Restructive - Restructive

Review von Humppathetic vom 05.07.2020 (7501 mal gelesen)
Restructive - Restructive Was für eine kleine, feine EP. RESTRUCTIVE aus Oldenburg haben Ende Juni mit ihrer selbstbetitelten EP mal ein nettes Brett vorgelegt. Ihre Mischung aus Technical Metalcore, altem Hardcore, gelegentlichen Einsprengseln aus dem Djent und völlig irren Zutaten, auf die ich noch zu sprechen komme, kann definitiv überzeugen.

Die sechs Männer (zwei Gitarristen, ein Bassist, ein Schlagzeuger, ein Sänger und ein Shouter) kredenzen in sechs Songs fast durchgehend tolle Musik. Für ein Debüt ist der Sound ausgesprochen fett geraten, auch wenn man meines Erachtens den Bass prominenter hätte platzieren dürfen, und man schafft es als Band, den Hörer über die 27 Minuten gut bei Stange zu halten, was auch an der sympathischen Attitüde der Band liegt, die voller Energie, Elan und Spielfreude zu Werke geht. Dabei wird immer gewährleistet, dass der Zugang zum Material vorhanden ist, auch wenn es durchaus mal ziemlich schräg zu Werk geht. Bastian, der für den Klargesang zuständig ist, macht dabei einen wirklich überzeugenden Eindruck. Das ganz hohe C gelingt zwar nicht, aber ansonsten werden Melodien geschaffen, die im Ohr bleiben. Die Gitarren wechseln dabei zwischen technisch anspruchsvollen Leads, beinahe schon Shredding, und groovigen Brechern, die, wie im letzten Song 'Rabbit In My Head', sogar den alten Thrash zelebrieren. In 'Miracles', dem zweiten Song, wird dann auch mal kurz nach Schweden gezeigt, namentlich MESHUGGAH, denn hier gibt es die bereits erwähnten Momente des Djent. Dass bei all den Einflüssen kein wirrer, inkohärenter Eindruck entsteht, ist den sechs Jungs dabei wirklich hoch anzurechnen.

Und dann kommen ja noch die "irren Momente" dazu. In 'Cocaine', dem vielleicht besten Song der Scheibe, gibt's den Offbeat, und ich fühlte mich dezent an meine Jugend mit SKA-P, KARAMELO SANTO und PANTEÓN ROCOCÓ erinnert. Ja, es wurde einfach mal ein bisschen Ska eingeflochten. Kann man mal machen.

Sicherlich gibt es hier und da auch Momente des Leerlaufs, aber die konnte ich an einer Hand abzählen, und als ausgewiesener, dezidierter Fanatiker des extremen Sounds werde ich wahrscheinlich nie ein großer Fan von RESTRUCTIVE (es sei denn, sie spielten urplötzlich Black Metal), aber auch auf die Gefahr, mich zu wiederholen: Für ein Debüt, und das auch noch in einem mir eigentlich fremden Genre, ist das schon verdammt gekonnt.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Darwin's Theory Doesn't Work
02. Miracles
03. Heritage Of Puppeteers
04. Cocaine
05. I Took The Apple Away
06. Rabbit In My Head
Band Website: www.facebook.com/Restructive/
Medium: Digital
Spieldauer: 27:46 Minuten
VÖ: 27.06.2020

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