Eurynomos - Through The Valleys Of Hades

Review von Tailgunner vom 12.01.2021 (5412 mal gelesen)
Eurynomos - Through The Valleys Of Hades Nur allzu gut kann ich mich an den Tag im Mai 1997 erinnern, als ich in Köln im schlauchengen Between zum ersten Mal DESASTER live gesehen habe. Dass im Anschluss noch BEHEMOTH spielten war mir danach völlig egal, da die Mannen um deren nun schon lange ehemaligen Frontmann Okkulto mir körperlich alles abverlangt hatten. In dieser Besetzung sollte ich DESASTER in den folgenden Jahren sogar öfters sehen als im Anschluss mit Sataniac, welcher Okkulto zu Beginn der 2000er ersetzte, als dieser für lange Zeit von der Bildfläche verschwand. Zum Glück blieb es jedoch nicht dabei, denn Okkulto meldete sich vor einigen Jahren mit einer neuen Formation namens EURYNOMOS wieder zurück. Drei 7" und ein Auftritt auf dem "Der Detze Rockt" haben mir schon durchaus Appetit bereitet, so dass ich mich auf das nun vorliegende Debutalbum wirklich gefreut habe. Und so viel möchte ich auch gleich vorweg nehmen: Die Truppe wird hier den in sie gesetzten Erwartungen gerecht. Die Scheibe ist von einer Räudigkeit, die allzu oft einen gewissen HELLHAMMER-Spirit atmet ohne dabei zwanghaft rückwärtsgewandt zu sein oder Kompromisse bei der Produktion einzugehen. Das Songwriting ist gegenüber dem auf den Singles noch schlüssiger und effizienter, man macht hier eine klare Steigerung aus. Die Stücke sind zudem von einer fast schon fiesen Eingängigkeit geprägt, welche einen umgehend mitreißt. Das Ganze findet durchgehend im flotten Uptempobereich statt.

Thematisch wildert man mit Stücken wie 'Titan Gods', 'Heraklion Axes', welches ein veritabler Ohrwurm ist, und dem Titelstück gerne in den Mythen der griechischen Antike. Das verleiht dem Album einen ganz eigenen Charme, bei dem das zu Tode zitierte nordische Götter-Pantheon nicht mithalten kann. Mit der Rezeptur für Schwarzpulver, 'Coal, Sulphur, Salpeter' wird uns darüber hinaus ein krachendes Instrumental beschert. So etwas würde ich tatsächlich gerne öfters hören. Es muss ja nicht immer gleich ein 'Transylvania' dabei herauskommen, aber ein effektives Instrumental ist ein tolles Stilmittel, um ein Album aufzulockern und zu strukturieren. Überhaupt merkt man dem Album an, dass hier gestandenen Musiker am Werk sind. Und auf gar keinen Fall muss es sich auf den Vergleich zu den ersten drei Alben von DESASTER reduzieren lassen, nur weil auch hier Okkulto sämtliche Teufel des Hades beschwört und wie der Cerberus persönlich knurrt. Vielmehr hat man mit Aethon einen augenscheinlich begnadeten Songwriter in den Reihen, der nicht nur Okkultos markantes Organ perfekt in Szene setzt sondern auch seine anderen beiden Mitmusiker hervorragend zur Geltung bringt.

Einerseits tönt das Material eigenständig genug so dass man es nicht permanent mit Okkultos ehemaliger Wirkstätte vergleichen muss, andererseits finden sich hier durchgehen genügend Zitate des Black Metals der ersten Welle, dass sich die Zielgruppe mit Sicherheit sofort verstanden und zu Hause fühlt. Für schwarz angehauchte Traditionalisten gibt es absolut keinen Grund, hier nicht wenigstens ein Ohr - besser beide Ohren - zu riskieren.





Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Titan God
02. Heraklion Axes
03. Bat Flight
04. Into The Lion´s Den
05. Pantokrator
06. Coal, Sulphur, Salpeter
07. Druid Circle
08. Call Of The Arena
09. Hypogeum´s Gate
10. Nibiru Sun
11. Nighthunter
12. From The Valleys Of Hades
Band Website: www.eurynomos.com
Medium: CD, LP
Spieldauer: 49:35 Minuten
VÖ: 31.08.2020

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