Benea Reach - Monument Bineothan

Review von Opa Steve vom 01.08.2006 (5319 mal gelesen)
Benea Reach - Monument Bineothan Wenn ihr glaubt, dass MAIDEN mit ihren 3 Gitarristen was besonderes wären, dann möchte ich wiedersprechen. Ex-EXTOL-Gitarrist Christer Espevoll gesellt nämlich zu sich ebenfalls noch 2 zusätzliche Saitengreifer, und zusammen mit der restlichen Instrumentierung ist BENEA REACH geboren.

Das Album "Monument Bineothan" ist noch einiges sperriger als die Werke der Ex-Kollegen. Als Parallelle erkennt man die wahnwitzige Verknüpfung verschiedenster Gitarrensounds und -akkorde, aber BENEA REACH wirken insgesamt auch eine gute Spur düsterer. Vokalist Iikka brüllt sich die meiste Zeit die Seele aus dem Leib, glänzt aber gleichzeitig durch fesselnde und gleichzeitig hochenergische Melodie-Parts ('Ground Slayer', 'Purge'), die einem mehr als eine Gänsehaut über den Rücken jagen. Wenn er diese Art der Stimmkontrolle mit der gleichzeitigen Power auch live rüberbringen kann, muss man ihn als Ausnahmeerscheinung einsortieren. Die Variabilität der 3 Klampfen kommt dem Songwriting natürlich auch zugute, denn so kann man gleichzeitig verschiedenste Sounds übereinanderlegen, ohne in peinliche Studio-Tricks zu verfallen.

Das Songwriting versucht eine ausgewogene Balance zwischen Mathcore und Atmosphäre zu schaffen. Auch wenn sich die Songs immer wieder tief in den Hirnwindungen verirren können sie den Atmo-Faktor leider noch nicht so richtig ausspielen. Verstörend ist das Material allemal, aber auch kompliziert. Und das steht dem Weg in das tiefste Innere des Hörers für meinen Geschmack etwas zu oft im Weg. Das ist keine Scheibe, die man mal nebenbei hört oder im Auto auflegt. Sie verlangt nach vielen Durchläufen, um sich im BENEA REACH Universum halbwegs zurechtzufinden. Wenn man diesen Weg durchhält und nicht auf halber Strecke umkehrt, lässt man sich auf ein recht neuartiges Universum an Sinneseindrücken ein. Ich persönlich würde es begrüßen, wenn sie diesen Weg etwas breiter gestalten würden und nicht durch verwirrende Frickelei wie z.B. in 'Torch' ständig mit Steinen bombardieren würden. Da ist man für spacige Chill-Songs wie 'Conflux' beinahe dankbar. Überhaupt treibt einen das letzte Drittel des Albums langsam wieder an die Oberfläche. Minutenlange Keyboard- und Effektorgien sind nach dem verworrenen Stoff eine wahre Wohltat.

Ein sehr organisches Stück Musik. Das nächste Mal noch etwas weniger Mathematik, dann wird's ein Hammer.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01 Ground Slayer
02 Inheritor
03 Transmitter
04 Purge
05 Pandemonium
06 River
07 Torch
08 Conflux
09 Emperor
10 Immaculate
11 Venerate
12 Drapery
Band Website: www.beneareach.com
Medium: CD
Spieldauer: 67:14 Minuten
VÖ: 31.07.2006

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten