Summerbreeze 2013

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Take off: 15.08.2013 - Review (21720 mal gelesen)

Summer Breeze 2013


Intro:


imgleftIn den letzten Jahren blieb es vergleichsweise ruhig um das Thema Anfahrtsstau. Zumeist konnte jeder, der nach 11 Uhr die Autobahnabfahrt nahm, davon ausgehen, dass nach Stehzeiten von maximal 2 Stunden Einlass gewährt wurde. In diesem Jahr sieht das leider anders aus, wobei wir wohl zu einem Zeitpunkt anreisen, bei dem das Nadelöhr hinter der Schleuse maximal verstopft ist. Aber der Reihe nach: Bis hinter den berühmten Kreisverkehr kommen wir gut durch und bis kurz hinter Sinbronn geht es im Stop and Go Verfahren. Anderthalb Stunden sind dafür sicherlich gerechtfertigt. Dann kommen die Schleusen. Unzählige Schlangenenden sollen in einem Reißverschlusssystem enden, welches in drei Dimensionen sicherlich auch funktioniert hätte. Die kontrollierenden Ordner zeichnen sich während unserer Anfahrt durch penible Genauigkeit aus, zu anderen Zeitpunkten werden die Autos nach kurzem Blick in die Kühltruhe weitergereicht. Teilweise müssen die Ordner auf die Plakate erlaubter Gegenstände hingewiesen werden, damit sie nicht wild alles einsacken, was auch nur im Ansatz verdächtig erscheint. Schwache Leistung, wir sind doch auch alle in der Lage das Festival-ABC zu lesen. Wer viel Glas hat, darf in den Schleusen umpacken, rausstellen hätte mit Sicherheit eh nichts gebracht, denn nach den Schleusen kommt das Nadelöhr. Mit viel Geduld und Geschick gilt es, sich hier einzufädeln, doch wer es durchschafft, gerät direkt in den nächsten Stau. Ich möchte anmerken, dass wir die Schleuse gegen 15:15 Uhr verlassen, nachdem wir gegen 12 Uhr die Autobahnabfahrt nahmen und um 17:15 Uhr steht dann auch auf N unser Zelt. Die ersten drei Bands des Bandcontests sind verpasst. Der Fairness halber sei gesagt, dass manche Leute bis zu 8 Stunden brauchen, andere wiederum in nicht mal einer Stunde durch sind und ich beziehe mich hier nicht auf Anreisende am späten Abend. Positiv ist mir in diesem Jahr das akkurate Einweisungsverfahren aufgefallen. Wir haben so genügend Platz für Zelte und Pavillon, die Autos stehen so, dass jeder bequem raus und wieder reinkommen kann und es ist kein Zwangskuscheln mit den Nachbarn von Nöten. Allerdings empfinden manche Besucher dieses Verfahren auch als "faschistisch". Immerhin, die Wege sind frei und das Breeze kann losgehen.[kex]

Camping und Festivalgelände:


imgrightAuch in diesem Jahr wird um den Wald herum gecampt, wobei Campground P bis an den oberen Waldrand reicht. Netterweise ist der Feldweg nach hinten raus offen, weshalb die Gäste am oberen Rand so einen vergleichsweise kurzen Laufweg haben. Auf N muss man auch nur maximal 20 Minuten marschieren, weshalb die Laufwege auf dem gesamten Festival eigentlich recht human sind. Wege gibt es ebenso ausreichend und bis zum Schluss des Festivals frei nutzbar. Wildcampen gibt es auch in diesem Jahr nicht. Besonders positiv sind die Dixies hervorzuheben, die in ausreichender Anzahl vorhanden und meist nie über die Hälfte gefüllt sind. Dies gilt auch für die viel belaufenen Wege auf den Plätzen D und E. Dass man zwischen 8 und 11 Uhr ansteht, liegt schlicht daran, dass dort einfach die meisten Leute aus ihrem Rausch erwachen. Wasserstellen und Fließtoiletten sind an zentralen Punkten vorhanden, wenngleich abgeschlagene Campingplätze wie O und P einfach nichts davon haben. Eine Wasserstelle auch im hinteren Bereich wäre sicher lobenswert gewesen. Die Supermärkte sind gut platziert und an den Stationen des Frühstücks-Caterers gibt es kostenlose Ladestationen. Nachdem intensiv vor Diebesbanden gewarnt wurde, verwundert es aber doch, dass es in diesem Jahr keine Schließfächer zu mieten gibt. Auch gibt es keinen Merchandise-Stand außerhalb des Festivalgeländes, was sich als besonders ärgerlich erweist, weil es insgesamt nur einen einzigen Merch-Stand gibt. Stehzeiten belaufen sich zum Teil auf mehr als 2 Stunden und Schilder, die anzeigen, welche Größen noch vorhanden sind, gibt es leider auch nicht. Für die Vielzahl der Rollifahrer ist der Merchstand gleich gar nicht nutzbar. Ein besonderes Lob wird in diesem Jahr seitens der behinderten Festivalbesucher ausgesprochen. Deren Bereich sei in diesem Jahr von angenehmer Größe und auch hier die Dixies immer in Topzustand. Auch seien die Laufwege nicht übermäßig lang. Ebenfalls großes Lob erfährt die Arbeit der Malteser, die nicht nur Betrunkene geduldig rundum versorgen, sondern ausgetrockneten Besuchern etwas von ihrem Wasser abgeben. Gerade im Partyzelt ist dies recht häufig zu beobachten. Ansonsten gibt es nicht sonderlich viele Neuerungen. Die Painstage wurde neu ausgerichtet, um mehr Besuchern an beiden Bühnen Raum zu geben und an den Essensständen verzaubert ein kleiner Wohnwagen mit Suppen und Eintöpfen. Der Sound insgesamt ist durchwachsen. Im Partyzelt, wie auf allen Bühnen ist es Glück, ob man guten oder schlechten Sound erwischt. Manche Band ist so laut eingestellt, dass man lediglich einen Brei zu hören bekommt, bei anderen überlagert der Bass alle Instrumente. Zum Glück gibt es auch vorm Partyzelt eine Leinwand, sodass man seine Ohren bei Überlautstärke draußen schonen kann. Das Wetter ist den Besuchern so wohl gesonnen, dass bis Samstag alle Autos einstauben und man am Ende sogar im Partyzelt das Gefühl hat, auf Schmirgelpapier herumzulatschen. Mehr dazu könnt ihr in den Bandberichten lesen.[kex]

Shopping- und Fressmeile


Abseits der Musik darf auf die körperlichen Bedürfnisse nicht vergessen werden, hier der Senf zu Fress- u Shoppingmeile:
Hot Dog oder Frikadellenbrötchen - diese Zeiten sind längst vorbei. Ob Veggie-Burger, Asia-Food, Rosmarinkartoffel mit leckeren Saucen, Kebap, Falafel, Pizza, Nudeln, Landbrotzeit... es ist für jeden Geschmack was dabei - zwar nicht zu Schleuderpreisen, um fünf, sechs Euro kann man allerdings schon satt werden. Um sich überall durchzukosten, ist das Breeze nur leider zu kurz. Wen bei der Hitze der Durst viel mehr plagt als der Hunger, kann sich mit allen möglichen und unmöglichen Cocktails und Short Drinks ins Koma saufen, wer aber lieber dem Bier treu bleibt, muss nicht weit fallen, um vor dem nächsten Bierstand zu landen.

imgcenter


Shoppen auf einem Festival? Immer wieder umstritten; manche meinen, es gehe gegen den Geist einer solchen Veranstaltung. Nunja, manche eben, aber bei weitem nicht alle. Der Andrang ist groß, die Auswahl ebenso und ich gestehe: I'm lovin' it. Man schiebt sich bei 30 Grad und mehr an T-Shirt- und CD-Ständen vorbei weiter zur Gothic-Abteilung (Mieder, Kleider, Gehröcke...), auch beim Schmuck gibts kein Entkommen. Das alles zu vernünftigen Preisen bei guter Qualität. Und wer's nicht mag? Augen zu und durch - zum nächsten Bierstand.[ev]

New Blood Award:


DIVIDE


imgleftEigentlich hätte der New Blood Award für mich mit STORMBORN beginnen sollen. Da wir dort aber in der Kontrollschleuse feststeckten, beginnt der diesjährige Bandcontest mit den Kielern von DIVIDE. Bereits der Soundcheck kündigt verheißungsvoll tiefe Growls an und der mit Knochen behangene Mikrophonständer läßt auf etwas Show auf der Bühne hoffen. In letztem Punkt werde ich etwas enttäuscht, was aber angesichts einer Nachwuchsveranstaltung ohne weiteres zu vernachlässigen ist. Obwohl die Jungs die meiste Zeit auf ihre Saiten schielend an dem ihnen zugewiesenen Platz verharren, legen DIVIDE einen durchaus soliden Auftritt hin. Zu Beginn hätte es sicherlich auch die Camel-Stage getan. DIVIDE haben allerdings eine solide Fanbase, die einen unglaublichen Moshpit zu dem dargebotenen "Deth Mätl" hinlegt. Der Sound der Kieler ist eher brachial und melodiearm, bietet aber einen soliden, griffigen Beat. Allerdings werden Schlagwerkfanatiker bei DIVIDE eher gähnend vor der Bühne gestanden haben. Man kennt die Rhythmen halt schon. Dennoch macht es Spaß mit DIVIDE eine Band zu haben, die mehr im Oldschool-Death als im Core-Bereich rumwühlt. Die Vorbilder für "Messiah of Mutilation" sind durchaus erhörbar, wenngleich die Riffe weder die Schwermut von CARCASS noch VADERS todesbleierne Gelassenheit beinhalten. Insgesamt kommt das ganze noch am ehesten BOLT THROWERs "Warhammer" nahe, wobei DIVIDE nicht im Ansatz an die dortige Schlagwerkarbeit herankommen. Bei einem Abstecher nach Kiel dürften Fans der genannten Bands durchaus mal nach Gigs des Quartetts Ausschau halten. Fazit: Die Entwicklung von DIVIDE werde ich in jedem Fall weiterverfolgen, ein absoluter Knaller sind die Kieler trotz solider Songs für mich jedoch nicht. [kex]

Defiled Kingdom
Phalanx
Erudication
Abyssal Mallice
Messiah Of Mutilation

DAHACA


imgrightDAHACA wurden als große Cross-Over-Band der unterschiedlichsten Bereiche angepriesen und machten daher neugierig auf das, was sich hinter einer Mischung aus Death, Thrash, Industrial, Black und Groove Metal verbergen soll. Sehr motiviert marschiert das Quintett auf die Bühne, um direkt nach den ersten Akkorden wieder Abbrechen zu müssen. Vom Publikum aus rechts geht auf der Bühne nichts mehr, doch Gitarristen Tom und Vartek kümmeren sich fix um das Problem. Recht hilflos wirkt während dem Ganzen Sänger Fili, welcher erst nach Animation einer Dame aus dem Publikum mit Stimmungsmache anfängt. Minuspunkte schonmal dafür, dass es dieser Bayerin zu verdanken ist, dass das Publikum bei Stange bleibt. Nach 10 Minuten ist die Pause dann überstanden und endlich können die Polen zeigen, was sie draufhaben. Zunächst ist recht wenig los, doch die rhythmischen Sounds ziehen einige Neugierige von außen an. Im Vergleich zu DIVIDE wird in etwas höherer Tonart mehr geshoutet denn gegrowlt, wobei die Grenze recht fließend verläuft. Die teils gesellschaftskritischen Texte werden kraftvoll ans Publikum gebracht, was nicht zuletzt an einer recht variablen Rhythmik liegt. Die Schlagwerkarbeit mag dabei nicht jedermanns Sache sein, da viel mit Breakedowns gearbeitet wird, doch das Gebange gibt den Polen in ihrer musikalischen Ausrichtung recht. Inwieweit Industrial und Black Metal eine Rolle spielen sollten, ist mir ehrlich gesagt unklar geblieben. Die mehrfach aus dem "The Pure Misanthropy"-Album entlehnten Songs weisen eine stark in Richtung Metalcore mit Death und Thrash Elementen. Besonders positiv bleibt mir "Clones Ov The System" im Ohr. Auch die Basslinie überzeugt mich auf voller Linie. Fazit: Für mich sind die Polen von den drei Bands, die ich sah, eindeutig Favoriten auf den Titel.[kex]

