Silverlane - Inside Internal Infinity

Review von Stormrider vom 18.02.2022 (3848 mal gelesen)
Silverlane - Inside Internal Infinity Obwohl melodischer Power Metal genau mein Gusto ist, sind die Franken SILVERLANE mit ihren ersten beiden Veröffentlichungen an mir vorbeigegangen. Schade eigentlich, aber auf der anderen Seite kann ich mich so "Inside Internal Infinity", dem ersten Album seit zwölf Jahren, unvoreingenommen nähern. Und ich nehme das Fazit mal vorweg: "Inside Internal Infinity" ist ein starkes Stück moderner, melodischer Power Metal mit einer leicht düsteren und an manchen Stellen auch elektronischen Note. Das Intro in Form von 'Twinkle, Twinkle Little Star' hätte es meiner Meinung nach nicht unbedingt gebraucht, aber man vergisst es sowieso, wenn der eigentliche Opener 'I Universe' mit seinem fast schon DISTURBED-artigem Riffing und dem mega-eingängien Refrain in die Lauschlappen knallt. 'Blessed' hält das vorgegebene Niveau und startet im Anschluss mit einem Ohoho-Chor. Der Track hat mehr einen Alternative- denn Metal-Touch, während das Solo hingegen wieder klassischer Stoff ist, wie ihn der geneigte Headbanger gerne hört.

Man merkt es bereits nach diesen zwei Songs und hört es "Inside Internal Infinity" zu jederzeit an, dass SILVERLANE versuchen, sich nicht kategorisieren zu lassen und um möglichst viel Abwechslung bemüht sind. Das zerrupft das Album für Scheuklappenträger ein wenig, und dem Hörer wird doch einiges an Toleranz in verschiedene Richtungen abverlangt. So bekommt 'Medusa' einen Hauch WEDNESDAY13 spendiert. 'Scorched Earth' hingegen spannt mit seinem Kinderchor zwar einen Bogen zum Intro, wirkt aber insgesamt dadurch doch ein wenig deplatziert. Ähnlich zuckt man auch bei 'Für Immer Und Ewig' zusammen. Zumindest dann, wenn man die Tracklist vorher nicht gelesen hat, denn der Song kommt mit teilweise deutschen Lyrics daher. Hat man einfach nur auf Play gedrückt, dann ist man zunächst einmal geschockt, wenn Patty Gurdy in fast schon DORO-Manier die namensgebenden Worte schmachtet. Besonders, weil bis zu diesem Zeitpunkt musikalisch nichts auf eine deutsche Combo hat schließen lassen. Und wo wir schon bei den eher ruhigeren Tönen sind: 'Soul Of Tears' könnte man als Quotenballade abtun, würde dem Stück damit aber nicht gerecht. Denn es ist nicht übermäßig schmalzig, gibt dem Album eine weitere Facette und erinnert mich bei jedem Hören ein wenig an ROUGH SILK zu deren besten Zeiten. Da Fronter Tom auch hier eine sehr solide Vorstellung liefert, kann man das schon mal so machen. Der Albumabschluss 'Life To Die For' ist ein Track, der nochmal zwischen Metal mit leichtem Prog-Einschlag und Eingängigkeit changiert und mit seinen positiven Vibes den Hörer zufrieden entlässt.

Liest man die genannten Bands nacheinander, an die man sich auf "Inside Internal Infinity" erinnert fühlt, dann klingt das eher nach einem Einfluss- oder Song-Sammelsurium denn nach einem stringenten Album. Aber SILVERLANE haben genau diesen Spagat geschafft, dass es in sich doch alles stimmig bleibt. Wer also einen bunten Strauß Melodien mit knackigem Riffing, großen Refrains und jeder Menge Abwechslung mag, der kann sich dieses Album gerne in die Vase stellen und sich zwischen Power Metal, Alternative und ruhigen Tönen an den bunten Farben erfreuen. Ich finds gut!

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Twinkle Twinkle Little Star
02. I Universe
03. Blessed
04. Hero Inn Sunset Club
05. Leviathan Rising
06. Medusa
07. Soul Of Tears
08. Scorched Earth
09. Für Immer Und Ewig
10. Life To Die For
Band Website: www.silverlane.org
Medium: CD
Spieldauer: 41:22 Minuten
VÖ: 28.01.2022

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Die Rätselhafteste aller Fragen : warum nennt alle Welt diese blutleere Mutation einer einstigen Kombi aus speed Metal und Melodie ausgerechnet "Power" Metal, wo der schlager Metal Matsch doch eben eins nicht hat :power??
(19.02.2022 von Gurkengandalf)

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