Interview mit Simon Michael von Subway to Sally

Ein Interview von Lestat vom 14.05.2006 (9578 mal gelesen)
Simon Michael erzählte über die Tour, die Songauswahl, das Gefühl, in Kirchen zu spielen und vieles mehr.

Fangen wir mit einer schönen Enleitungsfrage an: Die "Nackt"-Tour ist ein riesen Erfolg bisher: lauter ausverkaufte Hallen, überwältigte Fans...Das macht Spaß, oder?

Simon Michael: Ja, natürlich macht das Spaß. Es ist für uns auch was ganz neues gewesen, und gerade auch die Erfahrungen die wir in den letzten Tagen gemacht haben: in Theatern und Kirchen zu spielen, Sitzkonzerte zu geben - das sind ganz neue Erfahrungen für uns. Und auch wegen der Größe der Venues, die wir letztes Jahr gespielt haben, wo die größten "Rock am Ring" und "Rock im Park" waren, macht es natürlich Spaß auch wieder kleinere Konzerte zu spielen. Und natürlich ist die Tour dann ausverkauft. Wir haben einfach auf dieser Tour Venues von 800-1000 Mann. Auf der Nord-Nord-Ost-Tour hatten wir Venues zwischen 1000 und 2000 Mann und die waren auch alle ausverkauft. Also ist das natürlich schön, aber es hat uns nicht wirklich überrascht. Gut, es gab ein paar Städte, bei deinen wir uns wunderten, dass es so schnell ging und es im Vorfeld ausverkauft war wie zum Beispiel meine Heimatstadt Nürnberg. Und wir waren dann auch von der Publikumsreaktion relativ überrascht. Wir hätten nicht gedacht, dass es so gut angenommen wird. Wir hatten so ein bisschen Angst, da wir ja keine klassische Mittelalter Rockband sind. Wir können einfach nicht mit 5 Dudelsackspielern aufwarten und spielen auch nicht auf irgendwelchen Mittelaltermärkten mit Akkustikshow. Wir sind einfach eine Rockband mit mittelalterlichem Einfluss.

Aber wenn ich an die ersten Alben zurückdenke, die "1994", "1995", "Bannkreis", "Foppt Den Dämon", die sind ja doch eher folkig und akkustisch gehalten, gerade die "1994".

Simon Michael: Ja, gut, aber auf den ersten beiden Platten überwiegt dann doch eher die Folknote. Klar, auf der Bannkreis sind dann schon einige mittelalterliche und orientalische Rhythmen, aber das ist auch das, was wir auf dieser Tour vermehrt wieder aufgegriffen haben. Aber das kannst du schlecht mit Bands wir CORVUS CORAX, IN EXTREMO oder TANZWUT vergleichen, die eine richtige Mittelaltershow abziehen. So was können wir nicht und wollen wir auch nicht machen. Wir sind eine Rocband. Und wenn wir eine Akkustikshow spielen, dann spielen wir dennoch Rockmusik. Und wenn wir dann versuchen, die Arrangements anzupassen, dann sind wir bei der Liedauswahl auf Nummern beschränkt, die wir a) lang nicht mehr gespielt haben und die b) natürlich in das akkustische Gewand gut reinpassen. Heute Abend sind recht viele alte Lieder gerade von der Bannkreis dabei. Engelskrieger ist dagegen nahezu komplett rausgefallen, da es einfach zu schlecht umzusetzen war.

Aber '20 000 Meilen unter dem Meer' könnte ich mir durchaus vorstellen...

Simon Michael: Mit welchem Instrument? Der Song ist auf A unten, das ist also mit einer Tenorgitarre gespielt, eine Gitarre, die unglaublich tief ist. Das ist ein Instrument, das akkustisch nicht funktionieren würde. Und auch der Rhythmus würde akkustisch nicht gut gehen. Wir haben einige Sachen ausprobiert im Proberaum. und wir haben ja auch ein Voting gehabt, bei dem Veitstanz tausende von Stimmen bekommen hat. Das war auch nicht machbar. Wir hatten es probiert, aber das ist einfach zu poppig. Deswegen haben wir eben viel auf ältere Lieder zurückgegriffen, weil die eben einen starken Akkustiktouch haben, weil wir die lange nicht mehr gespielt haben und weil die eben einfach sehr gut funktionieren.
Titel wie 'Ein Baum', der ja eine ganz ruhige Nummer ist, spielen wir noch langsamer als auf der Platte. Das ist dann ganz gefühlvoll mit Streichern und Percussion arrangiert. Das wirkt dann auch ganz anders. Wir fangen unser Programm sehr langsam an, mit vielen Balladen. Und die Leute sitzen zumindest bei Sitzkonzerten dann da, hören sich das an und genießen es, anstatt irgendwie zu tanzen oder die Rübe zu schwingen. Das ist schön. Die Rübe schwingen kommt dann am Ende des Programms.

Ich nehme einfach an, dass dann 'Herrin des Feuers gespielt wird...?

Simon Michael: Nein. Das wäre ja langweilig, das ist ja schon auf der Platte quasi akkustisch. Wir spielen nun fast zweieinhalb Stunden auf dieser Tour. Und wir mussten einfach irgendwo einen Cut machen. Wir mussten das alles ja auch einstudieren. Gerade bei Sachen, die du seit 10 Jahren nicht mehr gespielt hast. Da müssen wir natürlich dann arbeiten, muss noch ein Instrument dazu arrangiert werden. Jeder musste im Grunde genommen sich auch noch ein anderes Instrument drauf schaffen, da wir alle eigentlich was anderes spielen. Und deshalb musste auch irgendwann ein Schnitt gemacht werden. Obgleich auch noch ein paar Songs rausgefallen sind.

Dann hast du gerade schon die Venues angesprochen: Theater, Kirchen...Hast du gerade in den Kirchen irgendwie ein besonderes Gefühl und gibt es Lieder in der Auswahl, bei denen ihr dann eher ein schlechtes Gefühl habt? Sanctus wird da nun weniger dazugehören, aber ich denke da an 'Böses Erwachen' oder ähnliches.

Simon Michael: Du spielst da auf was an, in das wir eigentlich mehr reingedrängt werden. Wir sind keine religionsfeindliche Band und auch unsere Fans sind fernab von ernstzunehmenden satanistischen oder okkultistischen Vereinigungen oder Gedankengut, das in die Richtung gehen würde. Ein kritischer Umgang mit Religion ist nicht unbedingt religionsfeindlich. Ganz im Gegenteil. Glaube und Musikmachen hängt ja auch ganz eng zusammen. Unsere Musikkultur ist aus der Spiritualität und der Kirche heraus entstanden. Wir spielen auf der Tour zum Beispiel Kruzifix. Das ist ein Song, der soll vorallem zum Nachdenken anregen. Das soll niemanden verletzen und in keinster Weise auf irgendeine Art irgendeiner Religion gegenüber diffamierend sein.
Ich habe mich auch lange mit dem Pfarrer in Bochum darüber unterhalten. Der hat sich beide Shows angeschaut und hat auch gesagt, dass das für eine Kirche doch eher ein ungewöhnliches Publikum ist. Aber er hat auch gesagt, dass es gut ist, mal wieder die Leute in die Kirche zu locken und vielleicht dadurch mal wieder ein bisschen, was das angeht angeht, zum Nachdenken anzuregen. Es ist ja schon nicht schlecht, wenn die Leute sich überhaupt Gedanken darüber machen, ob SUBWAY TO SALLY in eine Kirche passt. Das beeinflusst ja eigentlich das Bild, was die Leute von der Kirche in ihren Köpfen haben, eher positiv. Und deswegen haben wir gar kein Problem damit, in der Kirche zu spielen. Ich bin auch streng religiös erzogen worden. Meine Mutter ist Diplom Theologin, meine Schwiegermutter ist Diplom Theologin, und ich habe gar kein Problem damit, in der Kirche zu spielen.
Hier in Osnabrück gabs auch eine Abstimmung im Gemeinderat, ob SUBWAY TO SALLY überhaupt in der Kirche spielen dürfen. Dafür hat sich der Pfarrer auch CDs besorgt und angehört. Das fühlt sich für uns schon besonders an. Wir haben da auch Respekt davor. Wir haben vor einem Gotteshaus als quasi Konzerthaus schon einen riesen Respekt. Und man hat auch unseren Fans in Bochum angemerkt, dass sie das genau sehen: Da lag danach kein Müll rum, da lagen keine leeren Bierbecher, das sah danach aus wie vorher. Das zeigt auch, dass auch die Jungen Menschen damit ordentlich umgehen können.

