Spirits Of Fire - Embrace The Unknown

Review von Rockmaster vom 13.03.2022 (2123 mal gelesen)
Spirits Of Fire - Embrace The Unknown Man weiß nie, was einen erwartet, wenn eine Band schon mit großen Namen schier so um sich wirft und als Supergroup bezeichnet wird. Sind die großen Namen mit großen Egos verknüpft, scheitern einige schon am musikalischen Spirit, andere im Verlaufe der Karriere am "Clash of the Titans". Bei den SPIRITS OF FIRE klappt das mit dem Spirit schon mal außerordentlich gut, und man darf sich wünschen, dass die Jungs uns noch viele klassische Metalalben im Stile von "Embrace The Unknown" vorlegen werden. Zwar hat Tim "Ripper" Owens, mit dem die Band 2019 schon das starke Debüt "Spirits Of Fire" vorgelegt hatte, den Platz am Mikro freigemacht, dafür konnten sie aber den grandiosen Fabio Lione verpflichten. Tims vielfältige Verdienste in allen Ehren, aber ich wage zu behaupten, dass SPIRITS OF FIRE mit Fabio noch eine Schippe draufgelegt haben. Der Knabe glänzt in allen Stimmlagen und drückt den Songs, die in erster Linie von Gitarrist Chris Caffery konzipiert beziehungsweise komponiert wurden, mit seinem Organ mächtig Power auf. Chris gelingen leichtfüßig lässige Riffs ebenso wie verspielte Leads und Soloeinlagen. Das klingt häufig unspektakulär, geht aber super geschmeidig in die Ohren und die Hirnwindungen, und wenn Chris sich mal so richtig austobt, ist es eine wahre Freude. Stark auch die Arbeit Steve DiGiorgios am Bass, meist spielt er schlicht songdienlich, zaubert aber auch immer wieder einen hübschen Basslauf dazu. Das Bemerkenswerte an Mark Zonders Schlagzeugspiel ist, dass er hier - fast unmodern - nicht auf fetten Druck und Tempo setzt, sondern unprätentiös lockere, abwechslungsreiche Rhythmen aus den Handgelenken schüttelt. Man könnte sagen, dass Steve und Mark der Musik von SPIRITS OF FIRE eine dezent proggige Note verleihen.

Der Opener 'A Second Chance' fängt bockstark an und hat einige Höhepunkte, allerdings auch ein paar Momente, die nicht restlos überzeugen. Dafür entwickelt das schleppend beginnende 'Resurrection' nach einiger Zeit einen starken Drive. Dass die Jungs auch tolle, eingängie Melodien beherrschen, beweisen sie auf 'Wildest Dreams'. Letztendlich müsste jetzt jeder Titel hier Erwähnung finden, denn obwohl die Marschrichtung der Band stets klar ist, gelingt es dem Quartett, jedem Song noch eine eigene Note zu verpassen. Da sind durchaus auch mal Ideen dabei, die weniger verfangen, und die Frage sei erlaubt, ob hier der Erfolg nicht fast schon ein wenig geplant und designt wurde. Das ist aber letztendlich wumpe, denn man hört den vier Jungs an, dass sie Metal leben und atmen. Jeder einzelne Titel macht mega Laune. Überraschend transparent ist der Sound des Albums. In Zeiten, wo wir uns schon daran gewöhnt haben, dass massives Clipping am oberen und unteren Rand der 16 Bit eines digitalisierten Audiosignals alle Mitten vermatscht und den Bass untergehen lässt, kann man auf "Embrace The Unknown" alle Instrumente leidlich gut auseinanderhalten, und auch für ein wenig Dynamik ist noch Platz im Mix. Nix für Modernisten, die von Anfang bis Ende nur 100% Druck wollen, für alle anderen sorgt Produzent Aldo Lonobile hier für eine erfrischende Abwechslung.

Anhänger des klassischen Metals werden zu "Embrace The Unknown" ein Freudenfest veranstalten und der Band zurufen wollen: "Das macht ihr super, Group!"

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. A Second Chance (4:54)
02. Resurrection (5:44)
03. Wildest Dreams (4:22)
04. Into The Mirror (4:41)
05. Embrace The Unknown (5:18)
06. My Confession (5:12)
07. Sea Of Change (6:25)
08. Shapes Of A Fragile Mind (4:54)
09. Hearts In The Sand (5:42)
10. House Of Pain (6:01)
11. Remember My Name (4:30)
12. Out In The Rain (7:15)
Band Website: www.facebook.com/SpiritsOfFireBand
Medium: CD
Spieldauer: 64:59 Minuten
VÖ: 18.02.2022

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