Pure Misanthropy
Clones Ov The System
Blame
Sacramentum
This Is The End
I Am Fear

MAY THE SILENCE FAIL


imgleftMAY THE SILENCE FAIL versuchen sich bereits zum zweiten Mal im New Blood Award, schafften es aber 2009 nicht in die Endrunde. Mich machten die Baden Württemberger schlicht wegen ihres Sängerinnen-Konzeptes neugierig. Sicher ist es nicht neu, sauberen Gesang mit Growls zu verbinden. Auf Platte klang das Ganze wie ARCH ENEMY vs. THE AUTUMN, wenn die Mädels loslegten. Weshalb ich große Erwartungen in den Auftritt setzte. Das Septett, komplett in weinrote Hemden gekleidet, zeigt in jedem Fall die beste Bühnenpräsenz. Dies verdanken sie größtenteils Frontfrau Sarina. Wirkt sie auf ihrem Profilfoto in den Metal Archives doch recht unscheinbar, könnte sie die Bühne auch alleine komplett ausfüllen. Dabei gleicht sie die Nervosität von Mitsängerin Janina recht gut aus. "Alter Scheiße geil", ist diese gerührt vom Publikum und einer Drumsolo fordernden Fanbasis, die sich als recht textsicher erweist. Die Schlagwerk-Soli sind dann auch weniger erwähnenswert, wie auch die Grolws live ziemlich flach ausfallen. Die Fans, mengenmäßig hier mit der größten Zahl vertreten, feiern denn auch eine Riesenparty, was bei melodischen Alternative Sounds mit Death-Growls und streckenweise Core-Rhythmen körperlich recht anstrengend ausfällt. schließlich will jeder Muskel mitzucken. Mich reißt das Septett durchaus auch gut mit, wenngleich ich sagen muss, dass dies vor allem den sauberen Gesangspassagen zu verdanken ist. Was für ein Organ! Die Truppe werde ich mit Sicherheit auch im Auge behalten, musikalisch sind mir MAY THE SILENCE FAIL aber dann doch insgesamt zu weit weg von meinem sonstigen Musikgeschmack, um mich völlig umzupusten. Fazit: Empfehlenswert.[kex]

Intro
Come Alive
Gods
If It Wasn't For You
Related Souls
Return To Mind

STORMBORN


imgrightEigentlich befinden wir uns nur per Zufall auf dem Gelände. Während der letzten Jahre waren entweder die Gewinner des New Blood Award musikalisch recht blass oder, wie im letzten Jahr bei OBSCURE SPHYNX das Ambiente von Painstage und Sonnenschein mochte nicht passen. Doch STORMBORN schaffen es locker zu Sonnenschein, Staub und angehender Hitze die Painstage nicht nur ordentlich mit Publikum zu füllen. Während wir beim Geldautomaten die Massen am Merchandise-Stand bemitleiden, dringen die ersten Klänge zu uns hinunter. Power Metal mit hohen, langgezogenen Tönen kraftvoll gesungen erwartet uns. Die Klamotte der Briten spricht eigentlich Hair Metal, aber die Farbvielfalt passt ganz gut zum Wetter. Sicher haben GAMMA RAY und HAMMERFALL Landmarken gesetzt, die nur schwer zu passieren sind, allerdings reihen STORMBORN sich mühelos ein. Munter wird losgefrickelt, das Schlagwerk durchgetreten und wir haben einfach nur Spaß. Die Interaktion mit dem Publikum funktioniert gekonnt, was sicherlich auch dem Alter der Truppe geschuldet ist. Wobei ich keines der Bandmitglieder auch nur im Ansatz für bereits 30 gehalten habe. Die Show verläuft so gekonnt, dass das Loch, welches stolz im Schritt des Fronters thronte, auch niemanden stört. Beim Händeschütteln nach dem Auftritt (jeder, der ganz vorne stand wurde bedacht) stellt sich heraus, dass er diese Hose mit vollem Bewusstsein ausgewählt hatte. Interessant auch, dass die Briten live um Längen besser klingen als auf Platte. Fazit: Power Metal ist auch eher nicht so meins, aber hier treffen wir (erstaunlicherweise) heiße Briten, die die Bühne einfach nur massiv rocken. STORMBORN haben den New Blood Award durchaus zurecht in die eigene Tasche gesteckt![kex]

Intro
Survive
Edge Of The World
No Mans Land
Source Of All
Stormborn

Mittwoch 14. August 2013


VADER


imgleftMit VADER ist das so eine Sache: unzählige Besetzungswechsel machen es einem oft schwer, die Band ernst zu nehmen. Für Konstanz sorgt das einzige verbliebene Gründungsmitglied Piotr Wiwczarek, der als Gitarrist und Sänger auch gleichzeitig das optische Aushängeschild und Identifikationsbindeglied darstellt. Auch waren frühere Besetzungen unglücklich gewählt, man erinnere sich an stolpernde Drums, festgehalten im Summer Breeze Bericht 2009. Wenigstens dieses Problem scheint mit dem seit 2011 an Board befindlichen Drummer James Steward gelöst zu sein - präzise wie eine Nähmaschine tackert er sich durch das Hochgeschwindigkeitsset der Polen und bleibt auch bei Rhythmuswechseln souverän. Dass VADER nicht das erste Mal am Breeze spielen, veranlasst den Fronter zur Aussage, es fühle sich hier wie zu Hause an - und die Menge dankt es ihm mit guter Stimmung und vollem Zelt. Das Set enthält alte wie neue Sachen, wobei das Publikum in seiner Gunst kaum einen Unterschied macht und alle Songs gleichermaßen abfeiert. VADER haben am Breeze zwar auch schon auf der größeren Bühne gespielt, aber als Anheizer am inoffiziellen ersten Tag im proppevollen Zelt und zur perfekten Spielzeit eignet sich die Band perfekt.[des]

Sothis
Vicious Circle
Fractal Light
Carnal
Reborn In Flames
Silent Empire
Return To The Morbid Reich
Come And See
Dark Age
Vision And Voice
Wings
God Is Dead

EXODUS


imgrightÄhnliches wie für VADER gilt auch für EXODUS: als die Erfinder des Thrash Metal, in deren Anfangstagen auch ein gewisser Kirk Hammet zum Line-Up zählte, sind sie eigentlich zu groß für die Partystage, haben aber den perfekten Slot zugeteilt bekommen, um dem in Feierlaune befindlichen Publikum vor Mitternacht richtig einzuheizen. So sieht man bei EXODUS auch den ersten Moshpit des Festivals (dem aber noch weitere folgen sollten). Sänger Rob Dukes - der anscheinend in den letzten Jahren auch ein, zwei Kilo zugesetzt hat - flitzt wie ein Derwisch über die Bühne und vermag es, mit dem Publikum eine Verbindung einzugehen. Mit offensichtlich bester Laune bellt er sich durch das Set, klettert schon mal in den Fotograben, um mit den Fans Hände zu schütteln und lässt sich schlussendlich zur Aussage verleiten, dass das Publikum am Summer Breeze das beste der Welt sei. Ob man's glauben kann? Wie auch immer, die Stimmung ist jedenfalls prächtig und die Akustik im Zelt sorgt dafür, dass die Publikums-Chöre scheinbar millionenfach zurückhallen. 'The Toxic Waltz' 88er-Album "Fabulous Disaster" erweist sich als Highlight, doch auch der Rest gefällt. Weniger gefällt der Sound; vielleicht liegt es an der Akustik, jedenfalls klingen EXODUS wie auch zuvor VADER schepperig und heillos übersteuert.[des]

The Ballad Of Leonard And Charles
Beyond The Pale
Children Of A Worthless God
Iconoclasm
Blacklist
Bonded By Blood
A Lesson In Violence
The Toxic Waltz
Strike Of The Beast

YEAR OF THE GOAT


imgleftEinen schönen Absacker stellen die Retro-Rocker YEAR OF THE GOAT dar. Aber was zur Hölle ist den Planern eingefallen, die Band auf die winzige Camel-Stage für ein 30-Minuten Set so quasi als Lückenfüller zwischen EXODUS und DESTRUCTIOn zu verbannen? Eine halbe Stunde ist einfach viel zu wenig für die Retro Rocker. Den Vorteil, den YEAR OF THE GOAT gegenüber den Bands auf der Party Stage haben: die Camel Stage befindet sich im Freien und bietet daher eine wesentlich bessere Akustik als das Zelt. Und so kommen die 3 Gitarren der Band glasklar im Publikum an; dazu spielt die Band wahnsinnig tight und findet auch nach ausgiebigen instrumentalen Passagen wieder mühelos zusammen. YEAR OF THE GOAT verstehen es perfekt, richtig zu rocken und das Publikum, das sich aber in eher kleinerer Schar eingefunden hat, richtig mitzureißen. Die Schweden stellen somit zwar ein krasses Kontrastprogramm zu den anderen, eher heftigen Gruppen des Abends dar, aber ihr hypnotischer Gallopp übertrifft in punkto Faszination so manchen Thrash-Hammer. Und so eine kleine Menge mitzureißen, muss auch gekonnt sein. Sympathische Jungs, die man auch am nächsten Tag noch am Festivalgelände antreffen kann.[des]

DESTRUCTION


Gerade erst die doch etwas verspätete Anreise, den Stau und die Tatsache, dass man uns nicht mehr auf unsere reservierten Zeltplätze ließ, weil sich da nun andere breitgemacht hatten , überstanden, sieht man sich schon im Party-Zelt wieder. Metal ist ja mitunter eine sehr laute Angelegenheit, aber mit welcher brachialen Gewalt der Tontechniker die Regler aufgedreht haben muss, überrascht trotzdem. Aber was solls, DESTRUCTION müssen ihrem Namen schließlich alle Ehre machen! Auch wenn die Stimmung nicht ganz so am Überkochen ist wie bei EXODUS, geht es doch spätestens ab 'Mad Butcher' richtig rund im Zelt. Schmier ist ja generell einer der deutschen Metal-Aushängeschilder und die Jungs mal nicht in absoluter Höchstform zu sehen, gleicht einem Wunder. Bereits die Woche zuvor auf dem DESTRUCTION-Gig beim Party.san komplett zerlegt, muss ich auch diesmal ordentlich Adrenalin loswerden.[Sirius]

Thrash 'Til Death
Spiritual Genocide
Nailed To The Cross
Mad Butcher
Armageddonizer
Eternal Ban
Life Without Sense
Total Desaster
Carnivore
Hate Is My Fuel
The Butcher Strikes Back
Bestial Invasion
Curse The Gods

KADAVAR


Erheblich langsamer, wenn auch nochmal einen Tick lauter, dass sogar Leute auf dem bereits mit erschreckend vielen Schlafenden gefüllten Campingplatz aus dem Schlaf gerissen werden, legen KADAVAR los und spielen wunderbare Oldschool-Musik im Anlehnung an BLACK SABBATH. Auch wenn sie mir zuvor gänzlich unbekannt waren und sie eigentlich auch nur für WITCHCRAFT einsprangen, sind sie nach EXODUS der musikalische Höhepunkt des Mittwochs. Viel mit Kampf und Aktion ist allerdings nicht mehr, dazu läßt auch die groovige Musik keinen Spielraum. Und da ich dann doch noch von den 5 Festivals zuvor etwas ermattet bin (was sich auch später immer wieder zeigen sollte), begebe ich mich dann schon eher auf die lange Reise zu meinem Zelt, irgendwo hinter H. [Sirius]

Black Sun
Doomsday Machine
All Our Thoughts
Eye Of The Storm
Broken Wings
Forgotten Past
Creature Of The Demon
Goddess Of Dawn


Donnerstag 15. August 2013


CULTUS FEROX


Wie durch Zufall und immer noch leicht übermüdet, da länger als 3 Stunden kein Schlafen mehr möglich war, stolpere ich auf das Infield, von dem mir erwartungsvolle Dudelsackmelodien entgegendringen. CULTUS FEROX waren mir bis dato noch kein Begriff und glücklicherweise hat meine journalistische Neugierde über meine Müdigkeit gesiegt! Die Stimmung ist atemberaubend und das Publikum wunderbar! Jede Ansage, jedes Lied wird frenetisch gefeiert und um es mit den Worten von FEUERSCHWANZ zu erklären :"Wir lieben Dudelsack, schalalalalalaa"! Schlagartig wach, schlagartig dabei und schlagartig begeistert! Besonders gefällt die Tatsache, dass CULTUS FEROX, anders als ihre Kollegen, sehr viel auf Instrumentale setzen, bei denen ihre 2 oder 3 Sackpfeifen besonders gut zur Geltung kommen. Außerdem ist es wie bei vielen mittelalterlichen Bands so, dass man die deutschen Texte lieber überhört und sich umso mehr freut, wenn der Fronter mal die Klappe hält. [Sirius]

Pollerpan
Der Albaner
Blendwerk
Götterdämmerung
Schurkentanz
Bettellied
Ahoii
Brenner

ALESTORM / SOLSTAFIR


Es hat sich ja schon lange angedeutet, dass ALESTORM DER Publikumsliebling sind und, seien wir mal ehrlich, die Kombination aus Piraten-Metal, Rum, Mitgröhl-Titeln für jede Promillestufe und irreschnellen Melodien ist sowieso ein Erfolgsgarant. Dementsprechend ist das Gelände vor der Painstage massiv gefüllt, ein vorankommen weder möglich noch zu empfehlen, da sich unzählige Hobbypiraten zum Segeln auf der Menge entschieden. Da entscheidet sich doch der ein oder andere altgediehene Seebär dazu, in den hinteren Ruderreihen zu verbleiben, um dort ganz ungestört die Hits wie "Shipwrecked" oder "Keelhauled" mitzugrummeln.
Von der ganzen vormittäglichen Anstrengung komplett ausgelaugt, ist die Verlockung, sich einfach auf den Boden zu legen, bei SOLSTAFIR zu groß. Allerdings muss man auch sagen, dass diese verträumte Mischung aus Doom Metal und Psychedelic-Rock sich in der Horizontalen wesentlich besser genießen lässt, vor allem mit weiblicher Begleitung. Wunderbare Melodien, unglaubliche Ruhe und Entspannung, im Gegensatz zur wilden Kaperfahrt ALESTORMs, führen dazu, dass ich im vorletzten Lied beinahe ins Land der Träume schwebe, mich jedoch pflichtbewusst noch rechtzeitig fangen kann. [Sirius]

ALESTORM
The Quest
The Sunk'n Norwegian
The Huntmaster
Shipwrecked
Nancy The Tavern Wench
Back Through Time
Wenches & Mead
Keelhauled
Captain Morgan's Revenge
Rum

SOLSTAFIR
LjÛs Õ Stormi
Svartir Sandar
?Ìn Or
Fjara
Goddess Of The Ages

SOILWORK


imgleftPersönliches Must-Have war definitiv SOILWORK, die in Wacken eine so schlechte Akustik hatten, dass ich alle meine Hoffnungen auf Summerbreeze setzen musste. Glücklicherweise ist der Sound wirklich gut und bei Liedern wie 'Late For The Kill, but Early For The Slaugther" fliegen meine Haare nur so durch die Gegend. Allerdings muss man sich eingestehen, dass SOILWORK nicht die beste Live-Band ist. Das liegt weder am fehlenden Können der Musiker, noch an den anheizenden Worten des Sängers oder an fehlender Fannähe. Es ist wohl einfach so, dass die Lieder nicht dazu ausgelegt sind, live ihre volle Wirkung zu entfalten. Aber wenn man seine Lieblingslieder hört, spielt das eh alles keine Rolle mehr. Auch wenn die kleine Hasenhandpuppe, die ekstatisch mit den Ohren bangt, das ein oder andere Mal meine Aufmerksamkeit auf sich zieht. [Sirius]

Momentary Bliss
Weapon Of Vanity
Spectrum Of Eternity
Follow The Hollow
Tongue
Nerve
Let This River Flow
Rise Above The Sentiment
Late For The Kill Early For The Slaughter
Stabbing The Drama

ILLDISPOSED


imgrightDie Dänen rund um Sänger Bo Summer, dem aufgrund seiner ultratiefen Growls auch der Beiname "Subwoofer" verpasst wurde, bringen tiefe Melancholie auf die Partystage - und zum Glück spielen sie im Zelt, denn zur Tageszeit bei hellem Licht könnte der melancholische Death Metal wohl nicht so sehr seine Wirkung entfalten, wie er es bei Dunkelheit tut. Mit ihrer Mischung aus melodischem und melancholischem Death Metal und der Verwendung von harmonischen Keyboard-Samples schaffen die Dänen eine Art Konsens-Death, der im Publikum breiten Anklang findet. Auch live bringt Bo Summer seine ultratiefen Growls perfekt auf die Bühne, wobei vielleicht da und dort die Technik mithelfen dürfte. Endgeile Harmony-Gitarrensoli tun ihr übriges, um die Stimmung zu heben. Die einfache, aber effektvolle Lichtshow unterstützt die Musik perfekt. Schade nur, dass zwischen dem Ende von ILLDISPOSED und dem Beginn von FEAR FACTORY nur 5 Minuten und ein mittlerer Fußmarsch liegen, was bedeutet, dass man entweder das Ende von ILLDISPOSED oder den Beginn von FEAR FACTORY versäumt. Eine harte Entscheidung, die in meinem Fall zugunsten der Dänen fällt.[des]

Sense The Darkness
War
Weak Is Your God
I Believe In Me
Dark
Stop Running
Throw Your Bolts
Submit
A Child Is Missing
Near The Gates
Now We're History

EVOCATION


imgleftNach ILLDISPOSED leert sich das Partyzelt quasi schlagartig. Füllte das Publikum das Zelt zuvor locker zu vier Fünfteln, findet sich nunmehr eine wackere Hand voll Leute. Bei MAY THE SILENCE FAIL war tatsächlich mehr los. Aber Oldschool-Größen werden auf dem Breeze ja des Öfteren abgestraft. Kraftvoll gehen EVOCATION dennoch ans Werk und sorgen dafür, dass die Anwesenden für ihren Enthusiasmus belohnt werden. Die Growls werden gewohnt eher flach hinausgekeift, während die Riffs sich mühsam aus den Gitarren schleppen. Dazu wird eine Feuershow geboten, wobei der besondere Effekt sich auf im Takt versetzt geschossene Feuerbälle mit vierfachen Feuerbällen beläuft. Da kann man im Zelt auch deutlich mehr machen - oder es halt bleiben lassen. EVOCATION hätten das durchaus nicht nötig gehabt. Während die Doublebass durchgängig knattert, machen sich im hinteren Teil die ersten Schläfer breit. Ein gewisses Verständnis kann ich dafür durchaus aufbringen, mich reißen die Schweden nicht so vom Hocker, eingefleischte Fans sind vom Set allerdings sehr angetan. Fazit: Für mich ist der Auftritt ein Anstoß, mich mehr mit Evocation zu beschäftigen. Am besten dann, wenn ich ausgeschlafen bin.[kex]

Divide And Conquer
Tomorrow Has No Sunrise
Metus Odium
In The Reign Of Chaos
Silence Sleep
Angel Of Torment
Reunion In War
Psychosis Warfare
Through The Darkened Peril
Feed The Fire

FEAR FACTORY


imgrightNach dem melancholischen Death Metal von ILLDISPOSED in der Party Stage wartet mit FEAR FACTORY auf der Main Stage das Kontrastprogramm in Form von Industrial Metal. Die Nähmaschine des Todes tackert von Beginn an gnadenlos vor sich hin, wobei es erstaunlich ist, wie entspannt Neo-Drummer Mike Heller, der seit 2012 zur Besetzung gehört, die Ratterdrums absolviert. Gitarrenkugel Dino Cazares stellt den vertrauten optischen Mittelpunkt dar und stellt im Verlaufe des Tages noch seine helfende Hand zur Verfügung, als es gilt, SABATON, deren Equipment auf der Anreise verschollen ging, eine Gitarre zu leihen. Burton C. Bell zeigt sich gut bei Stimme und liefert sowohl gute Brülleinlagen als auch tadellose klar gesungene Passagen. Das Set wird etwas riskant mit dem brandneuen 'Industrialist' gestartet, das aber gut beim Publikum ankommt. Mein persönlicher Favorit ist aber 'Powershifter' vom Album "Mechanize", das die perfekte Symbiose aus schweißtreibendem Gebrülle und melodischem Refrain darstellt und auch perfekt präsentiert wird. Da fällt es auch nicht weiter ins Gewicht, dass von der Urbesetzung nur mehr Burton C. Bell und Dino Cazares übrig sind; die Neuzugänge füllen souverän wie auch unauffällig die entstandenen Lücken. Ein guter Auftritt vor allem von Burtin C. Bell, der sich keine gröberen Schwachpunkte leistet.[des]

Industrialist
Shock
Edgecruscher
Powershifter
What Will Become?
Archetype
Martyr
Demanufacture
Self Bias Resistor
Zero Signal
Replica

KORPIKLAANI


imgleftEine der großen Gewinner des Festivals sind KORPIKLAANI. Nach den auch sehr starken FEAR FACTORY schaffen es die Finnen, noch ein großes Schäuferl drauf zu legen. Der Humppa-Metal geht einfach direkt ins Tanzbein und animiert die Menge zum Hüpfen und Feiern. Kurz zusammengefasst kann man sagen: eine bunte Mannschaft spielt auf einer bunten Bühne bunte Musik. Denn es wird auch optisch Einiges geboten: Tuomas Rounakari an der Violine liefert nicht nur akustische Akzente und mit dem Akkordeon bietet Sami Perttula eines der ausgefalleneren Instrumente des Festivals auf. Ein Meer an Crowdsurfern bereitet den Ordnern - stets freundlich und alles unter Kontrolle habend - weniger Freude, auch der eine oder andere Nicht-Surfer beklagt sich nach KORPIKLAANI über Nacken- und Rückenschmerzen vom ständigen Weiterreichen der Crowdsurfer. Warum müssen eigentlich vornehmlich Burschen jenseits der 90-Kilo-Marke surfen? Neben einem Moshpit wird auch fließig gerudert. Der Humppa-Metal von KORPIKLAANI mag vielleicht auf Platte nicht jedermanns Geschmack sein, aber für das Festival sind die Finnen eine deutliche Bereicherung und unter den persönlichen Top-Five gelandet.[des]

Tuonelan Tuvilla
Ruumiinmultaa
Metsämies
Joudaan Viinaa
Sumussa Hämärän Aamun
Vaarinpolkka
Viima
Petoeläimen Kuola
Uniaika
Uni
Vodka
Ievan Polkka
Rauta
Wooden Pints

DER W


imgrightKORPIKLAANI haben die Latte in punkto Stimmung unnehmbar hoch gelegt und so kann DER W nur verlieren. Die Main Stage erweist sich als viel zu groß, der Tag als viel zu hell - zumindest zu Beginn - und der Rock des ehemaligen ONKELZ als zu brav und wenig mitreißend. Daher verwundert es nicht weiter, dass sich nach der Tanzorgie von KORPIKLAANI deutlich weniger Fans zu Weidner finden; zu unspektakulär ist es, was DER W bieten kann. Und so ist die Menge am Bierstand größer als vor der Bühne. Dazu kommt die unnahbare Art Weidners und wenig Kontakt zum Publikum, was gegen die Tanz- und Hüpflaune der Menge spielt.[des]

Furor
Operation Transformation
Stille Tage Im Klischee
Machsmaulauf
Herz Voll Stolz
Kampf Den Kopien
Schatten
Leinen Los
Judas
Mordballaden
Lektion In Wermut
In Stürmischer See
Nein Nein Nein
Mein Bester Feind
Der W Zwo Drei
Geschichtenhasser
Pack Schlägt sich, Pack verträgt sich

POWERWOLF


DER W passt auch wirklich nicht in das Sandwich zweier Stimmungstruppen der Marke KORPIKLAANI und POWERWOLF. Neben ihrem einfach gestrickten Power Metal, der perfekt für Festivals taugt, bieten POWERWOLF eine aufwändige Bühnenshow, die wirklich schon headlinertauglich ist. Schöne Backdrops und andere Gimmicks kreieren ein aufwändiges Bühnenbild, das an das Innere einer gotischen Kirche erinnert. Dazu tritt die Band in voller Montur und Schminke auf und spirituelle Orgelklänge und Show liefern die gruselige Grundlage. Neben mitreißender Musik bieten POWERWOLF daher auch Spannendes für das Auge, das den Auftritt wie immer sehenswert macht. Demzufolge ist das Areal vor der Pain Stage proppevoll und das gut gestimmte Publikum genießt Musik, Show und aufwändige Pyros.[des]

Lupus Daemonis (Intro)
Sanctified With Dynamite
We Drink Your Blood
Amen & Attack
Resurrection By Erection
In The Name Of God
Werewolves Of Armenia
Kreuzfeuer
All We Need Is Blood
Coleus Sanctus
Raise Your Fist, Evangelist
Lupus Dei

SABATON


imgleftEhrlich gesagt, SABATON hab ich schon mehrmals live gesehen, aber der große SABATON-Fan war ich nie. Ich fand diese ganze Panzer-Commander-Masche immer irgendwie lächerlich und auch musikalisch sind die Schweden nicht ganz meine Richtung. Daher war ich ehrlich gesagt im Vorfeld des Festivals überrascht, dass SABATON am Headliner-Slot des Donnerstags gelandet sind. Und dennoch muss ich sagen, der Auftritt von SABATON am Breeze 2013 macht Spaß. Das "noch ein Bier"-Spielchen ist zwar kindisch, aber unterhaltsam und eine große Menge an Crowdsurfern zeugt von der Tatsache, dass auch das Publikum großen Spaß am Auftritt hat. In punkto Show wird abgesehen von ein paar Feuersäulen nicht allzu viel geboten; SABATON spielen im Prinzip ihre Songs auf aufgeräumter Bühne ohne Schnickschnack. Aber der intensive Kontakt mit dem Publikum kann große Showeffekte problemlos ersetzen. Im Zuge des Gigs bedanken sich SABATON bei ALESTORM und FEAR FACTORY - wie Sänger Joakim Brodén erzählt, hat es Air Berlin versemmelt, SABATONs komplettes Equipment anzuliefern und so durften sich die Power Metaller Gitarren und anderes Equipment von den vorhin genannten Bands ausleihen. Eine lustige Einlage liefert sich Joakim Brodén mit einem Fan, mit dem er seine Metall-Platten-Weste tauscht, weil seine eigene von der langen Tour angeblich schon zu sehr riecht. Auf "Ausziehen!"-Rufe hin präsentiert Brodén anstelle eines Sixpacks ein "Family Pack", wie er es selbstironisch nennt. Schlussendlich erweisen sich SABATON als würdiger Headliner, deren Show vor allem durch die launige Interaktion mit dem Publikum Spaß macht. Noch ein Bier![des]

SABATON spielen ja bekanntlich überall, wo eine Steckdose zu finden ist und so ist mir schon einmal die Freude zu Teil geworden, sie in einem Club vor 300 Leuten in der ersten Reihe zu sehen. Und danach noch ein halbes Dutzend weitere Male. So zum Beispiel auch auf dem Wacken, wo sie eine, wie gewöhnlich, grandiose Show ablegten. Was auf dem Summerbreeze jedoch vor sich ging, ist mir ein komplettes Rätsel und hat nichts mit dem Sabaton zu tun, wie ich es kenne. Die schlechteste Akustik auf dem ganzen Festival gepaart mit einem Publikum, das weder die eingängigen Lieder (so wie ich) auswendig kann, oder auch nur zu kennen scheint, geschweige denn sich auch nur zu einem Kopfnicken hinreißen lassen will. Joakim ist sogar gezwungen, die "Noch ein Bier" Tradition selbst einzuleiten, da anscheinend NIEMAND in dem Publikum mit einem Live-Auftritt von Sabaton vertraut ist. Wenn man dann auch noch dumm angeschaut wird, wenn man bei Liedern wie "Panzerkampf" oder "Carolus Rex" headbanged, dann ist das Maß voll. So geht es dann eine halbe Stunde früher, voller Enttäuschung zu DYING FETUS.[Sirius]

The March To War (Intro)
Ghost Division
Gott Mit Uns
Carolus Rex
Swedish Pagans
Attero Dominatus
Panzerkampf
Lion From The North
Cliffs Of Gallipoli
Poltava
Into The Fire
Price Of A Mile
40:1
En Livstid I Krig
---
The Art Of War
Primo Victoria
Metal Crüe

DYING FETUS


Normalerweise bin ich kein Anhänger von stinknormalem Death-Metal, aber DYING FETUS schaffen es irgendwie, jedes ihrer Lieder anders klingen zu lassen, auch wenn es aus immer dem gleichen Agressions-Orgasmus besteht. Definitiv das heftigste, was ich meinem Nacken bislang auf dem Summerbreeze zutrauen musste und nachdem POWERWOLF und SABATON eher wie Einschaukelübungen wirkten. Zumindest bin ich nicht der Einzige, der komplett durchdreht und sich auf dem Altar der Brutalität opfert. Live sind die Jungs einfach nur zu empfehlen! [Sirius]

Grotesque Impalement
We Are Your Enemy
>From Womb To Waste
Your Treachery Will Die With You
Killing On Adrenaline
Homicidal Retribution
The Blood Of Power
Second Skin
Praise The Lord (Opium of the Masses)
Kill Your Mother, Rape Your Dog
One Shot, One Kill

HAGGARD


imgrightEin wunderbarer Nebeneffekt, den der Kampf bei DYING FETUS in vorderster Reihe mit sich bringt, ist der Umstand, dass ich es bei HAGGARD in die erste Reihe schaffe. Der Name der Band ist in Anbetracht des Frontmannes und Masterminds Asis Nasseri ebenso wunderbar ironisch, wie MEAT LOAF. HAGGARD sind eine absolute Ausnahmeband. Musikalisch brillant und technisch ausgezeichnet. Die Lieder sind allesamt Hymnen und live entfaltet sich zudem die Stimmgewalt ihrer Hauptsopranistin. Eine Fertigkeit, von der sich eine Simone Simmons noch etwas abschneiden kann. Gänsehautfeeling und Freude pur beim heimlichen (qualitativen) Headliner! [Sirius]
Nachdem es noch nichts Neues von HAGGARD gibt, wird ein Querschnitt aus dem Besten der letzten Alben geboten: gestartet mit 'Tales Of Ithiria' vom gleichnamigen Album folgen unter anderem das grenzgeniale 'Per Aspera Ad Astra' und 'Eppur Si Muove'. Schade ist es, dass es ob der begrenzten Spielzeit von 45 Minuten und der überlangen Titel nur 6 Lieder in das Set geschafft haben; hier sollte man zukünftig anders planen und der Band mehr Spielzeit einräumen. Einzigartig ist es auch, welchen Aufwand HAGGARD auch für einen derartig kurzen Auftritt betreiben; es tummeln sich 15 Musiker auf der Bühne, darunter neben den klassischen Band-Instrumenten auch ein Streicherquartett, eine motiviert mitbangende Pianisting und 3 klassische Sänger, bei denen vor allem Sängerin Su schon eine eigene Fangemeinde aufgebaut hat. Zu Su könnte man noch erwähnen, dass ihr Gebange und Gepose mittlerweile arg übertrieben rüber kommt, aber die Fans stört das anscheinend nicht weiter. Zur Freude aller kündigt Bandkopf Asis ein neues Album an.[des]

Tales Of Ithiria
Of A Might Divine
Per Aspera Ad Astra
Upon Fallen Autumn Leaves
Awaking The Centuries
Eppur Si Muove

CARACH ANGREN


CARACH ANGREN, war das nicht irgendwas aus Herr der Ringe? Name klingt gut und Bands mit Corpse Paint sind es schon mal wert, angehört zu werden.
Was mich erwartet, ist jedoch kein gewöhnlicher Black Metal sondern ein Überraschungsei. Genauso bunt, gemessen an der quietschbunten Lichtshow, und genauso unerwartet. Welche Black Metal Band benutzt schon Techno-Keys?
Das alles wird ergänzt durch einen komplett wahnsinnigen Frontmann mit einprägsamer Krächz-Stimme und erfrischend neuen Ansätzen im abgrundtief-bösen Musikbereich. Ein gelungener Abschluss eines anstrengenden aber absolut schwermetall-lastigen Tages![Sirius]

Intro (An Ominous Recording)
Lingering In An Imprint Haunting
Haunting Echoes From The 17th Century
The Funerary Dirge Of A Violinist
The Carriage Wheel Murder
Spectral Infantry Battalions
Bitte Tötet Mich!
The Sighting Is A Portent Of Doom
Bloodstains On The Captain's Log

imgleft

SKI-KING & BAND


Dass wir SKI-KING & BAND gesehen haben, war wohl eher ein Zufall. Der Bandname klingt ja etwas obskur und von der Planung her war die Truppe als klassischer Pausenfüller auf der Camel-Stage eingesetzt, der zwischen den Bands auf der Party Stage in mehreren 20-Minuten-Einheiten das Publikum unterhalten sollte. Zufall insofern, als uns auf dem Weg zwischen Party Stage und Main Stage zwischen ILLDISPOSED und FEAR FACTORY Country-Klänge ereilen. Die Textzeile "brothers everywhere, raise your hands into the air..." klingt seltsam vertraut, wenn auch mit fremdartiger Musik untermalt. Und siehe da, der SKI-KING verwurstet alte Metal-Klassiker wie MANOWARs 'Warriors Of The World United' oder 'Breaking The Law' (JUDAS PRIEST) und steckt sie in ein Country-Gewand. Das ganze macht mächtig Laune und liefert Hüpfalarm, wobei auch das beherzte Stage-Acting der Truppe, darunter vor allem der extrovertierten Bassistin zur Stimmungssteigerung beiträgt. Beschlossen wird der Auftritt mit JOHNNY CASHs bester Nummer, die er nicht geschrieben hat, nämlich 'Hurt' von den NINE INCH NAILS - Gänsehaut folgt auf Partylaune. Klasse Auftritt einer starken Truppe.[des]

Freitag 16. August 2013


LETZTE INSTANZ


imgrightDer Freitag beginnt mit einer Überraschung: SISTER SIN mussten kurzfristig absagen, als Einspringer eröffnen die Breeze-Urgesteine PYCHOPUNCH den Tag, gefolgt von den Mittelalter-Folkloristen FEUERSCHWANZ. Von FEUERSCHWANZ zu LETZTE INSTANZ ist es ein nicht gar so großer Stilbruch - wenn auch ein deutlicher Wechsel vom Klamauk zur Ernsthaftigkeit - so verwundert es nicht weiter, dass sich die Pain Stage gut gefüllt präsentiert. LETZTE INSTANZ machen trotz der frühen Stunde durchaus auch optisch etwas her: ein riesiger Backdrop mit dem Covermotiv des 2012-er Albums "Ewig" füllt den Hintergrund vollständig aus. Dazu kommen stylische Mikroständer und anderer Klimbim zum Einsatz. Ebenso zieht die Streicherfraktion die Blicke auf sich, allen voran Cellist Benni Cellini, der mit Verve seinen feuerrot gefärbten Haarschopf fliegen lässt. Auch musikalisch ziehen die Folk-Rocker das Publikum in ihren Bann. Vor allem die Ballade 'Blind', die im Original etwas poppig-schnulzig ist, gerät live mit dem schönen Solo zum Gänsehautbringer. So bringen LETZTE INSTANZ im Ganzen einen stimmungsvollen Auftritt hinter sich, der vom Publikum lautstark abgefeiert wird.[des]

Flucht ins Glück
Nur für uns
Blind
Komm!
Schwarzer Sand
Finsternis
Sing!
Wir sind allein

NEAERA


imgleftDerber wird es im Anschluss an LETZTE INSTANZ auf der Main Stage mit den Münsteranern von NEAERA. Während LETZTE INSTANZ das Publikum noch einlullen, machen NEAERA binnen Minuten das Gelände förmlich dem Boden gleich. Wer bis jetzt noch nicht wach war, ist es ab sofort mit Sicherheit. Der Melodic Death/Metalcore von NEAERA entpuppt sich als die perfekte Grundlage für Circle- und Moshpits und als es Sänger Benny Hilleke unter den cool-routinierten Blicken der Security dank eines extralangen Mikrokabels bis ins Publikum schafft, ist die Stimmung am Kochen. Zum Dank gibt es eine erste Wall Of Death. Der sengenden Hitze kommt die Security mittels Wasser aus dem Feuerwehrschlauch zu Hilfe und liefert dem Publikum eine willkommene Abkühlung.[des]

Ours Is The Strom
Walls Instead Of Bridges
Let The Tempest Come
Armamentarium
Through Treacherous Flames
Synergy
I Loathe
My Night Is Starless
Spearheading The Spawn

LEAVES' EYES


imgrightTHEATRE OF TRAGEDY mochte ich immer gerne (auch nach der Zeit von Liv Kristine), während ich mich mit LEAVES' EYES nicht so recht anfreunden kann; die Ausrichtung ist ähnlich, doch THEATRE OF TRAGEDY hatten die besseren Songs am Start. THEATRE OF TRAGEDY waren irgendwie proggiger, vor allem in den Anfangstagen, doch auch in der späteren Synthiephase hatten sie mehr Biss. Am Summer Breeze zeigt sich auch die dramaturgische Schwäche der Band: Liv Kristine, die übrigens toll aussieht und auch sehr gut singt, performed die Songs, während ihr Alex immer wieder unvermittelt aus dem Off auftaucht, den Animateur macht und dazu kurze, verzichtbare Gesangseinlagen liefert. Stimmungsvoll wird es vor allem bei der getragenen Ballade 'Elegy'und bei 'My Destiny' bringen LEAVES' EYES das Publikum auch geschlossen zum Hüpfen. Aber in Summe ergibt sich ein zwiespältiger Eindruck: die Songs sind angenehm zu hören, aber die Stimmung war an diesem Tag schon besser. Man könnte die Schuld noch auf das gleißende Sonnenlicht schieben, das nicht unbedingt zur Musik passt, aber damit hatten an diesem Tag andere Bands auch kein Problem.[des]

AGNOSTIC FRONT / END OF GREEN


imgleftDiejenigen, die bei LEAVES' EYES in den Dämmerschlaf gefallen sind, haben bei den danach folgenden AGNOSTIC FRONT gute Gelegenheit, sich wieder ordentlich aufwecken zu lassen. Die Ur-Hardcoreler entpuppen sich als alte Hasen, die genau wissen, wie man das Publikum auf seine Seite zieht. Deutlich anders gestrickt sind im Anschluss END OF GREEN, die eine spannende und überzeugende Mischung aus Hardcore, College Rock und Death Metal zelebrieren und nebenbei bemerkt auch eine ausgezeichnete Platte in der Hinterhand haben ("The Painstream", bitte einmal antesten, vor allem 'Holiday In Hell'). Passend zum Musikstil der Band ist weniger Hüpfen, dafür mehr entspanntes Zuhören angesagt. Das bereits erwähnte 'Holiday In Hell' steht an diesem Tag zwar nicht auf der Setlist, aber auch ohne diesen Song können END OF GREEN mit Songs vom neuen Album wie 'Hurter' und 'Hangman's Joke' überzeugen, doch auch für Fans älterer Platten wurde in der Setlist gesorgt. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass END OF GREEN auch vom visuellen Aspekt aus im Gedächtnis haften bleibt - der markante Frontmann Michelle Darkness begeistert die Damenwelt ebenso wie der sich mit rotem Spitzbart präsentierende Michael Setzer an der Gitarre.[des]

AGNOSTIC FRONT
Addiction
Dead to Me
My Life My Way
That's Life
For My Family
Friend or Foe
All Is Not Forgotten
Peace
Crucified
Public Assistance
Toxic Shock
Gotta Go
Take Me Back
A Mi Manera
The Eliminator
Blitzkrieg Bop

END OF GREEN
Highway 69
Dead City Lights
Killhoney
Hurter
Hangman's Joke
Goodnight Insomnia
Tie Me A Rope
Drink Myself To Sleep
De(ad)generation
Dead End Hero

EISBRECHER


imgrightAls positive Überraschung entpuppen sich die aus den Überresten von MEGAHERZ hervorgegangenen EISBRECHER. Kann man die Songs der Deutschmetaller auf Platte eher gefällig nennen, so entzünden sie live ein Hitfeuerwerk, das mitreißt und das Areal vor der Main Stage bis zum Wellenbrecher restlos füllt. Die treibenden Songs führen auch dazu, dass sich wieder jede Menge Crowdsurfer aufmachen; der Schultergürtel der nach vor Reichenden dankt es mit hartnäckigem Muskelkater. Sänger Alexander Wesselsky markiert den Gentleman, als er den Gig mit einer roten Rose beginnt, entpuppt sich in weiterer Folge aber auch als Stimmungsmacher und Anheizer und liefert auch durchwegs lustige Ansagen. Mit 'This Is Deutsch' schlägt die Band sogar kritische Töne auf die deutsche Leistungsgesellschaft an und performed passend dazu als Trachtenroboter. Richtig böse wird es mit 'Heilig', in dem die Kirche ihr Fett abbekommt. Auch wenn sie es wohl nicht gerne hören, so liefern EISBRECHER im Fahrwasser von RAMMSTEIN Musik der NDH, die vielleicht nicht wirklich eigenständig klingt, aber ein Garant für gute Stimmung und Laune ist und sich dabei publikumsnäher als die Vorbilder präsentiert.[des]

Intro
Exzess Express
Willkommen im Nichts
Antikörper
Augen unter Null
Metall
Prototyp
Heilig
This Is Deutsch
Verrückt
Miststück

FIREWIND


imgleftDie Truppe um den Griechen Gus G. muss mangels Zeit für einen neuen festen Sänger in der Besetzung mit ADAGIO-Sänger Kelly Sundown die Stage entern. Dieser legt auch eine klasse Performance hin, wenngleich er in seinem gräulichen Mantel und dem halblangen Haar irgendwie außerhalb der Band zu stehen scheint. Der Sound ist zu Beginn miserabel, steigert sich aber während des Auftritts. Allerdings ist das schon beim Soundcheck beständig mitschnarrende Schlagwerk auch während 'Word On Fire' echt nervig. Absoluter Held des Auftritts ist für mich Bob Katsionis, der mühelos zwischen Rhythmus-Gitarre und Keyboard wechselt. Dabei gleicht die recht ausdrucksstarke Mimik den eher statischen Gesichtsausdruck Kelly Sundowns recht gut aus. FIREWIND geben sich redlich Mühe, ein ordentliches Set zu spielen, welches die Fans auch begeistert aufnehmen. Für mich stellt sich das Quartett eher wie ein müder STRATOVARIOUS-Abklatsch dar. Die Setlist orientiert sich fast vollständig an den unter Century Media Records herausgebrachten Alben, wobei 'The Fire And The Fury' dürfte daher ein echtes Schmankerl gewesen sein. Während des Auftritts folgt eine für mich beinahe unerträglich lange Soli-Passage. Die Geschwindigkeit an der Gitarre stimmt, aber vom Hocker reißt es mich nicht, ähnlich geht es mir mit dem Schlagwerk. Ich sollte mir seltener RUSH angucken. Vielleicht ist es auch dem insgesamt mauen Sound geschuldet, aber FIREWIND kommen an die Performance von STORMBORN am Vortag absolut nicht ran. Kurz vor Ende gibt sich dann noch Liv Kristine die Bühne. Hätte auch nicht sein müssen, da die Dame irgendwie recht blass klingt. Ich verlasse das Zelt und stelle fest, dass ich mir den Auftritt draußen hätte anhören sollen: Die Instrumente sind klar zu Unterscheiden, Liv Kristine geht nicht mehr völlig im Brei unter und die Arbeit am Schlagzeug hört sich deutlich besser an. Fazit: FIREWIND werde ich mir eher nicht mehr anschauen. Für Fans der Sparte STRATOVARIOUS und abgespeckte RHAPSODY durchaus nicht schlecht.[kex]

Wall Of Sound
Head Up High
Few Against Many
World On Fire
Gitarren-Solo
The Fire And The Fury
Mercenary Man
Till The End Of Time
Breaking The Silence
Falling To Pieces

ORPHANED LAND


imgrightMit dieser Truppe war ich bis dato ehrlich gesagt kein bisschen vertraut. Sicher machte mich auch das Cover des aktuellen "All Is One" Album neugierig, aber die Israelis schreiben sich ja den Frieden der drei Buchreligionen quasi als Markenzeichen zu. Vertraut nur mit dem groben Konzept aber keinesfalls mit den Texten mache ich mich auf den Weg ins Partyzelt - das trotz der parallel spielenden ANTHRAX gut gefüllt ist. Man warnte mich bei allem Lob vor, dass mich Jesus auf der Bühne begrüße, allerdings wählte Frontmann Kobi Farhi ein für seine Verhältnisse recht dezentes Outfit. Der wahre Star ist an diesem Abend sowieso Yossi Sassi mit seiner zweihalsigen Gitarrenkonstruktion. ORPHANED LAND spielen einen recht opulenten Mix aus schweren Riffs, folkigen Rhythmen und orientalischen Klängen verschiedenster Volksgruppen. Sicherlich nicht jedermanns Geschmack aber durchaus beachtlich. Songs wie 'Birth Of The Tree' gehen auch ohne Textkenntnis einfach voll unter die Haut. Das Schlagzeug überzeugt hier durch variable Rhythmen, aber auch, weil es trotz Beckenwechsels auf der Bühne zu keiner Unterbrechung kommt. Die Schläge werden einfach mal ausgesetzt oder umgeleitet. Sehr sympathisch. Die einleitenden Worte zu 'All Is One' haben für mich dann doch zu sehr Predigtcharakter und geben im Großen und Ganzen den Inhalt des Songs wieder. Braucht man nicht, weiter mit der Musik. Draußen sammeln sich derweil einige, um im Sonnenuntergang den Auftritt auf Leinwand zu begutachten. 'Ocean Land' kommt auf diese Weise recht entspannend rüber. Zu 'Sapari' gibt es dann noch Unterstützung von TRISTANIA Frontfrau Mariangela Demurtas, die einen unglaublich starken Auftritt hinlegt. Von diesem Feuer hätte Liv Kristine den einen oder anderen Funken gut gebrauchen können. 'Norra El Norra' scheint mit melancholischem Gesangsintro den Ausklang zu bilden, doch mündet dies in einer Riesenparty. Fazit: Die Israelis werde ich im Auge behalten.[kex]

Barakah
The Kiss Of Babylon
Birth Of The Three
Olat Ha'Tamid
The Simple Man
All Is One
Ocean Land
Sapari
Norra El Norra
Ornaments Of Gold


ANTHRAX


imgleftNach WALLS OF JERICHO auf der Pain Stage wartet man schon gespannt auf den Headliner auf der Main Stage ANTHRAX. Moment mal, war da nicht was? Achja, im Billing hat man sich grob vertan und ANTHRAX vor den langweiligen wie auch unnötigen Headlinern LAMB OF GOD angesetzt. Also noch mal in aller Deutlichkeit: ANTHRAX gehören nicht ohne Grund zu den Thrash-Größen dieser Tage und gehen im Reigen der "Big Four" auf Tour, während LAMB OF GOD, ja, was eigentlich? Und ANTHRAX liefern ab der ersten Sekunde eine Headliner-Show. Fette Backdrops im "Worship Music" Design als optische Grundlage; dazu ein nicht mehr ganz taufrischer Charlie Benante, der mit frisch gefärbten Haaren und drahtigem Gestell einen topfitten Eindruck hinterlässt und die Bühne einnimmt wie ein tanzender Derwisch a la Bruce Dickinson. Als zweiter optischer Ankerpunkt dient natürlich Scott Ian, dessen Markenzeichen, der Spitzbart, mittlerweile eine beachtliche Länge, aber auch deutliche Grautöne aufweist. Das Set ist genial: begonnen wird mit dem Duo 'Among The Living' und 'Caught In The Mosh' vom "Among The Living"-Album, was die Stimmung schon nach wenigen Minuten zum Brodeln bringt. Ein Highlight ist es, als ANTHRAX Dio- und Dimebag-Backdrops enthüllen und zu ehren der beiden Metalgrößen 'In The End' performen. Als weiterer genialer Schachzug entpuppt sich, AC/DC's 'TNT' zu spielen: Das Publikum singt die "oi"-Chöre und den Refrain aus vollem Halse mit. Was für ein Wahnsinns-Song, den ANTHRAX auch genial rüber bringen! Im Publikum bildet sich ein riesen Moshpit und Crowdsurfer schwappen in Wellen über die Köpfe - darunter sogar ein Zigarettenverkäufer inklusive seines Bauchladens. Wie sollten LAMB OF GOD das toppen? Eben, gar nicht.[des]

Among The Living
Caught In A Mosh
NFL
In The End
Deathrider
TNT
Indians
Got The Time
Fight'em
I Am The Law
Madhouse
Antisocial

TIAMAT


Kaum ist die Euphorie, die ANTHRAX geweckt, verklungen, spielen TIAMAT (was so viel wie "Meer" oder "Salzwasser" heißt) auf. Und da kommt auch schon wieder die verdammte Müdigkeit auf. Und einmal mehr lande ich auf dem Boden. Wieder ist es kein Problem, denn TIAMATs düster-nachdenkliche Gothic-Metal Musik läßt viel Spielraum zum Nachdenken und Entspannen. Außerdem ist der Platz deutlich leerer geworden (zumindest vor der Painstage; vor der Main versammelt sich schon der gemeine LAMB OF GOD - Hörer). Auch der Slot liegt denkbar günstig, zieht doch die Dunkelheit und mit ihr die nächtliche Kälte herauf, die das Summerbreez zu einem Festival mit Temperaturextremen macht. [Sirius]

The Scarred People
Vote For Love
Cain
Hellhounds
Whatever That Hurts
Misantropolis
Divided
Brighter Than The Sun
Keops Pyramid
Sleeping Beauty
Gaia

LAMB OF GOD


imgrightAusgeruht vom TIAMAT-Traum schiebt man sich zwischen die zu 80 Prozent kurzhaarigen Menschen, die sich für LAMB OF GOD versammeln. Warum LAMB OF GOD den Hauptheadliner, noch vor ANTHRAX einnimmt, ist fraglich, ziehen sie doch auch weniger Menschen an, als die Ur-Crossover-Giganten. Vielleicht war man auch einfach erleichtert, dass (noch) keiner von ihnen in Osteuropa im Gefängnis seine Zeit verbringen musste. Aber keine Zeit zum Fragen stellen, Nackenarbeit ist gefragt. Die Amis machen ordentlich Remmidemmi und spätestens als Randy Blythe mit "We are all Rednecks" das bekannteste Lied der Richmonder einstimmt, gibt es kein Halten mehr.[des]

Desolation
Ghost Walking
Walk With Me In Hell
Set To Fail
Ruin
Something To Die For
11th Hour
The Undertow
Omerta
Contractor
In Your Words
Laid To Rest
Redneck
Black Label

FINNTROLL


imgleftBereits 2007 beehrten FINNTROLL das Summer Breeze Open Air. Damals, der Abend zog herauf, doch es war noch hell, schoben sich riesige Massen gen Mainstage. Den Auftritt sparte ich mir, auch wenn der dünne Ersatz für Tapio Wilska bereits damals unter Fans gefeiert wurde. In diesem Jahr schließen FINNTROLL auf der Painstage den Freitag ab. Zur Geisterstunde ist die Painstage auch der deutlich angenehmere Ort für die Finnen, denn heuer zog die Core-Sparte deutlich mehr Massen an als es die Klassiker schafften. Dennoch füllt die Menge den Platz vor der Bühne voll aus und steht dicht genug, um gegen die Kälte zu wärmen. Mathias „Vreth“ Lillmåns stellt mit den ersten Akkorden erneut eindrucksvoll unter Beweis, dass auch ein schmales Hemd eine tiefe Kehle besitzt, was die Masse durch enthusiastisches Mitklatschen honoriert. Ein paar Spaßvögel dürfen bei solch fröhlicher Humpa-Musik dann auch nicht fehlen und so kann der aufmerksame Besucher in der Nähe der Dixies zwei überdimensionierte Kakerlaken beim Bockspringen bewundern. Die Songs entstammen mehrheitlich der aktuellen Veröffentlichung "Blodsvept", wobei die Auswahl auch einige Songs der "Ur Jordens Djup" und der "Nifelvind" enthalten. Wenngleich ich abgesehen von "NATTFÖDD" keine besonderen FINNTROLL-Kenntnisse hatte und ich ziemlich übermüdet bin, lohnt sich das Durchhalten. Zum einen feiert das Publikum eine großartige Party, zum anderen werde ich mit dem wohl schon ausgelutschtesten, aber dennoch am besten abzufeiernden 'Trollhammeren' belohnt. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass auch die Mehrheit darauf und auf 'Jaktens Tid' im Besonderen gehofft hatte. Das Wort Humpa beschreibt denn den Auftritt auch hinreichend: Humpa-Humpa-Humpa-Songtext-Humpa-Humpa-Humpa-Refrain (und zugleich Songtitel) trifft auf die meisten Songs zu. Fazit: Auch als Rausschmeißer werden FINNTROLL nicht langweilig und sind eine angenehme Alternative zu KORPIKLAANI. [kex]

Blodsvept
Solsagan
Mordminnen
En Mäktig Här
Den Frusna Munnen
När Jätta Marschera
Midnattens Widunder
Mot Skuggornas Värid
Häxbrygd
Under Bergets Rot
Skogsdottert
Trollhammaren
Jaktens Tid

MARDUK


Aber das sollte noch nicht alles gewesen sein: Kurz darauf rollen die Sturmtiger-Selbstfahrlafetten der Panzerdivision MARDUK ins Party Zelt ein. Bei einem Interview, das mittlerweile Kult geworden ist, fragte ein Journalist einen eindeutig als MARDUK-Fan erkennbaren Metalhead: "Und wegen welcher Bands sind sie hier?" Darauf die Antwort: " Wegen Marduk." Der Reporter hakt nach: "Und sonst noch irgendwelche Bands?", nur um dann ein: "Nein, nur Marduk, verdammte Scheiße!", an den Kopf geschleudert zu bekommen. Viel lässt sich über den Auftritt von MARDUK nicht sagen: MARDUK kommt, spielt Lieder von MARDUK, sieht eine knappe dreiviertelstunde Böse aus und verschwindet dann wieder, während die Fans versuchen, ihren Kopf ungefähr im Takt mitwackeln zu lassen. Das Zelt quillt über und man hat das Gefühl, das alles habe etwas von einem Autounfall: (Fast)Keiner mag es so richtig, aber es ist alles so wunderbar verrucht, also muss man dabeisein![Sirius]

NOCTE OBDUCTA


Das Zelt leert sich schnell von all den MARDUK-Katastrophentouristen und läßt Platz für den harten Kern von Freunden düstermelancholischer Klänge. NOCTE OBDUCTA sollten die Einschlaf-Melodie für den heutigen Tag anstimmen. Leider nehme ich das wohl zu wörtlich und schlafe im etwas zu langgeratenen Intro im Stehen ein. Im bitteren Kampf mit der Erschöpfung gelingt es mir, mich noch einmal hoch zu rappeln um die geniale Qualität von Torstens Gesang und der kompromisslosen Düsternis und virtuosen Textlichkeit genießen zu können, muss leider nach 3 Titeln aber auch kapitulieren. Haben mich MARDUK im Endeffekt doch überfahren.[Sirius]

Leere
Durst
Niemals
Kinder
Anis
Waldrand
Braineaters
November / Pan

Samstag 17. August 2013


NACHTBLUT


NACHTBLUT brauchen im Grunde nur 'Kreuzritter' zu spielen um mich glücklich zu machen. Auch wenn sie mittlerweile eher nach einem schlechten EISREGEN klingen, sind ihre alten Stücke doch durchaus echte Klassiker und sowohl live wie auf Platte sehr eingängig. Als dann Askeroth bei brütender Hitze auch noch vorschlägt, mit den Fans in den Pit zu springen, haben sie sich alle Sympathien verdient, zumal sie sich selbst mit einem Augenzwinkern sehen können, was das Cover 'Alles nur geklaut' von DIE PRINZEN beweist.[Sirius]

Mein Herz in ihren Händen
Die Blutgräfin
Ich trinke Blut
Kreuzigung
Der Weg ist das Ziel
Kreuzritter
Antik
Mordlust
Alles nur geklaut

ORDEN OGAN


ORDEN OGAN, von Vielen (also eigentlich nur vom Publisher), als neues BLIND GUARDIAN beschrieben, kamen von steampunkartig gerüsteten Predator-Abklatsch-Kriegern begleitet, auf die Bühne. Der Power Metal, den sie machen, ist kraftvoll und frisch, Lieder wie 'The Things we believe in' gehen ins Ohr und bleiben im Kopf. Leider sind viele ihrer Songs noch zu eintönig um wirklich live Stimmung erzeugen zu können. Jedoch war der Platz schon passabel gefüllt, und obwohl ich sie schon mehrmals gesehen habe, komme ich immer wieder gerne, einfach weil man weiß, was man bekommt und die Jungs auf der Bühne verdammt sympathisch rüberkommen.[Sirius]

The Frozen Few (Intro)
To New Shores Of Sadness
The Lords Of The Flies
We Are Pirates
To The End
Angels War
The Things We Believe In

ARKONA


imgrightARKONA haben ein ähnliches Schicksal wie NACHTBLUT und ORDEN OGAN und dürfen zur frühen Morgenstunde, quasi in der Morgendämmerung, bereits um 13:30 auf die Bühnenbretter. Trotz eines langen Vorabends sieht man schon um diese Zeit die Massen Richtung Main Stage und Pain Stage (auf der ARKONA spielen) strömen. Man kann sich das wie einen durchgehenden Besucherstrom vorstellen - Gegenströmung unmöglich. ARKONA liefern ebenso wie zuvor NACHTBLUT und ORDEN OGAN eine saubere Leistung ab, wenn auch einige Stufen auf der oben offenen Härteskale gegenüber den zuvor spielenden Bands zugelegt werden. Für einige ARKONA-Ersthörer stellt sich die Frage, ob das am Mikro nun ein Mann oder eine Frau sei - das Gesicht vom wehenden Haar bedeckt, krasse Screams und Growls und herumhüpfend wie von der Tarantel gestochen ist eine Identifikation nicht ganz einfach. In ruhigen Sekunden ist es eindeutig erkennbar: es ist ein Mädchen. Sängerin Mascha führt die russische Truppe seit etwa 10 Jahren an und liefert eine Hi-Energy-Performance ab, die auch die frühe Tageszeit vergessen lässt. Wie sie es allerdings bei etwa 30 Grad im Schatten im Wolfspelz aushält, ist eine andere Frage.[des]

