Darkenhöld - Le Fléau Du Rocher | |
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| Review von Froosti vom 14.07.2025 (9994 mal gelesen) | |
Was passiert da eigentlich in unserem Nachbarland? Ist Skandinavien auf Dauer doch zu kalt? Frankreich entwickelt sich immer mehr zu einer dunklen Hochburg des Black Metals. Im Zentrum des Geschehens steht ein Label, das die Flagge des französischen Black Metals hochhält. Les Acteurs de L'Ombre Productions konnten mich schon mit einigen Veröffentlichungen voll überzeugen. Genau dort befinden sich auch DARKENHÖLD, die mittlerweile ihr sechstes Album "Le Fléau Du Rocher" veröffentlichen. Als Inspiration dient der Band zum einen der Black Metal der 90er-Jahre, zum anderen die Welt des Mittelalters. Dabei stehen aber nicht das Leid und Elend dieser Zeit im Vordergrund, wie bei den meisten mittelalterlichen Black Metal-Bands, sondern die fantastische Seite. Wanderungen durch dichte Wälder, über hohe Berge oder durch mystische Höhlen sowie Legenden und Erzählungen aus der Heimat der Band stehen im Mittelpunkt. Die Zeichen stehen gut, aber können DARKENHÖLD mich damit überzeugen?Der Beginn der Platte kommt doch ein wenig unerwartet. Nach der Beschreibung hätte ich ein Intro erwartet, in dem auch ein wenig Dungeon Synth-Geklimper nicht fehlen darf. Doch verschwenden DARKENHÖLD keine Sekunde und legen direkt mit dem Opener 'Codex De La Chevalerie' los. In bester 90er-Jahre-Manier scheppert uns der Song entgegen. Die Gitarren dominieren den Mix und klingen vielleicht nicht so eiskalt wie ihre nordischen Verwandten, aber sie sind immer noch rasiermesserscharf. Immer wieder fallen die Gitarren mit melodischen Ausbrüchen auf, die treffend ein mittelalterliches Gefühl heraufbeschwören. In diesem Fall beschleicht mich das Gefühl einer bevorstehenden epischen Schlacht. Gegen Ende des Songs wird mit der melodischen Seite gebrochen und ein donnerndes Gewitter wird heraufbeschworen. Besonders das Schlagzeug macht dabei eine gute Figur und knallt schön roh und rau aus den Boxen. Damit sind wir auch bei der Produktion der Platte, die besser kaum sein könnte. Roh, oldschoolig, aber auch differenziert genug, um die einzelnen Nuancen deutlich voneinander unterscheiden zu können, ist genau das, was das Album braucht. Von dem, was ich so online finden konnte, ist DARKENHÖLD das erste Projekt von Sänger Cervantes. Dass die Band erst seit 2008 unterwegs ist, merkt man dem Gesang nicht an. Die Vocals könnten so auch eins zu eins auf einem Album der zweiten Welle vertreten sein. Viel Abwechslung oder gar Einzigartiges findet man zwar nicht, dafür werden aber die traditionellen Merkmale hervorragend umgesetzt. Mit 'Temps Enfouis (Instrumentale)' kommt auch das, was mir auf dem Album noch gefehlt hat - ein Zwischenspiel im Dungeon Synth-Stil. Davon gibt es zwei auf der Platte, welche die Meinungen der Zuhörer spalten werden. Für die einen ist es eine atmosphärisch passende Nummer und lockert den Fluss der Musik auf. Für die anderen ist es purer, unnötiger Kitsch. Zum Glück gehöre ich zur ersten Kategorie. Für mich unterstreichen die Zwischenspiele den fantastischen Unterton treffend. Das Einzige, was man "Le Fléau Du Rocher" vorwerfen kann, ist die fehlende eigene Note. Handwerklich und atmosphärisch ist das genau richtig umgesetzt, allerdings unterscheidet es sich wenig von den alten Helden der zweiten Welle. Ich glaube aber, dass dies DARKENHÖLD ziemlich egal sein wird - sie lieben diesen Stil, und viele Puristen des Genres werden genau das lieben. Somit kann ich der Band zu ihrem neuen Album nur gratulieren. Solltet ihr einen Hang zum nerdigen Mittelalter haben, müsst ihr ein Ohr riskieren! Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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| Trackliste | Album-Info |
| 01. Codex De La Chevalerie 02. Le Cortège Royal 03. Temps Enfouis (Instrumentale) 04. L'ascension Du Mage Noir 05. Dans L'Antre De La Vouivre 06. Troubadour 07. Le Fléau Du Rocher 08. Gardienne Des Dryades 09. Sortilège Ancestral (Instrumentale) 10. La Cavalerie Fantôme 11. Pour Le Royaume | Band Website: www.facebook.com/Darkenhold Medium: CD, DLP Spieldauer: 47:59 Minuten VÖ: 06.06.2025 |
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