Amphitryon - Sumphokeras

Review von TadMekka vom 09.05.2007 (5205 mal gelesen)
Amphitryon - Sumphokeras Es tut mir leid, aber diese Scheibe ist wirklich kaum auszuhalten. Das müßte nichtmal sein, die verwendeten Stilmittel sind allesamt garnichtmal so übel in Szene gesetzt. Langsamer, durchaus atmosphärischer und düsterer Gothic Doom Metal mit Reminiszenzen an MY DYING BRIDE und die Mega-Nervensägen THERION, 'ne Menge guter Riffs, Melodien, Sound-FX und eine durchaus angenehme bis gutklassige Produktion sind auf der Habenseite zu verbuchen. Klingt ja zunächst mal erbaulich.

Aber dann kommts, denn zwei wesentliche Aspekte sind auf 'Sumphokeras' (Mythologie? Go Wicki!) mehr als nur zu kurz gekommen: die Vocals sowie die Arrangements.

Zu ersterem Punkt kann ich nur sagen: es nervt! Es wird auf unterirdischen Niveau gegurgelgrunzt, dem gegenüber steht eine zwar sauber aber vollkommen amelodiös daher wimmernde Opernträlleröse, deren disharmonische Heulerei wohl sowas wie Avantgardismus heraufbeschwören soll. Mir stellen sich dabei die Fußnägel auf, was vor allem daran liegt, daß da auch noch ein männlicher Heulerich dazwischen funkt. Und der Mann kann's dann auch noch nicht mal.

Die Arrangements sind jedoch das weitaus größere Übel. Es ist kaum ein Zusammenhang erkennbar, kein Fluss. Alles wirkt aneinandergereit und durcheinandergewürfelt, nichts passt, alles wirkt konstruiert und effektheischerisch aufgebläht. Viele gute Ideen in Sachen Melodie und Riffing werden zerstückelt und in sinnloses, affektiertes Gejammer und Geheule eingebettet.

Das ist mehr als nur schade. Denn über die ganze Albumdistanz hinweg gibt es zahlreiche Stellen, die einem richtig Spaß machen, die richtig hingehauen haben. Um so ärgerlicher dann, wenn selbstdarstellerisches, um seiner selbst willen zusammengestückeltes Pseudosongwriting alles kaputt macht.

Mir jedenfalls geht diese 'Zuckerbrot und Peitsche'- Scheibe einfach zu sehr gegen den Strich. Jedoch sei allen Genrefans dringend empfohlen, diese Scheibe mal probezuhören, wenn's geht mehr als ein mal. Es ist möglich, dass der gemeine Genrefan mehr Geduld für diese Chose mitbringt und so auch einen anderen Zugang dazu finden wird.

Als Tipp für die Band: Unbedingt die Ideen und Melodien aussieben und beim nächsten Album auf Songstrukturen achten, die diesem Namen auch gerecht werden. Ideen en masse sind vorhanden, jetzt muss das nur noch in ein stimmiges, musikalisches Gesamtkonzept gegossen werden, dann wird's vielleicht was.

Gesamtwertung: 5.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Archeia
02. Theocracy
03. Omen
04. Cadence Of The Rowers
05. Armadas Conflict
06. Pantheon
07. Paths Of Dementia
08. Phtoneros Daimon
09. Samsara
Band Website: www.amphitryon-music.com
Medium: CD
Spieldauer: 47:12 Minuten
VÖ: 27.04.2007

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