Fleischer - Knochenhauer

Review von Onkel Fellfresse vom 06.01.2022 (2602 mal gelesen)
Fleischer - Knochenhauer Meine Fresse. Die Lübecker Bagaluten von FLEISCHER spielen Volle-Ramme-in-die-Kauleiste-Death-Thrash-Metal mit deutschen Texten und schenken auf ihrem jüngst veröffentlichten Debütwerk "Knochenhauer" direkt mit der groben Kelle aus, den Schlachtschussapparat immer auf Stand-by und passenderweise auf Massacre Records veröffentlicht.

Musikalisch geht's auf dem saftigen Halbstünder gepflegt, rund und der Schinken kommt ordentlich abgehangen um die Ecke. Schnörkellos ohne Haken und Ösen werden die acht musikalischen Boshaftigkeiten dargeboten. Die passend organisch fette Produktion zieht einem ordentlich das Fell über die Ohren, so dass das anvisierte Schlachtvieh erschrocken freiwillig in Duldungsstarre verfällt. Technische Finessen bleiben der Durchschlagskraft zuliebe außen vor, stattdessen wird in Nachtschicht auf Akkord malocht und ordentlich vorangetrieben aber der Abwechslung wegen auch mal im Schwarzmetallischen gewildert, so dass die Spielzeit wie im Flug vergeht.

Ein Thema sind die gewollt provokanten Songtexte durchaus, aber Death Metal-Lyrics sind in der, durch Ausnahmen bestätigten, Regel nicht oft poetische Meisterwerke, sondern dienen der Untermauerung der Gesamtwirkung, und Blümchenpflücken ist auch eher selten das Thema. FLEISCHER wühlen da tief im Besteckkasten der Unfeinheiten, thematisch durch Vorreiter wie EISREGEN oder das Lindemann'sche Füllhorn der Provokationen angetrieben und manchmal dermaßen over the top, dass man sich, trotz der finsteren Thematik, ein ungewolltes Schmunzeln doch nicht verkneifen kann.

Täglich brauche ich persönlich FLEISCHER nicht auf meinem Speiseplan, aber Interessierte können ein Ohr riskieren und müssen dann selbst entscheiden, ob sie mit den durch Sänger Rayker durchaus kompetent vorgetragenen finsteren Versen umgehen können oder nicht. Besonders an einem Tag, an dem sich einem die Welt von ihrer schlechten Seite präsentiert hat, eignet sich die CD sehr gut zum Frustabladen, ist als akustische Sportuntermalung geeignet, und auch live dürfte sich die Stimmung auch noch mal ganz anders entfalten.


Gesamtwertung: 5.0 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Spielgefährte
02. Der Schneider
03. Geburtstag
04. Rattenfängerin
05. Fleischer
06. Schlag mich
07. Fieber
08. Vater
Band Website:
Medium: CD, LP, Digital
Spieldauer: 29:19 Minuten
VÖ: 26.11.2021

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten