Wicked Temptation - Seein' Ain't Believin'

Review von Elvis vom 25.03.2010 (4681 mal gelesen)
Wicked Temptation - Seein' Ain't Believin' Deutschland war nicht nur früher schon ein gutes Plaster für Hard 'N' Heavy Freunde, auch in der Neuzeit lassen unsere lieben Landsleute es sich nicht nehmen, im old schooligen Stile abzurocken. Das dachten sich wohl auch WICKED TEMPTATION, als sie sich an "Seein' Ain't Believin'" machten und ihr Debütalbum so betitelten. Der Vierer plante ursprünglich sogar nur, eine Coverband zu machen, die sich dem Klang der 80er verschrieben hat, so u.a. selbst genannt DOKKEN, OZZY OSBOURNE, LYNCH MOB oder DIO sowie JUDAS PRIEST. Aufgrund der Erkenntnis, dass man als langjährige Coverbandmitglieder doch mittlerweile genug songwriterisches Potential entwickelt hatte für eigene Songs, wurde dann daraus WICKED TEMPTATION. So viel damit zur Geschichte.

Neben dem bereits in die 80er passenden Namen der Band merkt man gleich, dass es hier vor allem um Spaß geht - überragenden Tiefgang oder lyrische Untiefen darf man dementsprechend nicht erwarten. Muss man allerdings auch nicht, denn darum geht es auch nicht. Klang, Stimmung und Attitüde der obigen Vorbilder werden von WICKED TEMPTATION auf "Seein' Ain't Believin'" würdig gefeiert, und das Ergebnis ist genau wie gewünscht: Spaß. Den merkt man den Musikern auch jederzeit an, ehrlich und authentisch wird getreu den Szenegrößen auf LP-Länge ein riffiges Feuerwerk an Melodie, moderater Härte und Soli zelebriert. Das Ergebnis ist unterhaltsam und ein bisschen wie das Hard 'n' Heavy Äquivalent zum Big Mac: kein Festtagsessen, aber irgendwie ab und an immer wieder ein Genuss ohne große Reue. Chronische Fast Food-Hasser schreien bei derartigen Vergleichen vielleicht auf und lassen sich davon natürlich nicht bekehren, aber McDonald's und Konsorten haben ja auch ständig Kundschaft. Insgesamt sehe ich das im Übrigen als Kompliment an das selbstgesteckte Ziel an.

Wem die 80er also immer noch nicht fremd sind oder immer wieder nahekommen, der darf der Versuchung ruhig nachgeben und zu WICKED TEMPTATION greifen. Nächtliche Fast Food-Tempel Besuche machen nämlich auch weiterhin vielen Menschen Spaß - elitäre Zeitgenossen dürfen daher gerne draußenbleiben. Der Rest genießt ein Stück Unbeschwertheit, ob man die Dinge nun sehen muss, um sie zu glauben oder doch einfach nur hören - ein ordentliches Album.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Money
02. Love Just Ain't Enough
03. Hellraiser
04. Liar
05. Magic
06. Rock 'n' Roll Disaster
07. Seein' Ain't Believin'
08. Hard To Take
09. Children
10. Waking Up To Die
Band Website: www.wicked-temptation.de
Medium: CD
Spieldauer: 47:12 Minuten
VÖ: 12.03.2010

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten