Halestorm - Back From The Dead

Review von Damage Case vom 26.05.2022 (3961 mal gelesen)
Halestorm - Back From The Dead Die zweifach Grammy-nominierten (und einmal ausgezeichneten) HALESTORM liefern 2022 mit "Back From The Dead" ihr fünftes Album ab. Und reden wir gar nicht lange um den heißen Brei herum: Hier ist nicht die Mannschaft der Star, sondern einzig die Sängerin. Und was für einer! Lzzy Hales Präsenz qua Stimme ist nicht von dieser Welt. Dieser eiertretende Fixstern am Mikro pulverisiert mit ihrem kraftvollen Gesang nicht nur alle Rocksängerinnen dieses Planeten, nein, auch so ziemlich alle männlichen Kollegen können sich von ihr eine fette Stimme abschneiden. Wer es bisher tatsächlich versäumt hat, ihr Organ gehört zu haben, darf sich eine atemberaubende Sirene mit dem rauen Timbre eines sich auf Topform an die Decke streckenden Corey Taylors vorstellen. Egal was und wie sie singt, es klingt fast immer, als ob sie alles aus sich herausholt, ihr Innerstes aufschreien lässt und damit selbst Musik aus der Telefonwarteschleife in die Charts singen könnte. Sogar die beiden Balladen 'Terrible Things' und 'Raise Your Horns' haben dank der Fronterin dicke Eier. Die neun Rocker des Albums sowieso. Und so schreit Lzzy bereits vom blutroten Cover und singt dementsprechend von den Dingen, die sie in den beiden vergangenen Jahren runtergezogen haben, also wiederkehrende Lockdowns, Wut, wirtschaftliche Unsicherheit, Depressionen und Einsamkeit durch Isolation. Mit den raffiniert getexteten 'Back From The Dead', 'Strange Girl', 'Bombshell' und 'Psycho Crazy' singt sie sicherlich nicht nur Legionen pubertierender Jungs und Mädels aus der Seele - auf diese Weise sind ja auch dereinst PAPA ROACH und LINKIN PARK zu Beginn des Jahrtausends in Millionen Kinderzimmer gestürmt. Dabei ist "Back From The Dead" zwar modern produziert, manchmal aufgrund zu vieler gewollter Effekte und Komprimierung gar an der Schwelle zum Überproduziertsein. Aber der Sound kriegt im Verhältnis zur Message, also der eigentlichen Präsentation der Songs, gerade noch die Kurve und kippt nicht wie die dank verhunzter Knöpfchendrehereien kaum noch hörbaren SHINEDOWN, GODSMACK oder BAD WOLVES.

Fazit: Elf Songs in achtunddreißig Minuten. Und auch wenn nicht alle Songideen zünden, machen HALESTORM gar nicht lang rum, kommen in jedem Song schnell auf den Punkt und setzen ihre schärfste akustische Frontwaffe gezielt in Szene. Lzzy Hale hat dank Wunderorgan und Look das Zeug zum absoluten Megastar. Fehlen der Band nur noch ein bis zwei internationale Charthits und vielleicht ein paar raffinierte Supportslots 2023 vor großem Publikum zum absoluten Durchbruch. Ihr kommendes, sechstes Album könnte richtungsweisend werden.

Drei Anspieltipps: Die beiden mitreißenden Rocker 'Back From The Dead' und 'The Steeple' sowie die Ballade 'Terrible Things' haben das Potenzial, veritable Radiohits zu werden.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Back From The Dead
02. Wicked Ways
03. Strange Girl
04. Brightside
05. The Steeple
06. Terrible Things
07. My Redemption
08. Bombshell
09. I Come First
10. Psycho Crazy
11. Raise Your Horns
Band Website: www.halestormrocks.com
Medium: CD
Spieldauer: 37:47 Minuten
VÖ: 27.05.2022

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten