Torment - Tormentizer

Review von Opa Steve vom 30.07.2009 (4453 mal gelesen)
Torment - Tormentizer Ouhauerhauera. Wer mich kennt, der weiß, dass ich auch gegenüber primitiver Musik nicht abgeneigt bin. Solange ein Funken überspringt. Und in der Tat beginnt der Lichtbogen beim Opener der TORMENT-Scheibe zu zucken. Thrash'n'Roll ist eine feine Sache, und ist auch eine Musik, die in jeder Lebenslage so richtig durchstarten kann. Vornehmlich natürlich im Auto oder im Konzert. Eben da, wo man keine vertrackten Analysen machen möchte, sondern sich einfach vollblasen lässt. Dazu noch ein Bass, der in mir schöne Assoziationen zu Good Ol' Lemmy hervorruft - was will man mehr?

Ja, das weiß ich doch schlussendlich, nachdem ich die Scheibe nun in mehreren Durchläufen genossen habe. Primitiv ist eins - billig was anderes. Denn TORMENT versprühen einen deutlichen Proll-Faktor, den ich normalerweise eher im Punk kenne. Und für meinen Geschmack sind sie etwas zu prollig. Dazu kommt, dass die einfachen englischen Texte mit starkem deutschen Akzent ihre Klischees und flachen Reime förmlich aufdrängen. 'Heavy Metal Whorehouse' strotzt nur so vor pubertierenden Träumen ("where sex and metal are bound together - the music is loud, the chicks wear leather" - uff.....). Natürlich dürfen auch die üblichen Underdog-Themen wie in 'I Hate The System' nicht fehlen. Nun ja, spätestens mit 17 hatte unsereins vermieden, solche Plattitüden auszurufen.

Ich werde den Verdacht nicht los, dass es sich bei TORMENT eigentlich um Punks handelt, die einfach ein bisschen besser spielen können. Streckenweise kommt auch diese Einstellung unverkennbar raus. Ab 'We Are The Boys' klingt der Rest der Scheibe wie eine reinrassige Keller-Punkband, aber am Besten klingen für mich nach wie vor die Songs, die wie MOTÖRHEAD on speed rüberkommen, wie z.B. der Thrasher 'Wind Of Change'. Hiervon hätte es gerne mehr geben können, und vielleicht täte es der Band gut, sich zu entscheiden.

Schade, dass der flüchtige Blick vielversprechender war. Ist so wie mit den Frauen - auf 20 Meter Entfernung ist der "Hui!"-Anteil deutlich höher, und wenn sie dann näherkommen stellt man fest, dass die meisten doch nur mit Wasser kochen.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Tormentizer
2. Let's Get Extreme
3. Nothing To Repent
4. Heavy Metal Whorehouse
5. I Hate The System
6. Wind Of Change
7. Stalker
8. Temptress Crystal Meth
9. We Are The Boys
10. Politics And Religion
11. The Ones You Love To Hate
12. A Tribute
Band Website: www.tormentation.de
Medium: CD
Spieldauer:
VÖ: 17.07.2009

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