Die So Fluid - Not Everyone Gets A Happy Ending

Review von Opa Steve vom 24.12.2008 (5588 mal gelesen)
Die So Fluid - Not Everyone Gets A Happy Ending Kennt ihr das Phänomen "Alkohol-Musik"? Quasi das Äquivalent zu LSD-Sounds und Kiffer-Scheiben? Will meinen: Musik, die zusammen mit einer bestimmten bewusstseinsverändernden Substanz in eine ganz andere Dimension vordringt, als wenn man sie "einfach so" genießt? DIE SO FLUID sind so ein Fall. Beim Feierabend-Bier erstmalig auf MySpace reingehört und total begeistert. Dann später die Promo voller Spannung mal des Mittags in die heimische Stereo-Anlage geschoben, und die hohe Erwartung konnte nicht gehalten werden. Gestern abend ziehe ich mir den Silberling zu einem gepflegten Feierabend-Bierchen (wirklich, nur eins!) rein, und die Sonne scheint wieder aus den Speakern. Und jetzt habe ich die Verlegenheit, das Review völlig nüchtern zu tippen. Seid euch also gewiss, dass hier 1,5-2 potenzielle Punkte fehlen.

Die Musik auf "Not Everybody Gets A Happy Ending" ist heftiger Alternative-Rock bis Metal, sehr undergroundig geprägt. Meine ersten Assoziationen gingen stark in Richtung des einmaligen Debüts von AUF DER MAUR. Parallelen gibt es viele: die einzigartig vielseitigen songwriterischen Pfade, die Transparenz (hier durch die Trio-Besetzung geprägt), und auch die Vergangenheit der Frontfrauen: beide spielten Bass bei anderen Acts. Melissa Auf Der Maur agierte bei HOLE, Grog von DIE SO FLUID bei KELLY OSBOURNE und MEL C. DIE SO FLUID spielen sehr dynamisch und strotzen nur so vor Energie. Vor allem die interessanten Melodieführungen sind immer wieder ein Hinhörer, und Grogs indie-vernölte Stimme ist streckenweise für Metallerohren gewöhnungsbedürftig, aber gerade in den hohen und kräftigen Passagen beweist sie eine souveräne Technik. Die Riffs grooven ('Gang Of One'), sie streifen das Stoner-Genre ('Pigsy'), bedienen sich des Punkrocks ('Something To Say'), ergießen sich in schmalzigen Hymnen ('Throw You Away'), und am Schluss können ganze Songs auch mal herrlich kaputt durch die Gegend eiern, ohne peinlich zu wirken.

Eine sehr vielseitige und dennoch in sich runde Sache. Sie weiß auch nüchtern zu gefallen, aber erst mit einem Bier in der Hand zündet sie das komplette Feuerwerk. Ein Jammer, dass die Tour terminlich ungelegen kam, denn in Partylaune und on Stage hätte ich das Trio gern mal erlebt.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01 Gang Of One
02 Test Confessional
03 Existental Baby
04 The Kiss And Then The Kick
05 Happy Halloween
06 Vorvolaka
07 Pigsy
08 Something To Say
09 Throw You Away
10 Swam Beneath Me
11 Not Everybody Gets A Happy Ending
Band Website: www.diesofluid.net/
Medium: CD
Spieldauer: 47:20 Minuten
VÖ: 21.11.2008

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