CB3 - Aeons Live Session

Review von Rockmaster vom 01.02.2021 (4620 mal gelesen)
CB3 - Aeons Live Session CB3 oder "Charlottas Burning Trio" schicken den Hörer hier auf einen psychedelischen Trip, jammen und improvisieren frei drauflos und brechen mit experimentellen Arrangements klassische Songstrukturen auf. Dabei gehen sie durchaus anders vor als viele ihrer Mitstreiter, die die Psych-Welle so vor sich herschwemmt. Ganz leichte Kost sind die "Aeons Live Sessions" dabei nicht. Man muss schon angestrengt entspannt sein - oder sich der vom Titel verordneten Wirkstoffkur hingeben, was hier ausdrücklich nicht empfohlen sei - um sich bei 'Acid Haze' nicht vom anspruchsvoll langsamen Tempo mitverschleppen zu lassen. Das Wechselspiel mit dem Timing der Gitarre (darf man das schon ein "Riff" nennen, was Charlotta Andersson hier spielt?) erzeugt zwar kleine interessante Momente, hinterlässt unterm Strich aber einen verkopften Eindruck. Der langsame Eröffnungspart erstreckt (oder eher dehnt) sich dann über mehr als die Hälfte des gesamten Titels und hat seinen Höhepunkt in improvisierten, repetitiven Fidelfiguren, untermalt von fauchenden bis jaulenden Geräuscheffekten. Immerhin wechselt dann die Band die Pace, und Pelle Linksjö am Bass und Natanael Salomonsson am Schlagzeug warten mit einem coolen, rockigen Rhythmus auf, zu dem Charlotta zunächst noch ihr improvisiertes Gitarrenspiel fortsetzt, bevor sie in das Tempo ihrer Bandkollegen einstimmt. Ab hier fühlt man sich dann schon fast ein bisschen heimisch im Genre der psychedelischen Rockbands. Und wer aufgepasst hat, erkennt in den letzten zwei Minuten auch eine erneute Variation des Eröffnungs-"Riffs" wieder.

Im Mittelteil des ansonsten rockigen 'Sonic Blaze' versetzen Pelle und Charlotta den Hörer mitten in den Urwald geheimnisvoller, elektronischer Tierarten. Die Effekte haben CB3 zwar nicht erfunden, setzen sie hier aber wirkungsvoll ein. Verglichen mit beiden vorherigen Titeln kommt dann die 'Warrior Queen' beinahe konventionell daher, auch wenn hier ebenso die Improvisation nicht fehlen darf. Man muss allerdings ehrlicherweise fragen, ob deren Stil, der doch in vielen Elementen dem des ersten Titels ähnelt, das ist, was Charlotta als Ihr Markenzeichen etablieren will, oder ob schlichtweg das Repertoire erschöpft ist. Wen das nicht perfekt in Mark und Bein trifft, für den wird das irgendwann anstrengend. Auch sonst erinnert 'Warrior Queen' musikalisch weniger an die kämpfende Kriegerkönigin als an die Schmiede, in der sie ihr verbogenes Schwert nach getanem Tagwerk wieder geradehämmern und schärfen lässt. Und wenn das schon von Charlottas brennendem Trio dargeboten wird, wünscht man dem Waffenschmied doch etwas mehr Feuer. Immerhin, solides Handwerk sind die Live-Interpretationen der Titel vom Studioalbum "Aeons" allemal.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Acid Haze (Live) (12:15)
02. Sonic Blaze (Live) (8:11)
03. Warrior Queen (Live) (7:37)
Band Website:
Medium: EP
Spieldauer: 28:03 Minuten
VÖ: 15.01.2021

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten