren lässt. In 'Beautiful Pain' hat Pete dann seine kurze Instrumental-Spielwiese und zeigt auch sonst neben ein paar technischen Kabinettstückchen seine Klasse an der Sechssaitigen.

'Bang' ist die Nummer fürs Namedropping. Hier haben Bandmentor Jeff Pilson (DOKKEN, DIO, FOREIGNER), Craig Goldy (DIO) und Rudy Sarzo ihren Auftritt. Allerdings hätte der Song das gar nicht nötig, animiert er doch auch so zu dem seinem eigenem Namen.

Das Finale des regulären Materials bildet das, mit knapp neun Minuten überlange und mit reichlich Tempowechseln ausgestattete, 'Epsilon', bei dem sich Keyboarder Tony Diaz richtig austoben darf. Hier kann er zeigen, dass er nicht nur Klangteppiche zu legen versteht, sondern sich hinter der musikalischen Klasse seiner Bandkollegen nicht zu verstecken braucht.

Zwei Bonustracks spendiert uns die Band anschließend in Form der Ballade 'Sanctuary', die zwar ganz nett ist, aber doch nicht so richtig die Gänsehaut auf den Rücken zaubert und mit dem RUSH-Cover 'Overture/Temples Of Syrinx'.

FAZIT: Für den Metalolymp wird es vermutlich nicht ganz reichen, denn leider haben sich auch ein paar weniger spektakuläre Songs auf die Scheibe geschlichen. Dennoch ist "Dominion" ein gutklassiges Metalalbum was keinen qualitätsbewussten Banger enttäuschen wird. Die Band bleibt sich und ihrem Sound treu, entwickelt sich eher punktuell weiter und streut neue Einflüsse sparsam ein. Genau das was alte Fans wollen und weitere Zuhörerschichten und Fans erschließen kann. Wenn Frontiers Records BENEDICTUM nun noch auf eine gut besuchte Tour buchen können, dann hat es die Band selbst in der Hand sich langfristig auf der Metallandkarte zu platzieren.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Dominion (4:18)
02. At The Gates (4:00)
03. Seer (4:34)
04. Grind It (2:44)
05. Prodigal Son (4:55)
06. The Shadowlands (4:56)
07. Beautiful Pain (1:30)
08. Dark Heart (4:00)
09. Bang (4:31)
10. Loud Silence (5:08)
11. Epsilon (8:54)
12. Sanctuary (Bonus Track) (5:08)
13. Overture/The Temples Of Syrinx (Bonus Track) (8:22)
Band Website: www.benedictum.net
Medium: CD
Spieldauer: 63:00 Minuten
VÖ: 18.02.2011

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