Animations - Reset Your Soul

Review von Stradivari vom 09.11.2010 (4448 mal gelesen)
Animations - Reset Your Soul Besser spät als nie. Obwohl "Reset Your Soul" bereits 2009 erschienen ist, landet das Album nun erst in den Redaktionen der deutschen Musikpresse. Aber die polnischen Prog-Metaller scheinen sich eh selbst nicht ganz sicher zu sein, wann sie die Scheibe auf den Markt gebracht haben, da auf ihrer Homepage der 12.07.2009 und auf ihrer MySpace-Seite der 07.12.2009 als Veröffentlichungsdatum genannt wird...

Im Grunde auch egal, das Warten hat sich jedenfalls gelohnt. Der - laut Biographie der Plattenfirma - talentierteste Rock-Act Polens hat sich in Gegensatz zum selbstbetitelten Erstlingswerk zwischenzeitlich mit einem Sänger verstärkt und kommt dadurch wesentlich massenkompatibler rüber. Allerdings erweist sich Darek Bartosiewicz leider auch als einziges Manko der Scheibe, da er sich als Papiertiger präsentiert. Die zweifellos gute Stimme ist insgesamt zu eintönig, brav und bieder für die emotionale und abwechselungsreiche Musik von ANIMATIONS und fällt somit gegenüber den großartigen Instrumentalisten brutal ab. Schade, da wäre mehr drin gewesen.

Denn ansonsten ist "Reset Your Soul" ein unheimlich farbiges, spannendes und niveauvolles Album geworden. Innovatives sucht man zwar vergeblich, aber wer will dies auf dem Metal-Sektor überhaupt... So genießt man einfach acht tolle, komplexe Tracks bei denen sich - was gerade auf dem Prog-Sektor erwähnenswert ist - die phänomenale Frickel-Fraktion jederzeit songdienlich unterordnet und dennoch ihre Lücken für solistische Schmankerln findet. Wahre (musikalische) Größe zeigt sich eben häufig eher durch gezieltes unterlassen von Tönen, als durch eine infltionäre Notenflut. Was die Songs insbesondere auszeichnet, ist das instinktive Gespür der Band für eingängige Melodien, schlüssige Riff-Kombinationen und Breaks sowie Tempiwechsel, welche das geschlossene Gesamtbild des einzelnen Titels nie in Frage stellen. Mit Sicherheit auch ein Verdienst von Produzent Tommy Hansen, welcher bekanntlich bereits HELLOWEEN, JORN LANDE oder TNT auf die Sprünge geholfen hat. Einzig der Gitarrensound könnte für meinen Geschmack stellenweise etwas schärfer gewürzt sein, was allerdings kein wirklicher Kritikpunkt, sondern lediglich meine ganz subjektive Meinung ist.

Auf einzelne Titel einzugehen, würde dem Album als Gesamtkunstwerk nicht gerecht werden. Besser ist es, die MySpace-Seite von ANIMATIONS (www.myspace.com/animationsofficial) zu empfehlen, da dort - mit Ausnahme des Instrumentals '1989' - alle Songs zu hören sind. Was natürlich extrem Fan-freundlich und ein dickes, fettes Lob wert ist!

Sofern der Sänger bis zum nächsten Album ein paar Zloty in Gesangsstunden investiert, um ein, zwei Oktaven höher zu kommen und es schafft, deutlich mehr Stimmvolumen, Aggression und Power einzubringen, dann ist noch fettere Beute als die ohnehin schon prallen 8 Punkte drin.

P.S.: Ich bin echt stolz auf mich, die wahrscheinlich erste Prog-Rezension verfasst zu haben, welche ohne den Namen einer bestimmten Combo aus New York auskommt...

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01.) Reset Your Soul 7:00
02.) Demons Of War 7:32
03.) Inscrutable 8:26
04.) The Manhattan Projekt 10:06
05.) Request For Redemption 2:41
06.) The Last Man 13:02
07.) 1989 7:54
08.) Toxicyber 8:38
Band Website: www.myspace.com/animationsofficial
Medium: CD
Spieldauer: 65:19 Minuten
VÖ: 09.12.2009

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten