Miss Behaviour - Last Woman Standing

Review von Stormrider vom 01.02.2011 (4309 mal gelesen)
Miss Behaviour - Last Woman Standing Welche Erwartungshaltung hat man an ein Album, dass beim ersten Blick aufs Cover David Hasselhof als Knight Rider, RoboCop, Tom Selleck sowie dazu eine blonde Dame in Minirock und mit Knarre in der Hand offenbart? Richtig - puren 80er Jahre Melodic Rock! Und genau das bekommt man auch auf MISS BEHAVIOUR’s Zweitling "Last Woman Standing".

Sich im Kopf festsetzende Refrains und Riffs, mehrstimmige Chöre, gute Gitarrenarbeit, melodische Soli und vor allem eingängige Songs, nach vorne rockende Nummern wie den Opener (passenderweise mit '1988' betitelt), den Ohrwurm 'Emergency' oder das etwas härtere 'Perfect War' (für mich beste Song des Albums mit Gastsolo von Roland Grapow von MASTERPLAN, Ex-HELLOWEEN), die (Quoten-) Ballade 'Till We Meet Again' und jede Menge zuckersüße und teilweise schon kitschige Melodien - all das bieten die Schweden auf "Last Woman Standing". Ecken und Kanten sucht man auf diesem Album indes vergeblich. Sowohl die Produktion als auch der Gesang von Sebastian Roos sind extrem glatt poliert und manche Gesangslinien hat man teilweise in den letzten Jahren schon genau so bei HAMMERFALL oder EDGUY gehört. Die Double Bass, welche bei den beiden genannten Bands häufig zum Einsatz kommt, könnte man unter fast jeden Song legen. Sie kommt aber erst in der zweiten Hälfte des Albums in 'Taking Hostage' zum Einsatz.

Selbstverständlich grüßen FOREIGNER und EUROPE an jeder Ecke - wie sollte es auch anders sein. Aber es gibt in diesem Genre bekanntlich weitaus schlechtere Referenzen, einen Innovationspreis werden MISS BEHAVIOUR aber garantiert nicht gewinnen. Wollen und müssen sie auch gar nicht, denn das Album wird damit zur wunderbaren Hintergrundbeschallung einer Party auf der man sonst keinen (Hard-) Rock auflegen darf und ist absolut massentauglich. Etwas weniger Politur sowie ein Schuss mehr Rotzrock und Abwechslung würden dem Ganzen allerdings sehr gut zu Gesicht stehen.

Fazit: Mehr 80er Jahre als bei diesem Output geht nicht. Mir persönlich gefällt es, und wer auf handwerklich soliden AOR und melodischen Hard Rock steht, der findet hier zwar keinen Meilenstein, aber ein kurzweiliges Album für den nächsten Abend, an dem auch Nicht-Metaller eingeladen sind.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. 1988
02. Cynthia
03. Give Her A Sign
04. Perfect War
05. Average Hero
06. Till We Meet Again
07. Taking Hostage
08. Emergency
09. Living The Dream
10. Last Woman Standing
11. 11th Hour
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 50:32 Minuten
VÖ: 28.01.2011

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