The Defaced - Charlatans

Review von derkleinekolibri vom 05.04.2022 (3467 mal gelesen)
The Defaced - Charlatans Die bereits 1999 in der schwedischen Hafenstadt Helsingborg gegründete Band THE DEFACED hatte sich nach ihrem Album "Anomaly" 2008 aufgelöst. Die Produktion von "Charlatans" nahm ihren Lauf, als Mattias Svensson, seines Zeichens Gitarrist bei THE DEFACED, 2019 mit Jens Broman telefonierte, der jahrelang nirgendwo tätig war, nachdem er 2010 DARKANE den Rücken gekehrt hatte. Beide begannen mit den Arbeiten und es dauerte nicht lange, dass man in Klas Ideberg einen Gleichgesinnten fand, der die Gedanken der Beiden teilte und ambitioniert dem Geschehen noch mehr Druck verlieh. Man rekrutierte noch Bob Ruben als Schlagzeuger und schon war THE DEFACED erneut am Start.

Aufgenommen wurde in den Mansarda-Studios Helsingborg, produziert von Mattias und Klas, den Gesang nahm man im Studio Björngrottan in Tyreså auf und Mix sowie Mastering erfolgten dann in Uppsala bei Obey Mastering.

Das Ergebnis kann sich hören und sehen lassen. Das Cover muss man sich einfach genauer anschauen. Der Schlauch der Windhose verwirbelt vier Gesichter, höchstwahrscheinlich die der vier Bandmitglieder. Das tolle Artwork ist nicht das einzig Gute an diesem fast 44 Minuten langen Album.

Der Einstieg ins Album erfolgt brachial. Wer ein dezentes Intro erwartet hat, wird enttäuscht dreinblicken. Oder nein, ganz sicher nicht enttäuscht, eher überrascht, denn es gibt sofort die geballte Ladung mitten in die Fresse. Mit wunderbaren Gitarrenriffs, die alles andere als durchschnittlich sind, wirkt die Musik derart intensiv, dass man unweigerlich zum Lautstärkeeinsteller langt, um den Lautstärkepegel zu erhöhen. Die Mischung aus Groove und Thrash Metal dringt ins Gehirn, verdrängt nach und nach sämtliche andersartigen Gedanken und regt den vermehrten Ausstoß von Epinephrin an, was wiederum zu erhöhter Herzschlagfrequenz führt. Ein Kreislauf, dem man sich nur schwer entziehen kann. Wer sich darauf einlässt, der wird alle zehn Stücke genießen, ganz besonders das außergewöhnliche, weil in keine Schublade passende 'Wreck'.

Man könnte nun jeden einzelnen Song in seine Bestandteile zerlegen und aufdröseln, was besonders gut ist. Sinn macht das freilich keinen. Weitaus sinnvoller wäre es, sich selbst von der Güte dieses Albums zu überzeugen. Man würde dann auch feststellen, dass aufnahmetechnisch Großartiges geleistet wurde. Endlich mal wieder ein Album, welches der Musik nicht ihre Dynamik nimmt. Obendrein hat man textlich auch etliches zu sagen, geht es doch teilweise um Probleme, die sich während der Ausnahmesituation der vergangenen beiden Jahre deutlich herauskristallisierten und denen man sonst nur am Rande Beachtung geschenkt hat.

Bei aller Lobhudelei, ich bin mir sicher: THE DEFACED können noch mehr, es bleibt noch Luft nach oben. Also darf man gespannt sein, ob die vier Schweden weiterhin so gut miteinander agieren und ein mindestens ähnlich gutes Album produzieren können.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Monochromatic Void 3:32
2. Bleeding Ore 5:32
3. Charlatan 4:14
4. Celestial Display 4:32
5. Gilded Hands 4:01
6. Son Of The Sun 5:20
7. Wreck 4:39
8. Enter The Stage 3:45
9. Fangs 4:06
10. No More Diamonds 4:00
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 43:43 Minuten
VÖ: 04.03.2022

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