Magoth - Zeitgeist : Dystopia

Review von T.Roxx vom 20.11.2018 (4573 mal gelesen)
Magoth - Zeitgeist : Dystopia MAGOTH aus Bonn konnten bereits mit ihrem letztjährigen Debüt "Anti Terrestrial Black Metal" für einiges Aufsehen im schwarzmetallischen Kosmos sorgen. Und so haben sie offensichtlich keine Zeit vergeudet und schieben nun - ein Jahr später - ihren neuen Longplayer "Zeitgeist: Dystopia" hinterher. Die aktuelle Scheibe verfügt erneut über ein ansprechendes Cover-Artwork, wie ich finde, und sie wird majestätisch durch das unheilvolle Intro 'Rise' eröffnet. Mit 'Once Ylem Began' wird es weniger majestätisch, dafür gibt es pfeilschnellen Black Metal, der ganz tief in den 90ern verwurzelt ist. Eins ist hier schon klar, die Produktion ist druckvoll und ausgewogen, vor allem der Bass ist gut hörbar - ja, bei Black Metal ist das auch anno 2018 zwar nicht mehr die Ausnahme, aber auch noch lange nicht die Regel. Aber bereits dieser Song stellt nach dem Intro erneut unter Beweis, dass die Herrschaften auch und gerade dann ganz gut sind, wenn sie den Fuß mal vom Gas nehmen und atmosphärisch-düstere Parts in ihre Songs einflechten.

'Sinister Forces Above' wird mit einem interessanten Rhythmus eröffnet und erweist sich musikalisch als eine Mischung aus Black'n'Roll und Highspeed-Geballer. Die Kombination ist sehr geschickt in Szene gesetzt. Vom Tempo her zeigt man sich hier noch variabler als im vorangegangen Song. Gerade bei den Übergängen zwischen rasendem Tempo und schleppendem Midtempo kommen einige Genrebands gern mal ins Strudeln und es wird holprig. Nicht aber so bei MAGOTH, die diese Übergänge geradezu fließend gestalten und dafür sorgen, dass die Songs nicht zu konstruiert wirken und spannend bleiben. 'Above The Sacred Lands' erinnert mich extrem stark an übermächtige norwegische Bands wie IMMORTAL oder auch TSJUDER; der treibende Rhythmus verleiht auch diesem Song ein gewisses Etwas. 'Zenith' ist ein kurzes instrumentales Zwischenspiel, was dem Hörer eine kurze Verschnaufpause verschafft. Das folgende 'Beneath All Venom And Void' beginnt episch und man könnte meinen, schon am Schluss des Albums angekommen zu sein. Doch weit gefehlt, da sind wir noch lange nicht. Der Song ist insgesamt sehr schleppend und wartet mit einer geradezu verträumten Melodie auf. Überraschend ist immer wieder, wie leicht MAGOTH mit dem Tempo variieren, 'The Fates Of Resurrection' ist nur ein weiteres Beispiel dafür. So geht es munter weiter, bis "Zeitgeist:Dystopia" nach einer Stunde mit 'Infintiy' sein Ende findet. Sicher, unter dem Strich erfinden MAGOTH das Rad mit diesem Konzeptalbum nicht neu, aber das muss auch nicht sein und scheint auch nicht in der Absicht der Band zu liegen. Hier haben wir ein gut produziertes, abwechslungsreiches Stück Black Metal, was über die gesamte Spielzeit (die übrigens im Genre auch nicht unbedingt üblich ist) nicht langweilig wird und richtig in den Kopf und auch ins Ohr geht. MAGOTH werden damit sicher ihre Anhängerschaft vergrößern und das absolut zu Recht. Insofern sollten gerade Anhänger nordischen Black Metals unbedingt in dieses Album reinhören - es lohnt sich!


Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Rise
02. Once Ylem Began
03. Sinister Forces Arose
04. Above The Sacred Lands
05. Zenith
06. Beneath All Venom And Void
07. The Fates Of Resurrection
08. Summoning The Apocalypse
09. Decay
10. When Tyrants Shall Fall
11. Solidified Ashes Awake
12. The Nemesis Of A Blaze
13. Infinity
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 60:54 Minuten
VÖ: 06.11.2018

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