Interview mit Per von Year Of The Goat

Ein Interview von des vom 24.05.2011 (8615 mal gelesen)
Per von YEAR OF THE GOAT erzählt unserem Interviewer ein wenig über den musikalischen und lyrischen Background der Band und lässt sich auch von kritischen Fragen nicht aus der Ruhe bringen. Lest selbst, was Per über Okkultismus und Trittbrettfahrer zu sagen hat.

Gratulation zur neuen Mini-CD "Lucem Ferre", es hat bei uns 7,5 Punkte erreicht. Warum ist die Platte nur 4 Tracks lang?

Per: Danke Dir! Ursprünglich hatten wir geplant, eine 2-Track 7" herauszubringen, aber die Inspiration für neue Songs ist weitergelaufen und nach einiger Zeit, gemeinsam mit unserem Label, ist dann eine 4-Track EP herausgekommen. Heutzutage starten die meisten Bands gleich mit einem Full-Length-Album, um Medien-Aufmerksamkeit zu bekommen, aber wir sind bei unserem ursprünglichen Plan geblieben...mehr oder weniger. Sieh es als Appetithappen für das, was noch kommen wird

Bitte erzähle uns etwas über die Idee hinter "Lucem Ferre"?

Per: Die Idee hinter der Platte ist es, die Reise mit YEAR OF THE GOAT zu beginnen. Die Songs, die wir für die Platte ausgesucht haben, sind ein gutes Beispiel dafür, wie wir gesamt klingen, auch wenn es sich nur um eine EP mit vier Songs handelt. In unserem Fall - auch wenn wir nicht in irgendeine Richtung predigen - legen wir großes Interesse auf unsere Lyrics und es war für uns eine natürliche Entscheidung, uns auf die dunklere Seite der Dinge zu konzentrieren. "Lucem Ferre" ist also eine Referenz auf die Erleuchtung, dass es zu den meisten Dingen eine zweite, ursprünglich unbeachtete oder unerforschte, Seite gibt.

Die dunkle Symbolik, mit der ihr im Bandnamen und dem Titel der Platte spielt: ist das nur ein Image oder Verkaufsfaktor, oder steht da eine tiefere Bedeutung dahinter; was fasziniert Euch daran so?

Per: Da steht eine absolut ehrliche Hingabe für diesen Symbolismus, diese Metaphorik, dahinter. Diese irgendwie okkulten Neigungen und dunklen Bilder haben uns, und viele andere wie uns, immer fasziniert; schon lange Zeit. Ich glaube, es ruft aus dem einfachen Grund mehr Interesse hervor, weil man selbst Informationen und Antworten in alten Büchern und geheimen Schriften suchen muss. Dinge, die nicht offen und einfach zu sehen sind, sind immer interessanter.

THE DEVILS BLOOD haben einen neuen Hype der psychedelischen Retro-Rock-Musik hervorgerufen. Ihr spielt eine ähnliche Musik - seid ihr einfach auf den Zug aufgesprungen oder mögt ihr diese Musik einfach?

Per: Wir sind alle in den 70ern aufgewachsen (oder zumindest in den 70ern geboren) und haben ein ehrliches Interesse an dieser Musik, sie zu spielen, zu hören und alte psychedelische Bands der späten 60er und Rockbands der 70er wieder zu entdecken. Alle Mitglieder in der Band waren früher in verschiedene Rock/Metal Bands involviert oder spielen noch darin. Wenn man einen breit gefächerten Musikgeschmack hat, denke ich, dass es ganz natürlich ist für alle Musiker, verschiedene Arten von Musik, die man gerne hört, auszuprobieren - eine Art Phase des Heranwachsens, denke ich. Wie auch immer, womit man aufwächst, wird immer irgendwie hängen bleiben und die Idee mit YEAR OF THE GOAT begann in Thomas' Kopf im Jahr 2006. Es war einfach Zeit, zurückzugehen und zu spielen, was uns natürlich vorkam. Zu dieser Zeit waren es er und ich zusammen mit Drummer Fredrik und einigen anderen Musikern, die wir bis letzten Herbst ausprobiert haben. Auch einige frühere Musiker haben zu "Lucem Ferre" beigetragen. Also kann man nicht sagen, dass wir auf den Zug aufgesprungen sind - auch wenn ich es verstehe, dass viele Leute das glauben. Du kannst Vergleiche mit der NWOBHM Ära ziehen oder mit jeder beliebiegen Musik-Ära. Es sind eigentlich die Medien selbst, die einen Hype verursachen und damit anderen Bands, die die selbe Art von Musik spielen, eine Chance geben, gehört zu werden. Das wird immer einen "Zug-aufspring/Hype"-Effekt kreieren und einige Bands werden immer, berechtigt oder nicht, beschuldigt werden, nur auf den Zug aufzuspringen. Einige Bands werden immer "zur richtigen Zeit and richtigen Platz" sein und andere werden verlorene Klassiker - oder einfach Copycats!

Was sind Eure musikalischen und lyrischen Einflüsse?

Per: Wie gesagt haben wir einen gemeinsamen Nenner in der Musik der 60er und 70er Rock/Psychedelia/Progressive-Musik wie auch moderne Heavy Musik, die wir in verschiedenen Bandkonstellationen gespielt haben, und daher diese Stimmung auffangen. Die lyrischen Einflüsse kommen von unserer Faszination für okkulte Schriften (inklusive der Bibel, auch wenn die niemand als okkult bezeichen würde!), alte Horrorfilme und dunkle Metaphorik.

"Lucem Ferre" enthält mit 'The Dark Lord' auch einen SAM GOPAL Song, den im Original MOTÖRHEAD's Lemmy gesungen hat. Warum habt ihr den ausgewählt?

Per: In der ersten Phase, als wir zusammen gespielt haben, haben wir auch viele Coversongs gespielt, während wir neue Songs geschrieben haben. THIN LIZZY, SCORPIONS, BLACK SABBATH, DUST, COVEN, PENTAGRAM etc...daher war die Entscheidung, ein Cover aufs Album zu packen, relativ einfach, ein Art Tribut an unsere musikalischen Wurzeln. So großartig die Musik auch ist, lyrisch würde es nicht passen, zum Beispiel 'Sails' von CHARON auf die EP zu packen. SAM GOPALS 'The Dark Lord' passt hier punktgenau. Ein Cover einfach so zu spielen wie es ist, ist großartig für Liveauftritte, aber wenn Du es aufnimmst, musst Du es "zu Deinem" machen, meiner Meinung nach. 'The Dark Lord' hat sich quasi selbst geschrieben in einer Pause während unserer Proben.

Wie wäre es mit einem kurzen Song By Song zur EP?

Per: Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir das machen können, ja.

Dann erzähl doch bitte was über 'Of Darkness'!

Per: Das ist einer der ersten Songs, den wir für die Band geschrieben haben, und er entwickelte sich sehr natürlich. Thomas kam mit der einfachen Songstruktur und wir haben es durchgefiltert während unserer Proben - etwas, was wir mit all unserem Material machen. Es hat sich gegenüber dem originalen Demo nicht sehr verändert. Ein kurzer catchy Song, um den Ball ins Rollen zu bekommen. Es enthält einige nette Gitarrenarbeiten und Harmonien. Lyrisch kommt es nicht aus einer bestimmten Quelle, aber es transportiert das Gefühl und Bildsprache alter Horrorfilem. Ein klasse Song, um bei voller Lautstärke nachts einen Highway entlangzudonnern.

Und 'Vermillion Clouds'?

Per: Ein längerer, eher progressiver Song, der sehr ruhig beginnt, dann in eine Art 60er Gefühl mit einem guten, starken Beat läuft und dann ziemlich heavy und hypnotisch wird. Auch dieser Song hat sich wie von selbst geschrieben und gegenüber dem originalen Demo wurden nur geringe Änderungen gemacht. Vom Text her handelt es von einem Abschnitt des Buches der Offenbarung.

Der Titeltrack, nett und mit einer orientalischen Stimmung, aber auch kurz:

Per: Er ist kurz, erfüllt seinen Zweck aber sehr gut. Er fasst die EP auf sehr gute Art zusammen und schafft eine bedrohliche, aber auch schöne Stimmung für das kommende Full Length! Thomas hat diesen Track im Studio ganz alleine gemacht, wenn auch die Endversion vom Demo etwas abweicht.

Ich mag den irgendwie analog klingenden Sound der Platte. Wie habt ihr diesen Sound kreiert

Per: Ich mag, dass es irgendwie wie eine analoge Aufnahme klingt, das ist genau das, was wir wollten! Wir sehen uns zwar nicht wirklich als "True retro Rock", aber wir kommen irgendwie aus dieser Richtung, auch wenn die Platte auf modernem Studio-Equipment aufgenommen wurde. Wie auch immer, das verwendete Equipment bestand aus den üblichen Verdächtigen: old Fender Bassman, Laney Klipps, Ludwig Kit, Sunn Verstärker und einige Overdrive Pedale und alte Effekte. Alle Keyboards, die wir aufgenommen haben, sind auch das ehrliche Ding. Nachdem alle Mitglieder über ganz Schweden verteilt sind, haben wir die Songs kleinweise aufgenommen, obwohl die Basic Tracks in einer einzelnen Session in Norrköping entstanden, wo wir herkommen. Die letzten Gitarrenharmonien haben wir Ende des Winters aufgenommen.

Was sind Eure nächsten Schritte? Ein vollständiges Album, Tour?

Per: Ja, ein volles Album kommt definitiv. Im Moment arbeiten wir daran, die Lyrics, Soli und Gesangsharmonien für alle Songs, die wir schon geschrieben haben, fertigzustellen. Das ist auch der Grund, warum wir noch nicht live gespielt haben, weil wir aus Erfahrung wissen, dass dies die Fertigstellung des Albums nur verzögern würde. Ende des Sommers werden wir die Demos aufnehmen und dann direkt ins Studio gehen, um das Album aufzunehmen - einige lange progressive Momente mit vielen Gitarren und kürzere Stücke von Riffing direkt ins Gesicht. Alles mit dem dunklen patentierten YEAR OF THE GOAT Trademark! Sobald die Demos fertiggestellt sind, werden wir rausgehen, um zu spielen. Einige Gigs und kurze Touren werden gerade geplant, aber es ist noch zu früh, um Termine zu nennen, weil sich alles noch ändern kann. Aber wir werden definitiv so viel wie möglich in der zweiten Hälfte des Jahres spielen.

Danke fürs Interview! Traditionell gehören die letzten Worte Euch:

Per: Danke, dass Du uns interviewt hast. Ich hoffe, wir werden Euch alle auf Tour treffen, und wenn ihr die EP mögt, werdet ihr garantiert auch das kommende Album lieben! Eine propere Website sollte bald am Laufen sein, wie auch die übliche Myspace Seite. In der Zwischenzeit könnt ihr uns auf Facebook finden.

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