Helstar - Glory Of Chaos

Review von Elvis vom 20.11.2010 (5549 mal gelesen)
Helstar - Glory Of Chaos Manche Bands werden vor allem mit einem Mitglied in Verbindung gebracht, teils geradezu darauf reduziert. Bei HELSTAR, der Ur-Band des Texaners James Rivera, ist das vor allem eben dieser Fronter. Nach verschiedenen Reunions von Mitter der 90er bis in die frühen 2000er sind HELSTAR 28 Jahre nach der Gründung 2010 endgültig in der Neuzeit angekommen. Die legendären Speed Metal-Kapelle aus Houston kann seit 2006 bereits zwei neue Alben (auch wenn "Sins Of The Past" nur aus neu aufgenommenen Greatest Hits besteht) vorweisen und mit "Glory Of Chaos" folgt nun Schlag auf Schlag der nächste Streich der dritten Banddekade.

Wer HELSTAR erwartet, bekommt dabei grundsätzlich auch HELSTAR - hier wird nämlich kein wirkliches Chaos geboten, sondern es werden getreu dem alten Konrad Adenauer-Zitat "Keine Experimente!" die Band-Trademarks knallhart durchgezogen. Weitestgehend zumindest, muss ich einschränken. Deshalb gibt's im Hause Rivera nämlich 2010 nicht mehr nur den bekannt technisch angehauchten Speed Metal zu hören, sondern "Glory Of Chaos" ist ein für HELSTAR-Verhältnisse ziemlich hartes Album mit massivem Thrash-Einschlag geworden. Saubere, sehr rifflastige Gitarrenarbeit ist allerdings weiterhin ebenso zu hören wie nette Melodien, über der unangefochten die kraftvolle Stimme des Ausnahmesängers steht. Abgesehen von diesem leichten Abrücken vom klassischen HELSTAR-Stil herrscht hier ansonsten klar Old School-Atmosphäre vor, seien es nun die fast schon klischeehaften Songtitel, deren Anzahl mit neun Tracks + Outro oder die nahezu obligatorische LP-Spielzeit von knapp 45 Minuten - hier atmet man letzenendes immer noch den Geist der 80er. Die einzig wirkliche Ausnahme ist die Produktion, die zwar auch einen gewissen Retro-Charme versprüht, aber klanglich angemessen modern genug ist, um auch 2010 zu bestehen. Auch, wenn ein bisschen mehr Abwechslung "Glory Of Chaos" noch besser getan hätte, ändert das am Ende nichts am Ergebnis eines wirklich soliden Albums.

Wer HELSTAR mag, wird mit ein bisschen Offenheit für den Thrash-Einschlag daher auch 2010 mit Mr. Rivera und seinen Spießgesellen zufrieden sein, wer noch keine Ahnung von den Jungs hat, dürfte zumindest neugierig auf die Klassiker wie "Remnants Of War" oder "Nosferatu" werden. HELSTAR haben somit auch heute noch locker ihre neu entfachte Existenzberechtigung - auf ins vierte Jahrzehnt!

Anspieltipps: 'Angels Fall To Hell', 'Pandemonium', 'Monarch Of Bloodshed', 'Summer Of Hate', 'Trinity Of Heresy'

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Angels Fall To Hell
02. Pandemonium
03. Monarch Of Bloodshed
04. Bone Crusher
05. Summer Of Hate
06. Dethtrap
07. Anger
08. Trinity Of Heresy
09. Alma Negra
10. Zero One
Band Website: www.helstar.com
Medium: CD
Spieldauer: 44:34 Minuten
VÖ: 05.11.2010

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten