Edge Of Forever - Native Soul

Review von Blaze Breeg vom 31.12.2019 (3417 mal gelesen)
Edge Of Forever - Native Soul Das im Jahr 2003 gegründete Quartett EDGE OF FOREVER aus Italien gewinnt in der Kategorie "Bandname" sicherlich keinen Kreativitätspreis. Im ersten Moment dachte ich an schmalzigen Symphonic Metal à la RHAPSODY, aber "Native Souls" bietet - aus meiner Sicht zum Glück - melodischen Heavy Metal/Hardrock mit zahlreichen AOR-Anteilen.

Bemerkenswert ist der Umstand, dass zwischen dem Release des aktuellen vierten und des vorherigen Longplayers fast auf den Tag genau zehn Jahre liegen. Woran das liegt, wird sofort deutlich, wenn man sich auf THE METAL ARCHIVES die musikalischen Aktivitäten der vier Italiener zu Gemüte führt: Angesichts der zahllosen Bandnamen, die dort insbesondere bei Sänger und Keyboarder Alessandro Del Vecchio auftauchen, wird mir ganz schwindelig. Nach mehreren Durchgängen von "Native Soul" habe ich diesbezüglich einen großen Wunsch: Konzentriert euch bitte stärker auf EDGE OF FOREVER, denn die Mucke kann sich zu (fast) jeder Sekunde hören lassen.

Die Platte überrascht gleich zu Beginn mit einem gekonnten, mehrstimmigen a cappella-Einstieg. Nach knapp zwei Minuten ist klar: Auf der gesanglichen Ebene bewegen wir uns hier auf internationalem Spitzenniveau. Del Vecchio verfügt zwar über kein Organ mit einem sonderlich hohen Wiedererkennungswert, aber er kann sich mühelos mit den Besseren seiner Zunft messen. Nach 'Three Rivers' wird es im Titeltrack erstmals melodisch-metallisch beziehungsweise -hardrockig - und diese Grundhärte zeichnet fast alle Songs durchgängig aus, sodass es auf "Native Soul" insgesamt betrachtet nicht zu klebrig wird.

EDGE OF FOREVER sind in einer Disziplin ohne jeden Zweifel ganz vorne dabei: Sie kreieren mitunter unwiderstehliche Hooks, die all ihren Genrekollegen gut zu Gesicht stünden. Bei manchen Tracks bin ich mir sicher: Wenn eine US-amerikanische AOR-Band sie in den 1980er Jahren aufgenommen hätte, wären sie nun mutmaßlich Welthits. Wer meint, dass nun die Gäule mit mir durchgehen, höre sich nur einen Kracher wie 'Take Your Time' an. Das Melodieverständnis des Vierers ist schlichtweg beeindruckend. Lediglich 'Shine' ist für mich etwas zu viel Zuckerwatte, aber das sei den Jungs vor dem Hintergrund der generellen Qualität des Songmaterials verziehen.

Kurzum: Wer auf Bands wie PRETTY MAIDS, ECLIPSE oder auch JOURNEY steht, sollte "Native Soul" auf jeden Fall antesten. Ich befürchte, dass die Scheibe über den Status des Geheimtipps nicht herauskommen wird. Hoffentlich täusche ich mich, denn EDGE OF FOREVER haben mir ein spätes, völlig unerwartetes Jahreshighlight beschert. Mille grazie!

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Three Rivers
02. Native Soul
03. Promised Land
04. Carry On
05. Take Your Time
06. Dying Sun
07. Shine
08. I Made Myself What I Am
09. War
10. Wash Your Sins Away
11. Ride With The Wind
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 43:54 Minuten
VÖ: 06.12.2019

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