Ahasver - Causa Sui

Review von Metal Guru vom 30.10.2022 (1949 mal gelesen)
Ahasver - Causa Sui AHASVER aus Toulouse haben sich nach 'nem Typen benannt, der einst Jesus seine Hilfe (?) auf dessen Weg nach Golgatha verweigert HAT beziehungsweise haben SOLL (= nix Genaues weiß man nicht, schon gaaar nicht, wenn man - wie der Rezensent - mit Bibel und Co. nie viel am Hut hatte). Als "Strafe" für seine Verweigerung wurde Ahasver (dem Jesus-Hilfe-Verweigerer) dann im Gegenzug die allzu menschliche Option des Sterbens verweigert, was dazu geführt HAT beziehungsweise haben SOLL, dass der Gute bis ans Ende aller Tage auf'm Globus verweilen muss. Aber Ernst beiseite (here comes the Spaß): Die Band/das Projekt/der Zusammenschluss besteht aus Mitgliedern mir allesamt unbekannter Kapellen wie DIMITREE, DRAWERS, ERYN NON DAE, GOROD, PSYKUP und ZUBROWSKA und frönt laut Produktinformation dem "Progressive Metal". Okay, aber was genau bedeutet DAS im vorliegenden Fall?

"Causa Sui" wurde von B4M als (Zitat) "... ein soundtechnisch monumentaler Prog-Kotzbrocken mit Konzept" angekündigt. DAS war für mich Grund genug, das Teil zwecks Rezension zu ordern. Da ich unter einem progressiven "Kotzbrocken" kompositorisches Konzept, instrumentelle Kabinettstückchen, lange/längere/überlange Lieder, progressive Produktion (= Kompression, Sound, Zerrung), Takt-/Tempo-/Tonartwechsel und vokale Virtuosität verstehe, frage ich mich: Was hat AHASVERs "Causa sui" mit meinem Verständnis zu tun? Nun, acht Songs in 41 Minuten und 29 Sekunden mit einsilbigen Titeln wie 'Dust', 'Path' oder 'Tales' deuten zunächst einmal weder auf Re-, noch auf Pro-, noch auf Aggression hin. Genau genommen deuten sie auf überhaupt nichts hin. Also erst mal hören! Und was höre ich? Eine amorphe Aneinanderreihung mäßig memorabler Melodien, respektabler Riffs, spektakulärer Soli, schlagenden Zeugs und - sad but true - viiieeel zu vielen Vocals. Und als wenn die Vocal-Vielheit nicht schon anstrengend genug wäre, switchen diese (= Vocals) auch noch permanent zwischen missionarischer Monotonie (= grottiges Grunzen), pseudo-psychologischen Parolen (= rüdes Rufen) und zweifelhafter Zwei-, Drei- oder Mehrstimmigkeit (= "richtiges" Singen). Hm, "soundtechnisch monumental" mag DAS möglicherweise bis sicherlich sein, aber Formlosigkeit als "progressives Konzept" - also, ich weiß nicht. Vielleicht bin ich aber einfach noch nicht bereit/geeignet/reif für ein derartigen Kotzbrocken?

Ich mach's kurz: Die Vocals nerven (zumindest MICH) derart, dass ich ich mich kaum auf den gut gemachten Rest konzentrieren kann. Und warum nerven (zumindest MICH) die Vocals? Na, ganz klar: zu häufig, zu laut, zu viel. Außerdem: zu nölig, zu pseudoweise, zu zwei-, drei- oder mehrstimmig. Da steht, AHASVER können (Zitat No. 1) "... be followed without any problems" und seien (Zitat No. 2) "... even suitable for recognizable moments". Der ersten Beschreibung stimme ich mit wenigen Einschränkungen zu, der zweiten absolut überhaupt nicht! Selbst nach energie-raubender, nerven-verschwendender und zeit-zerfetzender Mehrfach-Hörung bleibt von AHASVER nichts, von "Causa Sui" aber auch absolut überhaupt nichts hängen! Ich weiß nicht, woran GENAU es liegt, aber heiliger Hintergrund her, religiöser Unterbau hin: AHASVER nerven mich, "Causa Sui" strengt mich an! Eine Band, die mich nervt und eine Scheibe, die mich anstrengt (= die ich die ganze Zeit abstellen will), sind nichts für mich ...

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. Fierce (4.46)
02. Peace (4.12)
03. Dust (4.44)
04. Tales (3.32)
05. Wrath (3.31)
06. Path (6.05)
07. Sand (5.31)
08. Kings (9.08)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 41:29 Minuten
VÖ: 16.09.2022

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