Wir haben gerade beim Soundchek gehört, dass er nicht ganz unproblematisch war. War das nun wegen der Kirche, oder gestaltet sich der Sound wegen der Akkustikinstrumente allgemein schwieriger?

Simon Michael: Der Soundcheck heute war schon recht lange, aber du hast ja gesehen, dass dieses Gebäude mit dieser Empore komplett aus Stein ist und die Wände sind gerade zueinander. Das gibt dann einen Rückschall und es hallt und das ist natürlich für einen Soundtechniker der absolute Supergau. Wir haben zwar auch eine extra Akkustikanlage dabei, das wird dann alles auch schön leise bleiben, im vertretbaren Rahmen. Aber so viele Menschen auf der Bühne zu mischen in so einem Venue ist der absolute Alptraum. Zumal diese Instrumente, die Ingo spielt, oder Geige und Cello, das sind so empfindliche Mikrophone, dass man wirklich sehr feinfühlig damit umgehen muss als Soundtechniker. Aber das vorhin war fernab von Problemen, das war im Grunde genommen ein normaler Soundcheck. Das passiert immer, dass du eben ein wenig rumdrehen musst, aber deswegen macht man das ja.

Dann einen kleinen Sprung zum aktuellen Album, "Nord Nord Ost". Das war ja ziemlich erfolgreich mit Platz 5 in den Albumcharts, die Single war Platz 45. Wie zufrieden seid ihr mit dem Erfolg?

Simon Michael: Naja, mit der Single ist das so eine Sache. Wir machen Rockmusik bzw Metal. Und für eine Metalband zählt eine Single relativ wenig. Die Leute warten auf das Album und das ist auch vollkommen in Ordnung so. Wir sind ja glücklicherweise keine Eintagsfliege, die eine Single rausbringt und dann wieder in Vergessenheit gerät, und da sind wir froh drum. Für uns war Platz 45 schon ok, für eine Metalband ist das schon gut. Und Platz 5 in den Albumcharts ist natürlich schon bombastisch, da haben wir uns sehr drüber gefreut.
Wir sind auch ein bisschen enttäuscht und auf den Boden zurückgeholt worden, weil wir einen sehr, sehr guten Viedeoclip gemacht haben zu 'Sieben', der aber bei den Musiksendern auf Ingoranz gestoßen ist. Die haben keinen Bock sowas zu spielen. Unsere Fans laden sich eben keine Klingeltöne runter. Und deswegen ist es für diese sogenannten Musiksender nicht rentabel, unseren Clip zu spielen. Das ist natürlich enttäuschend, wenn man denkt, dass man echt ein cooles Stück Musik geschrieben und einen coolen Clip dazu gemacht hat und man dann im Grunde genommen nur Absagen bekommt. Aber es ist OK, da der Clip, der Song und die Platte den Leuten gefällt, und darauf kommt es ja an.

Und woher kann man den Clip bekommen?

Simon Michael: Den kann man sich bei Nuclear Blast auf der Homepage anschauen, der ist auf der "Monsters Of Metal"-DVD, ist auf weiteren diversen DVD-Samplern mit drauf, und natürlich auf der Special Edition von der "Nord Nord Ost", die jetzt vor kurzem erschienen ist. Das ist eine Dualdisk mit Specials auf der zweiten Seite. Die ist auch noch nicht vergriffen, die kam erst lange nach der Tour raus. Ja, bei der Sammlerbox ist der Clip wohl auch mit drauf.

Nun gibt es Lieder, die eigentlich immer verlangt werden, wie zum Beispiel 'Julia und die Räuber'. Nervt das irgendwann? Oder habt ihr es akzeptiert, dass dieses Lied einfach immer gewünscht wird?

Simon Michael: Ne, es nervt nie auf der Bühne zu stehen und eine Feedback zu bekommen. Und wenn die Leute dieses Lied rufen und mitsingen und sich einfach wahnsinnig drüber freuen, wenn wir es dann spielen, so was nervt nie. Das könntest du im Grunde genommen jeden Tag dreimal spielen; und du würdest dich nicht daran gewöhnen, weil du jedesmal wieder Gänsehaut bekommst. Aber sagen wir es so: ich würde es mir zu Hause wahrscheinlich nicht anhören. Aber ich würde mir ganz viele Lieder von uns nicht zu Hause anhören, weil ich die zu oft gespielt habe. Man hört ja Musik um zu entspannen. Und wenn ich unsere Songs anhören würde, dann würde ich die wieder so analytisch hören, dass es nicht mehr entspannend wäre für mich. Es ist gut, dass es so eine Hymne gibt, und so einen Song, bei dem die Leute sich mit dieser Band in Verbindung bringen, sich damit ein wenig identifizieren und damit zeigen dass sie Fans sind und dazu gehören. Es wäre schlimm, wenn es nicht so einen Song geben würde bei SUBWAY TO SALLY. Das ist schon alles super, so wie es ist. Wir sind wie gesagt fern ab davon genervt zu sein. Wir sind letztens mit dem Nightliner von der Tour früh um 4 losgefahren und es sind alle schon im Bett gelegen und wir hörten dann noch, wie eine Schar von Fans noch unseren Bus besang beim wegfahren mit eben diesem Lied. Und so etwas ist einfach cool. Es ist nicht so, dass wir davon genervt sind, eher im Gegenteil.

Bleiben wir bei älteren Liedern. Bei beispielsweise 'Auf der Reise' von der "Foppt Den Dämon" kamen Textzeilen vor wie "auf der Reise zu den Inseln, werden wir das Schiff anpinseln". Meine Frage wäre nun, wieso solche eher lockeren, spaßigen Elemente eher abgenommen haben, gerade wenn ich an die "Engelskrieger" oder die "Hochzeit" denke. Das waren ja doch eher ernsthafte Texte. Man könnte also den Eindruck gewinnen, dass die Band immer ernsthafter wurde. Wie kommt das?

Simon Michael: Die Textzeile von 'Auf der Reise' ist ein englisches Sprichwort, das einfach wortwörtlich übersetzt wurde. Allgemein war die Band bei den ersten zwei oder drei Alben eher eine Punkband mit Folk Rock einflüssen. Wenn wir heute auf die Bühne gehen, sind wir ja auch lustig. Wir haben dann Spaß und nehmen uns gegenseitig auf den Arm und schmeißen uns die ganze Zeit irgendwelche blöden Sprüche an den Kopf.
Wenn man Musik macht und eine Platte produziert, dann möchte man sich ja künstlerisch ausdrücken. und ich glaube, dass dann einfach eher dieser Wunsch überwiegt anstatt Texte zu schreiben, über die die Leute dann lachen können. Und das würde ja auch nicht mehr zu der Musik passen finde ich. Gerade seit "Bannkreis" würden diese spaßigen Texte wohl nicht im richtigen Kontext präsentiert werden. "Engelskrieger" ist natürlich eine Platte, die aus dem ganzen ein wenig heraussticht und sehr, sehr ernsthafte Themen behandelt. Ich finde aber jetzt noch nicht einmal, dass auf "Hochzeit" und auf "Herzblut" die Texte so heftig oder so ernsthaft sind. Das sind teilweise immer noch Texte nach dem Motto "Ich laufe in meinem Kettenhemd über die grüne Wiese und sammel Gänseblümchen". Also Mittelaltertexte die im Prinzip Geschichten erzählen und nicht aktuelle Themen behandeln.
Bei der "Engelskrieger" war einfach mal die Zeit da, nach dem 11. September und so, in der man als Künstler versuchte Sachen auszudrücken, die man in sich trägt und die einen bewegen. Und so hatte die Band bisher nicht die Möglichkeit. Das ist der Grund, warum die dann so ein wenig aus dem Konzept viel. Und bei uns ist es auch so, dass die Musik nach den Texten geschrieben wird. Sogesehen ist dann der Text der Film und die Musik der Soundtrack dazu. Und bei '2000 Meilen Unter Dem Meer' oder 'Kleine Schwester' kann ich mir schlecht einen Dudelsack oder eine Flöte dazu vorstellen. Und dementsprechend ist diese Platte für unseren Sound eher ungewöhnlich, aber dennoch sehr ehrlich geworden.

Ich weiß nun nicht, wie viele Interviews du nun schon gemacht hast oder noch machen musst, aber wie stehst du allgemein zum Thema Presse und Interviews geben? Ist das mehr ein notwendiges Übel oder macht das auch Spaß über das reden zu können, was man sich denkt und einen bewegt?

Simon Michael: Ich habe da einer eher krasse Meinung dazu. Ich habe für die letzte Platte viel Promotion gemacht, habe viel telefoniert. Man bekommt dann vom Management der Promotion Firma einen Zeitplan und sitzt dann da eben 4 oder 5 Stunden am Stück da und telefonierst und beantwortest teilweise auf englisch immer die gleichen Fragen. Das ist so vollkommen in Ordnung.
Auf Tour ist das auch super entspannend: wir wechseln uns dann ab, das heißt du hast nicht mehr als ein oder zwei Interviews in der Woche im Normalfall. Das ist nicht wirklich anstrengend. Mir sind nur die Interviews, die über das Internet von irgendwelchen Webzines reinkamen zu viel geworden. Da muss einfach besser selektiert werden, das macht aber unsere Plattenfirma inzwischen auch. Ich habe Interviews auf deutsch per Email gehabt. Und Email interviews dauern ewig. Da sitzt du dann teilweise 3 oder 4 Stunden an einem Interview. Weil du eben in Schriftform viel mehr Gedanken darüber machst, weil du weißt, dass es in etwa so gedruckt werden wird. Ich bin aber Kommunikationsjunkie. Ich habe mir abgewöhnt am Computer auf Groß- und Kleinschreibung zu achten. Und ich habe das eben dann so geschrieben und musste dann durch Zufall einmal feststellen, dass der Junge Mensch das original so übernommen hat, ohne es irgendwie zu überarbeiten, ohne auch nur meine Rechtschreibfehler und Tippfehler herauszunehmen, und so online gestellt hat.
Ich finde einfach, dass die Zahl der Internetmagazine und die Zahl derer, die dadurch irgendwie an Gästelistenplätze und Promo-CDs bekommen möchten, zu groß geworden ist, das ist nicht mehr überschaubar. Und wenn ich sehe, dass ich mit meiner anderen Band, die nicht bekannt ist, CDs hinschicke um sie bewerten zu lassen, und dann Leute, die bei SUBWAY TO SALLY auf der Gästeliste stehen und kostenlos die CD bekommen und total glücklich sind, wenn sie Interviews machen dürfen, ein halbes Jahr brauchen, um zwei Zeilen über meine CD zu schreiben, sind das für mich keine Redakteure, noch nicht einmal Hobby-Redakteure, sondern das sind einfach Menschen, die kostenlos auf Konzerte gehen und vielleicht irgendwann einmal einen Rockstar treffen wollen. Und für sowas habe ich kein Verständnis. Das ist eine relativ strikte Meinung dazu. Ich erteile auch absagen. Ich sage auch bei manchen Internetmagazinen, dass ich das Interview nicht übernehme.
Ich mache das eigentlich wirklich gerne und sitze vor dem Konzert meinetwegen auch mal ein paar Stunden da und rede mit Menschen. Aber es muss in dem Rahmen bleiben, dass sie das machen, weil sie Bock drauf haben und das machen, weil sie gerne darüber schreiben. Es ist auch cool, wenn sie die Musik cool finden, aber sie müssen es dann hauptsächlich aus der Intention heraus machen, dass sie Bock drauf haben, das zu schreiben und Bock drauf haben, dass das dann andere Menschen lesen. Und nicht nur, weil sie die Band cool finden. Aber das siehst du wahrscheinlich genauso.
Und die Sachen müssen natürlich dann auch gelesen werden. Für uns ist das Versenden eines Promotionpakets und das führen eines Telefon- oder Emailinterviews, das dann vielleicht zehnmal gelesen wird, das ist dann einfach nicht rentabel. So funktioniert das nicht. Deshalb muss man einfach inzwischen die auswählen, die anscheinend recht angesehen sind und die Interviews bekommen. Und das mache ich dann auch recht gerne. So wie das gerade läuft ist das gut. OK, wie haben gerade auch keine Platte draußen und da kommt dann sowieso nicht so viel rein. Die Telefoninterviews kommen mit der neuen Platte dann wieder. Aber ich schenke mir dann einfach ein Weizenbier ein, mache mir eine Shisha an und telefoniere die 4 stunden, das ist schon ok.

Dann zu guter letzt noch vielen Dank für das Interview und viel Spaß beim Konzert!

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