Kolo Navi
Zakliatie
Sva
Goi, Rode, Goi!
Slav'sja, Rus'
Arkona
Stenka na Stenku
Yarilo

VAN CANTO


imgleftVon VAN CANTO hört man unterschiedliche Meinungen - die einen finden es klasse, die anderen halten die a capella Performances des Sextetts für überflüssig und eines Metal-Festivals unwürdig. Ich habe am Breeze 2013 das erste Mal die Gelegenheit, VAN CANTO live zu sehen und kannte zuvor eigentlich nur ein, zwei Youtube-Videos. Kurz gesagt: ich bin positiv überrascht bis begeistert. Begleitet von einem echten Schlagzeug, werden die übrigen Instrumente ausschließlich per Stimme performed, und das in einer mitreißenden Art und Weise, die das Nichtvorhandensein physischer Musikinstrumente vergessen lassen. Das Set setzt sich aus Eigenkompositionen und Coverversionen zusammen, wobei zwar auch die Eigenkompositionen gut beim Publikum ankommen, allerdings die Coverversionen bekannter Metal-Gassenhauer für mehr Stimmung sorgen, wie zum Beispiel NIGHTWISHs 'Wishmaster', sehr gut gesungen von Inga Scharf, mit etwas mehr Metal-Einschlag als im Original von Tarja. Beim 'Bard's Song' kommt Lagerfeuerstimmung auf und richtig spannend wird es, als ORDEN OGAN Gitarrist Tobias Kersting sich mit VAN CANTO Stimmakrobat Ross Thompson ein Gitarrenduell liefert. Auch der Abschluss mit 'Fear Of The Dark' von IRON MAIDEN entpuppt sich als Feger. VAN CANTO - gerne wieder.[des]

FIDDLERS GREEN


FIDDLERS GREEN sorgen dann am Nachmittag mit ihrem eingängigen Folk-Rock für gute Laune und Stimmung. Nunja, eher zurückhaltende Folk Elemente, weshalb ich mich entschied, Trubel wie die "Wall of Folk" lieber von der Tribüne zu beäugen. Wer auf harmlose und spaßig-aufgedrehte Musik steht, kommt eindeutig auf seine Kosten und die Band zeigt sich wie immer in Top Form. Man merkt regelmäßig bei ihren Auftritten, dass sie genau so viel Spaß an ihrer Arbeit haben, wie das tanzende und hüpfende Publikum. Mit einem kalten Guiness wäre der Spaß sicher noch viel Größer gewesen...[Sirius]

Shamrock Tunes (Intro)
P Stands For Paddy
Jump
Scolding Wife
Walking High
Victor And His Demons
Greens And Fellows
Rocky Road To Dublin
The More The Merrier
Yindy
The Night Pat Murphy Died
Folk's Not Dead

MOONSPELL


imgrightAls ewiger MOONSPELL Fan war die Vorfreude groß und wieder einmal stellte sich die Frage, warum die Portugiesen nicht einen späteren Slot bekommen; aber das wird wohl auch eine Frage des persönlichen Geschmacks sein. MOONSPELL lieferten zu Beginn ihrer Karriere Megaalben irgendwo im Dunstkreis Gothic/Dark Metal wie "Irreligious" ab, welches nach wie vor unerreicht ist. Ende der Neunziger drifteten sie in etwas leichtere Gothic-Gefilde ab, doch in den letzten Jahren besannen sie sich alter Stärken und produzierten Alben wie "Night Eternal" oder "Alpha Noir/Omega White", die wieder an "Wolfheart" und eben "Irreligious" anknüpfen und vielleicht auch etwas an Heftigkeit zugelegt haben. So wird auch am Summer Breeze 2013 die "Sin/Pecado"-Periode ausgespart und ein Querschnitt aus ganz neuen Songs und Songs aus den ersten beiden Alben geliefert. Die Highlights der Neuzeit waren 'Axis Mundi' und das im Refrain schwer mitreißende 'Em Nome do Medo'. Als besonderes Überraschungsmoment der Show entpuppt sich 'Raven Claws', das im Duett mit einer portugiesischen Sängerin vorgetragen wird, deren Namen im Auftrittsjubel leider unterging. Der alte Klassiker 'Opium' darf natürlich nicht fehlen und der klassische Rausschmeißer 'Full Moon Madness' sorgt mit seinem ewig langen Gitarrensolo zum Schluss wie immer für Gänsehautmomente.[des]

Axis Mundi
Alpha Noir
Night Eternal
Opium
Raven Claws
Em Nome Do Medo
Vampiria
Alma Mater
Full Moon Madness

KNORKATOR


imgleftNach MOONSPELL heißt es, von der Main Stage auf die Pain Stage hinüber zu hetzen - von der einen Band will man keinesfalls das Ende versäumen und bei der anderen will man von der ersten Sekunde an dabei sein. Mit KNORKATOR, der Band, die gekommen ist, um dem Publikum "mit Tanzmusik" einzuheizen, zieht der Spaß ins Gelände ein. Die Truppe ist bunt gekleidet und erinnert an die Bühnenoutfits der ERSTEN ALLGEMEINEN VERUNSICHERUNG: Sänger Stumpen entert in einem bunt gestreiften Overall die Bühne und Keyboarder Alf Ator erinnert in seinen wallenden Gewändern in seinem Laufrad-Keyboard-Ensemble an einen buddhistischen Mönch. Der Humor der Berliner ist vielleicht nicht unbedingt die feine Klinge und auch nicht kleinkindertauglich, aber ob der bizarren Performance irrsinnig schräg und außergewöhnlich. Dazu liefern KNORKATOR gleich zu Beginn mit 'All That She Wants' (war das nicht von ACE OF BASE?) und 'Ma Baker' von BONEY M zwei Coversongs ab, die wohl jeder kennt und daher auch das Publikum zum Brodeln bringen. Dazu entledigt sich der wie elektrisch aufgeladen herumhüpfende Stumpen seines Overalls und präsentiert sich für den Rest in einer Art Monokini (Borat lässt grüßen) und beschimpft seinen Gitarristen Buzz Dee nach einem verpassten Einsatz lautstark als "Fehlerfotze". KNORKATORS größter Hit 'Böse' leitet das Finale einer durchwegs spaßigen Show ein.[des]

Der ultimative Mann
Ich will nur ficken
All That She Wants
Ma Baker
Eigentum
Du nich
Alter Mann
Klonen
Böse
Konflikt
Wir werden alle sterben
Warum

DEVILDRIVER


Die Californier von DEVILDRIVER fühlen sich bei den Temperaturen, die am frühen Abend herrschen, sichtlich wohl und geben Vollgas. Leider ist das Publikum nicht immer ganz bei der Sache und eine Horde von Teletubbies wirkt auch einfach nur deplatziert und störend. Kurz vor Ende wird die Menge dann endlich mal ordentlich in die Aktion einbezogen, sollten sie doch einen gewaltigen Pit eröffnen. Während der Sänger Instuktionen gibt und für die rechtlichen Verpflichtungen immer wieder kleinlaut beteuert, dass es sich hier nicht um eine Wall of Death oder anderen "Bullshit" handle, wird so das halbe Publikum mit in die Aktion einbezogen und kreiselt vor der Mainstage umher.[des]

End Of The Line
Cry For Me Sky (Eulogy Of The Scorned)
Dead To Rights
Ruthless
These Fighting Words
Not All Who Wander Are Lost
The Appetite
Before The Hangman's Noose
I Could Care Less
Head On To Heartache (Let Them Rot)
Clouds Over California
Hold Back The Day
Meet The Wretched

ENSIFERUM


Während bei DEVIL DRIVER Töne der Freundschaft und Brüderlichkeit zwischen den aggressiven Songs hervorklangen, legen die Finnen von ENSIFERUM ganz anders los. So wird erst einmal kräftig auf ein namenhaftes, deutsches Flugunternehmen geschimpft, das das komplette Equipment nebst Instrumenten und Kostümen verschlampt hatte. Also stehen sie ein wenig ratlos auf der Bühne, halbnackt und scheinbar mit Edding bemalt. Der sonst so stimmige Eindruck wird tatsächlich durch Turnschuhe getrübt, die die Wickinger auf der Bühne tragen. Aber man kann sich ja mit den grandiosen Songs wie 'Burning Leaves' darüber hinwegtrösten. Scheinbar gelingt das vielen, denn es herrscht nicht nur ein dichtes Gedränge, (vllt die Reste des KNORKATOR-Auftritts, die sich noch nicht verstreuen konnten?), sondern auch eine sehr angenehme Stimmung vor.[Sirius]

Hero In A Dream
Token Of Time
Burning Leaves
Guardians Of Fate
Potion
Tale Of Revenge
Battle Song
Lai Lai Hei
Iron

GRAND SUPREME BLOOD COURT


imgrightNachdem Martin Van Drunen mit ASPHYX bereits 2012 das Partyzelt des Summer Breeze Open Air beglückte, kehrt er in diesem Jahr mit einem anderen Death Metal Projekt wieder. GRAND SUPREME BLOOD COURT bestehen eigentlich nur aus ehemaligen sowie aktiven ASPHYX und HAIL OF BULLETS Mitgliedern, dementsprechend geht die Musik auch eher in diese Richtung. In der prallen Nachmittagshitze geben sich parallel DEVIL DRIVER die Ehre, sodass bis auf einige wenige vor der Bühne das Partyzelt beinahe komplett leer ist. Diese füllt nichtmal den Raum bis zum ersten Wellenbrecher aus. Im hinteren Teil schlafen einige Hartgesottene, deren Schlaf ich gerne mal haben möchte. Zum Schlafen läd die Mucke in keinster Weise ein. Über die Qualität des GRAND SUPREME BLOOD COURT kann ich nur wenig sagen, da der Sound derart hochgedreht ist, dass ich mich selbst mit Ohropax freiwillig nur im hinteren Teil des Zeltes aufhalte. Die Instrumente kommen dementsprechend breiig an und der vollmundig im Programm angekündigte Vergleich mit ANTHRAX kann zu keinem Zeitpunkt nachvollzogen werden. Das Tempo wechselt zwischen Doom und hochfrequent abgeschossenem Todesblei, Melodie ist bei dem Sound beim besten Willen keine zu finden, aber vielleicht war diese ja auch gar nicht eingeplant. Dankenswerter Weise hört das Quintett dann auch fünf Minuten früher als geplant auf zu spielen. Meine Ohren danken es. Fazit: ASPHYX werde ich mir durchaus wieder geben, auf den GRAND SUPREME BLOOD COURT kann man angesichts einer reichhaltigen Death Metal Szene in den Niederlanden gut verzichten.[kex]

Bow Down Before The Blood Court
Veredictum Sanguis
Fed To The Boars
Circus Of Mass Torment
Piled Up For The Scavengers
...And Thus The Billions Shall Burn

PRO-PAIN


imgleftEinen weiteren Klassiker kann man parallel zu ENSIFERUM im Partyzelt bewundern. PRO-PAIN sorgen hier ab dem ersten Takt dafür, dass die Menge vor der Bühne beständig größer wird. Der dynamische Mix aus Hardcore und Thrash scheint dem Publikum gut zu gefallen, was es mit ordentlich Applaus, Klatschen und Mitsingen dankt. Zum neu erscheinenden Album "THE FINAL REVOLUTION" stellt dies eine perfekte Kulisse zum Video für 'Deathwish'. Nicht nur die Songs kommen aggressiv-kraftvoll beim Publikum an, auch die Saitenspieler auf der Bühne stehen nie still. Neben beständigem Hüpfen und Springen werden auch häufiger die Gitarren ausgewechselt, was so schnell und lückenlos passiert, dass kaum Leerzeit zwischen den einzelnen Songs aufkommt. PRO-PAIN sind halt echte Profis auf dem Gebiet. Zwar steuern Gitarren häufiger mal, doch wird dies rasch gekonnt ausgeglichen. Im Gegensatz zum GRAND SUPREME BLOOD COURT dröhnt die Musik zwar immer noch laut aber nicht mehr ohrenbetäubend aus den Boxen. Auch für Frickel-Fetischisten sorgen PRO-PAIN mit gekonnten Einlagen, die sich gut gegen die eingängigen, aber ohne unnötige Schnörkel auskommenden Rhythmen am Schlagwerk abheben. Zackig wechseln auch die Songs durch, wobei das Quartett um Gary Meskil noch nie für ausschweifend lange Songs bekannt war. Ansagen werden keine gemacht, weshalb warscheinlich nur der echte PRO-PAIN Fan weiß, was dort oben gespielt wird. Auf mich macht die Truppe einen recht sympathischen Eindruck und rüttelt mich nochmal so richtig wach vor dem großen Festivalabschluss. Schade nur, dass sich gegen Ende des Auftritts ein Drittel des Zeltes gen HATEBREED zu entleeren scheint. Fazit: Das groovt gut, die Jungs schaue ich mir gerne nochmal an.[kex]

