Invictus (Can) - Unstoppable

Review von Damage Case vom 12.10.2022 (1973 mal gelesen)
Invictus (Can) - Unstoppable Maurizio Iacono ist ein Tier. Ein Arbeitstier. Und so ist er mit seinen beiden Bands KATAKLYSM (aka "Nintendo-Death-Metal") und EX DEO (Besingen historischer römischer Heldentaten) nicht ganz ausgelastet und hat kurzerhand ein drittes Bandprojekt ins Leben gerufen. Bei INVICTUS wird er von seinem dienstältesten Sidekick J-F Dagenais, der auch bei den anderen gemeinsamen Bands seit jeher die Saiten fest im Griff hat, unterstützt. Ebenfalls am Start ist Schlagzeuger Jeramie Kling, der zuletzt bei INHUMAN CONDITION sowie unter seinem höllischen Kampfnamen War Machine auf dem gerade erschienenen neuen Album von VENOM INC. positiv aufgefallen ist. Auf dem Debütalbum "Unstoppable" bietet dieses neue Bandprojekt harten, modernen Metal an. Und weil Maurizio der geborene Chef ist, brüllt, keift, growlt und peitscht er seine Kollegen an. Doch völlig unerwartet, setzt Senior Iacono zum ersten Mal in seiner über dreißig Jahre dauernden Karriere auch auf melodische Gesangslinien, beigesteuert vom Produzenten/Sänger Chris Clancy (RIVAL ORDER, MUTINY WITHIN, I LEGION)- was überraschend gut zusammenpasst. Warum hat er sich das nicht schon viel früher getraut? Hinzu kommt, dass er gemeinsam mit J-F und Clancy die geballte Songwritingerfahrung in die Waagschale wirft und man sich dem modernen Metal von der Death-Metal-Seite der Medaille nähert. Das gereicht ihnen absolut zum Vorteil, denn im Gegensatz zu all den unzähligen, an dieser Stelle nicht genannten Popbands, die Screamo und tiefer gestimmte Gitarren mit Süßkram vermischen, gelingt hier der Spagat von Härte und Gefühl richtig gut und unpeinlich. Maurizio verarbeitet textlich unter anderen seine Kindheitserinnerungen und die damit verbundenen Kämpfe, Narben und Traumata. Die Produktion ist hart, modern und druckvoll, aber nicht überkomprimiert oder künstlich auf Charts oder Hörgewohnheiten der TikTok-Jugend schielend ausgerichtet. Die Faust auf dem Cover macht bildlich deutlich, dass hier eine Menge Power drin ist. Netter Scherz am Rande: Auf der Innenseite des Digipack-Covers sind auf einer Seite komplett alle Lyrics abgedruckt. Und zwar so klein, dass man sie selbst mit einer Lupe kaum lesen kann. Nice try.

Fazit: Für Anhänger moderner Metalsounds wie IN FLAMES, ARCH ENEMY, SOILWORK, LAMB OF GOD und MACHINE HEAD sowie härterer Songs von DISTURBED und FFDP könnte "Unstoppable" sehr reizvoll sein. Man darf gespannt sein, ob INVICTUS dauerhaft im Kalender neben KATAKLYSM und EX DEO bestehen können. Zu hoffen bleibt es, denn hier kommt mal jemand nach dreißig Jahren aus seiner Komfortzone heraus und traut sich etwas Neues. Lob!

Drei Anspieltipps: Ganz kurz und knapp seien hier 'Bleed Me Out', '3656' und 'Keeping The Wolves At Bay' genannt, die allesamt und stellvertretend für das gesamte Album Groove, Melodien, Härte und Hitpotenzial miteinander verbinden.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. You Will Know Who I Am
02. Eagles
03. Bleed Me Out
04. Exiled
05. Get Up
06. Weaponized
07. 3656
08. Ghost Of My Father
09. Darkest Of Enemies
10. American Outcast
11. Keeping The Wolves At Bay
Band Website: www.iaminvictus.net
Medium: CD
Spieldauer: 42:10 Minuten
VÖ: 23.09.2022

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