Motorjesus - Wheels Of Purgatory

Review von Stradivari vom 02.01.2011 (5676 mal gelesen)
Motorjesus - Wheels Of Purgatory Nachdem sich die Mönchengladbacher vor ein paar Jahren endlich ihres selten strunz dämlichen Namens THE SHITHEADZ entledigt hatten, standen sie auf Grund massiver Besetzungsprobleme mehrfach kurz vor dem Exitus und niemand hatte die Truppe noch ernsthaft auf dem Zettel. Umso erstaunlicher, dass sie sich nach dem starken 2006er Output 'Deathrider' nun mit 'Wheels Of Purgatory' nochmals gewaltig steigern können und mal so ein richtig geiles Langeisen raushauen. Respekt!

Es werden keine Gefangenen gemacht. Das demonstriert bereits das Cover-Artwork. Da sitzt Jesus locker mit der Kippe im Mundwinkel am Steuer eines Pontiac V8 und nagelt geradewegs unaufhaltsam durchs Fegefeuer. Wer nun denken mag, dies habe blasphemische Züge - keineswegs, es visualisiert nur vom allerfeinsten den selbstbewussten, unangepassten und zielgerichteten Gesamteindruck von 'Wheels Of Purgatory'. Das genialste Cover des Jahres, keine Frage.

Entscheidend ist aber natürlich auf dem Platz und auch hier gibt es keine Fragen. Vom ersten Takt an wird hier auf die linke Spur gezogen und Gas gegeben. Lediglich beim letzten Stück, dem NEIL YOUNG-Titel "Old Man", wird Fahrt rausgenommen. Es ist zwar grundsätzlich diskutabel, ob Cover-Songs denn unbedingt sein müssen, in diesem Fall passt der Track aber zu MOTORJESUS wie die berühmte Faust aufs Auge und rundet das Album niveauvoll ab.

Eine Track by Track-Betrachtung anzustellen ist ansonsten komplett überflüssig. JEDER Song geht sofort ins Ohr, hat fette Riffs und ultra eingängige Hooks inklusive Mitgröhl-Garantie. Die Gitarren braten permanent straightforward und harmonieren dabei prächtig, während die Rhythmus-Abteilung unaufgeregt ein solides und tightes Fundament gießt. Die Vocals erinnern zwar stark an Marius, von wegen "Ich will zurück auf die Straße, will wieder singen, nicht schön, sondern geil und laut", aber das braucht´s bei dieser Art Mucke ja auch. Wer filigrane Kunst erwartet, liegt bei MOTORJESUS sowieso völlig falsch. Hier gibt es nur schweißtreibende, bodenständige Handwerksarbeit, aber die Jungs haben Eier und ihre Einflüsse aus klassischem Metal und Stoner Rock sind mittlerweile zu Heavy Rock mit eigenständiger Note verschmolzen, dessen Reiz man sich kaum entziehen kann. Es entsteht im Moment der Eindruck, MOTORJESUS nehmen gerade Tempo auf und diese Scheibe könnte in der Tat der geeignete Nachbrenner sein.

Wo AIRBOURNE aufhören, fangen MOTORJESUS an. Das ganze verdammte Album atmet Benzin, Adrenalin und Testosteron - es macht einen Riesenspaß und immensen Bierdurst. Natürlich gibt es akademisch betrachtet "bessere" und "anspruchsvollere" Werke. Aber, 'Wheels Of Purgatory' ist einfach ein schweinegeiles, ungeschminktes, dreckiges und ehrliches Stück Schwermetall. Und mehr will es auch gar nicht sein.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01.) Ignition 1:07
02.) Motor Discipline 3:42
03.) Fist Of The Dragon 4:10
04.) King Of The Dead End Road 3:59
05.) Fuel The Warmachine 4:18
06.) Hammer Of The Lord 3:44
07.) West Of Hell 3:21
08.) Down To Zero 4:27
09.) Wheels Of Purgatory 4:27
10.) The Chruch (Of Booze And Kerosene) 3:59
11.) The Shadowman 4:06
12.) Fire 99 3:31
13.) Electric Rise 3:39 (Bonustrack)
14.) Old Man 3:50 (Bonustrack)
Band Website: www.motorjesus.net
Medium: CD
Spieldauer: 52:20 Minuten
VÖ: 10.12.2010

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