MDXX - MDXX

Review von derkleinekolibri vom 15.04.2023 (939 mal gelesen)
MDXX - MDXX In Zeiten, in denen sich jeder Möchtegern im Internet zu einer mächtig wichtigen Person des öffentlichen Lebens machen kann, wird es immer schwerer für Menschen mit lauteren Absichten, sich der Öffentlichkeit vorzustellen. Wie hebt man sich also aus der Masse heraus, ohne Lügen, Übertreibungen und alles Mögliche in die Welt zu setzen? Man kann es wie MDXX machen, indem man sich mit einem geheimnisvollen Credo umgibt und nur preisgibt, dass die Formation aus vier Figuren besteht, deren erste Buchstaben der Namen V, T, C und A lauten. Die Musik sowie die Texte stammen aus der Feder von V. Kann man natürlich gerne so machen, doch irgendwie bleibt da ein gewisses Geschmäckle, wie man im Schwabenland zu sagen pflegt. Immerhin wird noch verraten, dass es sich um eine Band aus Schweden handelt, die 2020 aus der Taufe gehoben wurde und vor ungefähr 15 Monaten eine erste Single mit Hilfe von No Remorse Records veröffentlicht hat.

Die acht Songs erzählen Geschichten über den Teufel, die Dunkelheit und Zerstörung. Eine Mischung aus New Wave of British Heavy Metal und Epic Doom dient als musikalische Untermalung der Message des Albums. Stimmlich lege ich mich mal auf einen Sänger fest, auch wenn das in heutigen Zeiten alles Mögliche sein könnte. Feine Nuancen lassen erkennen - nein, vermuten - dass bei den Aufnahmen im Studio leichte Atemwegsprobleme vorlagen, so als wäre ein Schnupfen noch nicht richtig auskuriert. War das nicht der Fall, dann ist die Klangfarbe ein Geschenk Gottes.

Den vier Schweden ist es gelungen, eine gewisse Eigenständigkeit zu erlangen, was angesichts der Tatsache, dass es Myriaden ähnlicher Veröffentlichungen gibt, nicht selbstverständlich ist. Doch Vorsicht, allzu viel Neues darf man nicht erwarten. Auch sollte nicht verschwiegen werden, dass bestimmt darauf geschielt wurde, eine gute Massenkompatibilität zu erreichen, was wiederum für ein Debüt-Album durchaus verständlich und nachvollziehbar ist. Wie bekommt man denn sonst noch ein Bein in die Musikszene? Andererseits warten auch kleine Überraschungen auf den Hörer. So erklingen plötzlich bei 'Oblivion' Thrash-Riffs aus jener Zeit, die den Thrash groß machte und es nur eine Handvoll wirklich guter Formationen gab. Ansonsten setzt man mehr auf mittleres Tempo mit - das muss man unbedingt erwähnen - sehr ansprechenden Gitarrenriffs. Wer auch immer der vier Buchstaben dieses Instrument bedient, hat ein sehr geschicktes Händchen. Elemente des Hard Rocks der 80er Jahre finden sich ebenfalls wieder und zeugen vom breiten Spektrum der Jungs (falls es denn wirklich alles Jungs sind), dem sie verfallen zu sein scheinen.

Ob sich MDXX mit ihrem gleichnamigen Album "MDXX" durchsetzen werden können, wird die Zukunft zeigen. Zu gönnen wäre es ihnen allemal. Seit kurzer Zeit sind sowohl CD als auch LP erhältlich. Das Cover-Artwork, besonders beim Vinyl, beeindruckt durch seine Schlichtheit. Es bildet dennoch genau das ab, was die Hörerschaft erwarten darf. Das bereits einmal in den Raum gestellte 'Oblivion' stellt den einzigen echten Höhepunkt des Albums dar. Es würde mich nicht wundern, wenn dieser Song am häufigsten gestreamt wird. Übrigens, mit 37 Minuten und 13 Sekunden Laufzeit ist das Album doch recht kurz. Zwei Stücke mehr würde auch die Vinylvariante verkraften - die CD sowieso.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Gasbreather
02. Oblivion
03. Enforcer
04. Decimation
05. Interlude
06. Submission
07. Blåkulla
08. Sanctum
Band Website:
Medium: CD, LP
Spieldauer: 37:13 Minuten
VÖ: 24.03.2023

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