Posthumanbigbang - Jungle Eyes

Review von Metal Guru vom 30.04.2020 (4413 mal gelesen)
Posthumanbigbang - Jungle Eyes POSTHUMANBIGBANG wurden 2009 von den Schweizern Remo Häberli (Gitarre, Haupt- und Hintergrundgesang, Keyboard, Percussion und Programmierung) und seinem Bruder Patrick Häberli (Hintergrundgesang) gegründet. Drei Jahre später (= 2012) veröffentlichten die beiden zusammen mit einigen Bekannten, Freunden und Verwandten ihr selbstbetiteltes Erstlingswerk, das in der Schweiz (Beipackzettel-Zitat No. 1) "für großes Aufsehen sorgte" und europaweit von Kritkern (Beipackzettel-Zitat No. 2) "hoch gelobt wurde" - ok! Weitere acht(!) Jahre später und unter Zuhilfenahme von - bitte festhalten ob der schieren Menge - Lukas Bleuer (Sologitarre), Florian Haldimann (Bass), Rita Häberli (Akkordeon), Mischa Kästli (Schlagzeug), Bernhard König (Sologitarre), Mike Liechti (Schlagzeug), Adrian Lüthi (Sologitarre), Isabelle Ryser (Bass, Flüsterstimme), Sebastian Schmid-Arenas (Stimme), Michael Stucki (Gastgesang) und Philipp Thöni (Gastgesang) veröffentlichen POSTHUMANBIGBANG jetzt (= 2020) ihr zweites Album - nach drei Jahren(!) Arbeit! Ach ja, der Musikstil - DEN würd' ich als 'Welt-Metal' mit 'Wall-Of-Sound'-Produktion vornehmlich im volksverträglichen Vierviertel mit mittelmäßigen (Gitarren-)Soli und ethnischen Einflüssen bezeichnen. Wie bitte, was sabbelt er da? I have no idea ...

"Jungle Eyes" serviert 64 Haupt- und 40 Nebenhappen in insgesamt elf Gängen (letzter Gang rein vegan, sprich instrumental) - reichlich Speis für durstige Ohren und Trank für hungrige Seelen (only jokin')! Wie so oft bei Kopfgeburten eines Einzelnen (in diesem Fall des Herrn Häberli) gibt's vorab ellenlange Erklärungen/Selbstbeweihräucherungen/Vergleiche (siehe hierzu auch den letzten Absatz). DIE sind nicht nur anstrengend zu lesen, sondern lassen in mir auch den Verdacht aufkommen, dass hier irgendetwas besser bewertet, höher gehypt, inhaltsschwangerer geschwafelt wird als es eigentlich ist - ist das so? Ja, das Material hat und erfüllt Anspruch und ja, die Musik ist durchaus durchdacht/erstklassig eingespielt/generell gut gemischt, meiner Meinung nach allerdings VIEL zu komprimiert (diffuse Bässe, kaum Höhen - komplett platt gemastert). ABER: Herr Hägerli mag ein klasse Komponist/Texter, kompetenter Konzeptionist/(Ton-)Techniker sein - ein grenzgenialer Gitarrist oder sensationeller Sänger ist er nicht! Diese - MEINE Meinung - muss gestattet sein, speziell in Hinblick auf die weiter oben angekündigten und weiter unten genannten Vergleiche. Wenn er bellt/grunzt/schreit - super! Wenn er vorder- oder hintergründig singt - weder (super)gut noch (super)schlecht = mittelmäßig! Wenn er spricht - geht gar nicht! Apropos: Englisch gesprochene Monologe von Leuten (ob nun von Hägerli himself oder seinen Frauen/Mannen), deren Muttersprache eben NICHT Englisch ist, klingen in meinen Ohren fast immer besserwisserisch, gewollt (aber nicht gekonnt) oder pseudointellektuell. So auch hier und nein - DAS gefällt mir überhaupt nicht ...

Ich mach's kurz: Das Ding (= "Jungle Eyes") ist gut und schön, aber lang - VIEL zu lang! Da steht (Beipackzettel-Zitat No. 3): "Für Fans von ARCHITECTS, BARONESS, DEFTONES, KARNIVOOL, NORTHLANE, OPETH, PAIN OF SALVATION, PERIPHERY, TESSERACT, TEXTURES und THE OCEAN". Als Fan von mindestens fünf dieser Gruppierungen fallen mir mehr die Unterschiede als weniger die Parallelen auf - dies nicht nur positiv (kein Wunder - bei DEN Vorlagen). "Jungle Eyes" kommt im direkten Vergleich zu genannten Bands und deren Output deutlich gerader, langsamer, mutloser, vorherhörbarer, zähflüssiger daher. Häufiger als einmal frag' ich (mich): "Geht das nochmal los hier oder war's das schon?", mehr als zweimal denk' ich (mir): "Eigentlich reicht's, is' gut jetzt!". Hab' das Teil mittlerweile dreimal gekaut/geschluckt/verdaut, bin somit gesättigt und muss auch (noch) nicht über die Schüssel. Dennoch bezweifle ich, dass "Jungle Eyes" von POSTHUMANBIGBANG (m)ein neues Lieblingsgericht wird. Sieben trockene Tropfen sind das Maximum der von mir heute und hier vertretbaren Blutspende ...

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Cycles
02. Homebound II
03. Bury
04. Bitter Tears
05. Jungle Eyes
06. Theme
07. Coals
08. Hate
09. Still I Am
10. Driftwood
11. Off
Band Website: www.posthumanbigbang.com
Medium: CD
Spieldauer: 64:40 Minuten
VÖ: 20.03.2020

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