Sun Of The Dying - The Earth Is Silent

Review von Blaze Breeg vom 08.12.2019 (3739 mal gelesen)
Sun Of The Dying - The Earth Is Silent Obwohl SUN OF THE DYING bereits seit dem Jahr 2013 aktiv sind, hatte ich vor dieser Rezension noch keinen Song aus deren Feder (bewusst) gehört. Das Sextett aus Madrid, welches im Promo-Sheet als Doom-/Death-Band vorgestellt wird, schickt mit "The Earth Is Silent" seinen zweiten Longplayer ins Rennen. Und der Rundling kann sich wirklich hören lassen!

"The Earth Is Silent" startet mit einem großartigen, atmosphärischen Intro, das den Hörer gleich in einen wohligen Schwebezustand versetzt. Das nächste Highlight folgt schon im ersten vollständigen Track 'A Dying Light': Zu den auch hier dominierenden verträumten Tönen gesellt sich nämlich die warme, cleane Stimme von Eduardo Guillò, die mich angesichts ihrer intensiven, melancholischen Note persönlich tief berührt. Eine fantastische Leistung! Besonders bemerkenswert ist der Umstand, dass der Mann am Mikro zudem auf dem gesamten Album formidable Growls beisteuert, die generell dafür sorgen, dass der zweite Longplayer der Spanier trotz des Einsatzes von Keyboards sowie Streichern und Chören nicht zu süßlich oder gar kitschig ausfällt. Die kredenzte Mischung gefällt mir alles in allem außerordentlich gut! Und ich bin eigentlich kein großer Freund von Keyboards, Streichern und Chören ...

Eine Stärke von "The Earth Is Silent" sind zweifellos die erhabenen Melodien, die kaum einen Hörer kalt lassen dürfen - als Beispiel möchte ich hier 'Orion' anführen. Ich könnte allerdings auch jeden anderen Song herauspicken. Auf dieser Ebene erinnern mich SUN OF THE DYING häufig an INSOMNIUM - Fans der Finnen sollten den Spaniern auf jeden Fall einen Probedurchlauf gönnen. Wer zum Beispiel "Shadows Of The Dying Sun" abfeiert, wird auch mit "The Earth Is Silent" viel Spaß haben.

Wobei "Spaß" nicht der richtige Ausdruck ist: Das zweite Album der Spanier ist von einer tiefsitzenden Traurigkeit durchzogen, die auch das Werk der oben genannten INSOMNIUM kennzeichnet. In finsteren Stunden dürfte die LP demnach ein treuer Trauerbegleiter sein, der das Potenzial besitzt, Kraft zu spenden. Dass in "The Earth Is Silent" viele echte Emotionen und literweise Herzblut stecken, ist nicht zu bestreiten. Die Jungs haben hier die Hosen runtergelassen.

Im Ganzen gesehen haben wir es hier mit sechs äußerst talentierten Musikern zu tun, die mehr Aufmerksamkeit verdient haben. Man mag es als gutes Zeichen interpretieren, dass es mir enorm schwerfällt, die Spanier in eine stilistische Schublade zu stecken: Ja, es gibt Doom- und Death-Elemente, aber auch Dark Rock und Symphonic Metal spielen auf "The Earth Is Silent" eine wichtige Rolle. SUN OF THE DYING könnten vielen HAMMER OF DOOM-Stammgästen durchaus gefallen, sodass ich mir ein Gastspiel der Band in der altehrwürdigen Posthalle sehr gut vorstellen könnte. Allerdings dürfte die Band wegen der skizzierten Mixtur in solch einem Rahmen ziemlich polarisieren. Einen Versuch wäre es aber angesichts der Qualität des Songmaterials trotzdem wert.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Earth Is Silent (Intro)
02. A Dying Light
03. A Cold Unnamed Fear
04. Orion
05. When The Morning Came
06. Monolith
07. White Skies And Grey Lands
Band Website: www.facebook.com/SunofTheDying
Medium: CD
Spieldauer: 45:22 Minuten
VÖ: 29.11.2019

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