Fretless - Damnation

Review von Rockmaster vom 29.08.2019 (3333 mal gelesen)
Fretless  - Damnation Aus Schweden kommt mal wieder ein Export in einer unserer altgeliebten Stilrichtungen. FRETLESS eifern den dänischen Kollegen von PRETTY MAIDS nach und liefern uns Hard Rock aus Nordeuropa. Dass, klimatisch bedingt, die Nordeuropäer viele Gewürze in der traditionellen Küche nicht zur Verfügung hatten, ist nun schon lange überholt. Und die vielen nordischen, psychedelischen Blues Rock-Exporte belegen, was für scharfe Kost die Landsleute von FRETLESS so kredenzen können. Bei "Damnation" hätte vielleicht eine einfache Prise Pfeffer gereicht. Was die Jungs hier abliefern ist grundsolide, hat aber durchaus Luft nach oben. Sänger Patte Carlsson macht einen guten Job, beim Riffing im Double mit Linus Andersson gibt es solide Hausmannskost - jeder kennt's und jeder mag's, aber Haute Cuisine ist's auch nicht direkt. Ob hier alles zu bemüht durchkonstruiert ist, oder ob die Jungs einfach ihr Können zurückhalten, das lässt sich nicht wirklich beurteilen. Denn den Soli hört man durchaus an, dass es auch würziger geht.

Wirklich etwas fade und lauwarm serviert ist leider zumeist der Rhythmus, Bass und Schlagzeug von Lasse Strand und Ludwig Tornemalm sind häufig monoton und dazu noch sehr zurückhaltend im Mix, so dass auch die wenigen Abwechslungen ziemlich untergehen.

Eine interessante Wendung nimmt die Menüfolge, wenn FRETLESS vom Standardrezept abweichen und die Zutatenliste variieren. Damit meine ich weniger die Hammond auf 'Burn', als das Aussscheren vom "Hard Rock + Double Guitar Power"-Konzept auf 'Black Moon'. Die unverzerrte Gitarre und variables Bassspiel im Wechsel mit der besagten Double Guitar Power, Variationen in der Härte, schöne Soli dazu, und schon entsteht ein wirklich toller Rocksong. Für mich der beste Titel auf dem Album. Ein wenig dieser Qualitäten, wenn auch wieder neu kombiniert, bekommt auch der nächste Titel, 'Spread Your Wings', ab. Unter den Nachspeisen fällt 'Spellbound' positiv auf, und 'Freedom' hat genug Hymnenqualität, um als angemessener Magenputzer durchzugehen.

Auch die gute Hausmannskost hat Anhänger. Wer nicht gleich die wilde Geschmacksexplosion braucht, darf hier gerne eine Kostprobe nehmen.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Unholy War (1:36)
02. Burn (4:20)
03. Let'S Get High (4:31)
04. Higher Ground (4:23)
05. Black Widow (4:40)
06. Black Moon (4:39)
07. Spread Your Wings (4:41)
08. Damnation (5:14)
09. No More (4:17)
10. Sweet Cherie (3:27)
11. This Is My Home (4:07)
12. Spellbound (3:42)
13. Freedom (4:42)
Band Website: myspace.com/fretlessmister
Medium: CD
Spieldauer: 54:19 Minuten
VÖ: 16.08.2019

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