Helloween - Live In Sao Paulo

Review von Opa Steve vom 25.02.2007 (10125 mal gelesen)
Helloween - Live In Sao Paulo Da HELLOWEEN bei der Zusammenstellung ihrer Live-Setlist die Speed-Metal-Vergangenheit mit Kai Hansen am Mikro ohnehin vernachlässigen, liegt der Schwerpunkt auf den späteren Heavy/Power-Stücken des mittlerweile doch recht ansehnlichen Backkatalogs. Doch Power und Heavyness sollten sich meiner Meinung nach gerade bei einer Live-CD auch in den Vordergrund drängen. Und damit wären wir schon bei dem Manko, welches mir schon vom ersten Takt dieses Releases an ein unterschwelliges Unwohlsein bescherte. An dieser Produktion wurde einfach zu lange gefeilt. Man könnte den Sound steril nennen - etwas drucklos jeder Dynamik beraubt, die eigentlich ein Livekonzert ausmacht. Beängstigend ist dabei die enorme Lautstärke des Publikums. Mir ist es ein Rätsel, wie laut das Publikum hier reingemischt werden konnte, denn die Band selbst muss sich beim Gig auf gediegene Hifi-Beschallung beschränkt haben.

Die Songauswahl beginnt in der Kiske-Ära. Der 'Keeper...' wird geboten, 'I want out', 'Dr. Stein'. Damit haben sich die Live-Evergreens in all den Jahren noch nicht allzu spürbar zwischen den Releases verschoben. Den Großteil bilden aber die wesentlich epischeren späteren Titel wie 'Hell Was Made In Heaven', 'If I Could Fly' oder 'Power', die zwar routiniert und frei von Tadel, aber etwas zu unspannend wiedergegeben werden. Die wirklichen Highlights dieser Do-CD stellen sich erst auf dem zweiten Silberling in Form von grandiosen Interpretationen von 'The Invisible Man' und 'Occasion Avenue' ein. Zu Gute muss man dieser Veröffentlichung halten, dass sie wirklich viel Musik bietet, anstatt sich mit unsinnig langen Soli, Weikis Sprüchen, oder allzu langen Singalongs aufzuhalten.

Es ist wirklich schade, dass ein spürbar großer Anteil dieser 2-stündigen Livedarbietung zwar gut, aber so frei von Spannung abläuft. Der zu brave Sound, ein sehr zurückhaltender Deris, fehlende Spontanität in den Songs, und die spärliche Publikumskommunikation (von Ansagen und dem Singspiel in 'Future World' mal abgesehen) sind alles Dinge, die ich gerade auf Live-Veröffentlichungen nicht erwarte. Potentiellen Käufern sei unbedingt die DVD-Edition dieser Produktion ans Herz gelegt, welche durch die optischen Impressionen der Gigs mehr Feeling aufkommen lässt.

Fazit: aufgrund objektiv gesehen tadelloser Songs ein knapper Sprung in eine noch gute Bewertung. Hier wäre aber mehr drin gewesen.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01 Intro
02 The King For A 1000 Years
03 Eagle Fly Free
04 Hell Was Made In Heaven
05 Keeper Of The Seven Keys
06 A Tale That Wasn't Right
07 Mr. Torture
08 If I Could Fly
09 Power
10 Future World
11 The Invisible Man
12 Mrs. God
13 I Want Out
14 Dr. Stein
15 Occasion Avenue
16 Halloween
Band Website: www.helloween.org
Medium: CD
Spieldauer: 119:00 Minuten
VÖ: 23.02.2007

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten