Dave Evans - Sinner

Review von Elvis vom 25.03.2010 (4848 mal gelesen)
Dave Evans - Sinner DAVE EVANS - Freunden des klassischen Hard Rocks dürfte dieser Name nicht unbekannt vorkommen. Das ist auch kein Wunder, denn der nunmehr mit Mitte 50 weiterhin rockende Herr war immerhin Gründungsmitglied von AC/DC. Auch wenn der Posten als Sänger in den Jahren 1973/1974 bei den australischen Starkstromveteranen in den Anfangstagen nicht über die Single 'Can I Sit Next To You, Girl' (man beachte das Komma im Titel und den leicht anderen Text zur bekannten Version auf dem Debüt "T.N.T." bzw. "High Voltage") und wenig dokumentierte Gigs hinauskam, eine Referenz für die eigene Karriere ist das auf alle Fälle. Klar, der übermächtige Schatten der Nachfolger Bon Scott und Brian Johnson ist immens, doch Mr. Evans hat sich das gepflegte Abrocken dadurch nicht nehmen lassen. Seit seiner Trennung von den Gebrüdern Young und ihren Kollegen schlug er sich mit diversen Bands durch, die allerdings bestenfalls Insiderstatus genossen. Mittlerweile ist er unter dem eigenen Namen unterwegs.

Bei der vorliegenden Soloscheibe "Sinner" handelt es sich um den europäischen Re-Release seines bereits 2006 erschienenen Albums. Schnell wird klar, DAVE EVANS hört man die Vergangenheit mühelos an. Die Stimme schwankt angenehm zwischen Reibeisen und Rauch, weswegen der kurze Posten als Leadsänger der späteren Legende schon mal gar nicht unangemessen war. Das scheint auch der Protagonist ähnlich zu sehen, denn die Parallelen sind unüberhörbar. "Sinner" verströmt somit zwar keinen Young'schen Starkstrom, dafür jedoch erdigen, klassischen Hard Rock mit einer Blues- und Rock 'N' Roll-Note, die nicht von ungefähr an eine gewisse Band erinnert. Wer AC/DC und das dahinter stehende Grundrezept mag, ist also gut bedient. Das heißt im Klartext auf der einen Seite: eingängige Rocker, die Wein, Weib und Gesang verherrlichen, wenn sie auch nicht die gelegentlich schlicht-simpel-geniale Note des Originals bei den großen Songs erreichen können - gut konsumierbar ist der Stoff aber allemal und DAVE EVANS mit seinem röhrenden Organ eine schlechte Leistung vorzuwerfen, wäre einfach sündhaft. Auf der anderen Seite bedeutet das aber auch, dass "Sinner" ein bestimmtes Schicksal mit diversen AC/DC-Platten teilt: auch wenn kaum jemand das Rezept so gut beherrscht wie diese Altmeister, überzogene Abwechslung wird im Umkehrschluß nicht geboten und so gut man "Sinner" zwar in einem Durchgang genießen kann, es klingt eben oftmals sehr ähnlich - was mich persönlich auch häufig abhält, AC/DC am Stück zu hören. Fans dürfte das jedoch kaum stören, Erfolgsrezepte auf gutem Niveau auszuwalzen ist zudem auch verbreitet und irgendwie hat das Ganze dann doch einen so angenehm-rockigen Charme, dass man ihm dafür nicht wirklich böse sein kann.

"Sinner" ist daher vielleicht nicht unbedingt ein Klassiker, aber doch ein sehr ordentliches Album auch und gerade für Fans der AC/DC-Formel geworden. Klassische Hard Rock-Freunde sind daher herzlich eingeladen, dem Sündenbabel von DAVE EVANS Gehör zu schenken - solider, ehrlicher Stoff ist garantiert. Anno 2010 ist das ja schließlich keine Selbstverständlichkeit mehr und deswegen darf der Altmeister auch gerne so weitermachen - ohne Sünden wäre die Welt doch mehr als langweilig, oder?

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Back On The Firing Line
02. Rock'n'Roll Or Bust
03. Take Me Down Again
04. Only The Good Die Young
05. Sinner
06. Carnal Knowledge
07. Turn It Up
08. Out In The Cold
09. Go Down Fighting
10. Sold My Soul To Rock'n'Roll
11. D.O.A.
12. The Thunder Down Under
Band Website: www.myspace.com/daveevansrocks
Medium: CD
Spieldauer: 45:17 Minuten
VÖ: 08.03.2010

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