GRAVE


imgrightBei GRAVE hatte ich fast die Befürchtung, dass es ablaufen könnte wie im letzten Jahr bei ASPHYX: Ein Klassiker, den das Publikum mit Abwesenheit straft. In diesem Jahr traf es EVOCATION und zu GRAVE findet sich doch eine beachtliche Menge bis weit hinter den Wellenbrecher ein, um Schwedentod der alten Schule beizuwohnen. Mit einer Menge Nebel kommt die Truppe dann auf die Bühne, um ein Set der Extra-Klasse zu zocken. Vom aktuellen Album "Endless Procession Of Souls" ist wenig dabei und fast gewinnt man den Eindruck, dass das Quartett für die Show zum 25-jährigen Bestehen üben. Selbstverständlich bekommt auch die neue EP "MORBID ASCENT" ihren Platz, aber davon abgesehen entstammt die Mehrzahl der Songs den Anfangsjahren. Düster und vernebelt präsentiert sich auch die Lichtshow, wobei Nebelmaschinen speziell für die hinten Stehenden in dieser Form doch eher lästig sind. Egal, schließlich geht es um Musik und die knüppelt sich ziemlich direkt ins Blut. Die im Schnitt doch etwas älteren Nacken kreisen im Takt und dürfen alles vom entspannten Nicken bis hin zu Genick brechenden Tempi vollführen. Zwischendrin müssen GRAVE zwar neu eingepegelt werden, der Stimmung tut dies aber keinesfalls einen Abbruch. Fazit: Schöner Klassiker, ENTOMBED klingen dagegen wie ROLF ZUCKOWSKI.[kex]

AMORPHIS

imgleft
Während ENSIFERUM stilistisch recht gut zu AMORPHIS passen, ist der Stil der Hardcoreler HATEBREED eine ganz andere Baustelle. Vielleicht auch mit ein Grund, warum die Pain Stage schon lange vor dem AMORPHIS-Auftritt von Fans belagert wird. AMORPHIS haben mit "Circle" ein starkes Album im Gepäck und daher verwundert es nicht weiter, wenn der Gig mit 'Shades Of Gray', dem Opener des Albums, eröffnet wird. In weiterer Folge setzen AMORPHIS mit 'Sampo' und 'Silver Bride' (beide vom genialen "Skyforger"-Album) auf Nummer sicher, Sänger Tomi Joutsen lässt in bekannter Manier seine Dreadlocks kreisen und alles ist gut. In weiterer Folge spielt sich die Band durch die Diskographie und das Publikum nimmt jeden Ton andächtig entgegen, wenn auch die Zeit der Crowdsurfer und Moshpits vorbei zu sein scheint - möglicherweise ein Tribut an die schwindenden Kräfte nach 3 Tagen Musik. Eine stimmungsvolle Lichtshow und sehr guter Sound runden den guten Auftritt von AMORPHIS ab.[des]

Shades Of Gray
Sampo
Silver Bride
Narrow Path
Hopeless Days
The Castaway
On Rich And Poor
Nightbird's Song
The Wanderer
The Smoke
House Of Sleep

IN FLAMES


imgright'Sounds Of A Playground Fading' ist ja mein Ohrwurm des Jahres. Daher ist es sehr erfreulich, dass IN FLAMES gerade mit diesem Song loslegen. Es handelt sich beim Summer Breeze Auftritt um die letzte Show ihrer "Sounds of A Playground Fading", und auch wenn Sänger Anders Friden behauptet, dass es sich bei den verwendeten Pyros um "Cheap Stuff" handelt, kann man den Schweden bescheinigen, dass in punkto Licht, Bühnenshow und Pyros großes Kino aufgefahren wird. So findet sich auf der Bühne eine große Lichtbatterie, deren Zentrum ein Suchscheinwerfer darstellt, der beständig über das Publikum streift. Beim Auftritt von IN FLAMES wird auch final deutlich, was "volles Gelände" bedeutet: bis zu den Verpflegungsständen staut sich die Masse, sodass ein Durchkommen unmöglich wird und auch die einsame Leinwand neben der Main Stage nur mehr ein im wahrsten Sinne des Wortes kleiner Trost ist. Sänger Anders Fridén ist vielleicht nicht der größte Entertainer auf Erden, hält aber zwischen den Songs immer Kontakt mit dem Publikum und liefert vor allem stimmlich eine geniale Show ab, kongenial unterstützt von seiner Band. Diejenigen, die die Show aus den hinteren Reihen sehen, können die aufwändige Lichtshow genießen - und auch der Sound ist als glasklar einzustufen. Ein extrem kurzweiliger Auftritt, die 90 Minuten vergehen wie im Flug, und zur Freude des Publikums kündigen IN FLAMES an, nach Abschluss der Tour ein neues Album einzuspielen, zu dem sie die Energie der letzten Shows mitnehmen und verarbeiten wollen. Man sei neugierig und freue sich. Starke Show eines starken Headliners mit schönem Feuerwerk zum Schluss.[des]

Sounds of a Playground Fading
Where the Dead Ships Dwell
Pinball Map
Trigger
Only For The Weak
Cloud Connected
The Hive
Ropes
Fear Is the Weakness
The Quiet Place
All for Me
The Mirror's Truth
System
Deliver Us
Take This Life
My Sweet Shadow

DARK FUNERAL


imgleftDARK FUNERAL haben den wohl schlechtesten Zeitpunkt für ihren Auftritt, nämlich nach dem Headliner IN FLAMES auf der Pain Stage. Größtenteils wogen die Massen in Richtung Ausgang oder Verpflegungsstand, dennoch findet sich eine nicht allzu kleine Gruppe, die sich dem Kontrastprogramm zu IN FLAMES, Black Metal aus Schweden, widmet. Und auch wenn der eine oder andere Besucher schon von der Müdigkeit angeschlichen wird, bleibt ein Fan-Kern vor der Bühne, um sich noch einmal richtig durchschütteln zu lassen.[des]

The Arrival Of Satans Empire
My Dark Desire
Vobiscum Satanas
Attera Totus Sanctus
Open The Gates
Stigmata
The Fire Eternal
Thus I Have Spoke
Secrets Of The Black Arts
My Funeral

PLUSMINUS


des:

Plus:
+ Grundsätzlich positiv war das bunte Programm, das von Mittelalter-Metal bis Black Metal alle Stilrichtungen ausgewogen abgedeckt hat.
+ Von den Bands besonders hervorzuheben sind wie immer MOONSPELL, dazu waren IN FLAMES und ANTHRAX großartig sowie als Überraschung END OF GREEN und LETZTE INSTANZ.
+ Positiv anzumerken ist die Verpflegung; auf der Fressmeile gibt es für jeden Geschmack etwas.
+ Über mangelnde Duschen und Wasserklos kann ich mich im Gegensatz zu Kollege Sirius nicht beklagen. Wenn man außerhalb der Stoßzeiten Duschen ging, gab es eigentlich keine Wartezeiten.
Minus:
- IN FLAMES waren großartig, aber an den anderen Festivaltagen gab es keine würdigen Headliner. Ok, über SABATON kann man streiten, die waren unterhaltsam. Aber LAMB OF GOD nach ANTHRAX anzusetzen war ein Fehler.
- Als Minus kann man noch anführen, dass man durch die vier Bühnen Schwierigkeiten bekommt, alle seine Lieblingsbands zu sehen. Auch im Partyzelt haben großartige Bands gespielt haben - ORPHANED LAND zeitgleich zu ANTHRAX ist schon hart.

kex:

Plus:
+ Arbeit der Einweiser - Platz für Zelte - war ausreichend
+ Camping für behinderte Menschen
+ Leinwand am Partyzelt
+ Stormborn
Minus:
- Kontrolle und Schleusenpolitik
- Merchandisestand
- Schichten der Ordner
- Steigende Rücksichtslosigkeit einiger Besucher

Sirius:

Plus:
+ Wie immer war die Organisation des Summerbreeze-Festivals tadellos. Nach unangenehmen Stauerfahrungen letztes Jahr, ging es mit 3 Stunden 2013 doppelt so schnell vom Ortsausgang Dinkelsbühl bis zum Eingang. Das Gelände ist zum Zelten sehr gut geeignet.
+ Die Verpflegung, die Angebote an Essen und Trinken sind zwar teuer, aber sehr vielfältig. Es gibt ein sehr gutes Angebot an Merchandise usw.
+ Das Line-Up des Festivals war dieses Jahr wieder spitze und bot für jeden Musikgeschmack etwas.
+ Die Akustik war fast immer ohne Tadel, nur ab und an waren die Hochtöner übersteuert.
Minus:
- Riesiges Contra war dieses Jahr eindeutig das Publikum. Selbst auf Wacken habe ich keine so furchtbaren Erfahrungen mit "Partypeoples", die nichts mit Metal am Hut haben und nur zum Saufen da sind, gemacht, wie auf dem Summerbreeze 2013. Leute, die permanent Hip Hop und Schranz auf dem Campground hören und Metalheads anpöbeln, Frauen sexuell belästigen - sowas hat für mich nichts auf einem Metalfestival zu suchen und zerstört nicht nur den Spirit, sondern das friedliche Festivalfeeling.
- Sanitäranlagen waren viel zu wenige vorhanden. An den paar Dixies, die existierten, stand man eine halbe Stunde in der Schlange, wenn man Glück hatte. Duschen waren nur ein Gerücht. Ich brauch auf einem Festival zwar keine, aber es wäre schon einmal interessant gewesen, wo die sich denn überhaupt befunden haben sollen. Wasserstellen gab es, aber die reichten ja nicht mal zum Händewaschen aus.
- Die Anzahl der Besucher ist viel zu stark gewachsen und man hatte Gedränge wie in Wacken.

ev:

Plus:
+ Große Essensauswahl (Asia, vegetarisch, klassisches Fast Food, Hausmannskost, Pizza, Nudeln), für wen da nix dabei war, war selber schuld
+ MOONSPELL: mein persönliches Highlight als großer Fan, getoppt mit einer portugiesischen Sängerin (die dauernd an ihrem echt geilen ultrakurzen Minikleid rumzupfte) für 'Raven Claws'. Leider spielten sie schon am Nachmittag.
+ Das Feuerwerk von IN FLAMES bot einen stimmungsvollen Abschluss des Breeze'.
+ Eine Shoppingmeile ist bei einem Festival zwar nicht zwingend notwendig, aber doch ganz nett und das bei gutem Preis/Leistung - Verhältnis
+ Ein Hoch auf die unermüdlichen Grabenschlampen, die mit endloser Geduld die zahllosen Crowdsurfer herauszogen, um sie wieder auf die Beine zu stellen
Minus:
- LEAVES' EYES: meine Erwartung war hoch, die Enttäuschung auch: bemüht, aber langweilig, der Funke zum Publikum wollte einfach nicht überspringen
- Sound im Partyzelt war hoffnungslos übersteuert
- Wer hatte bitte die Idee, HAGGARD um 01.00Uhr (!) im Partyzelt (!!) bei mieser Akustik spielen zu lassen!!

imgcenter


Fazit


So heiß wie das Wetter in diesen Tagen ging es beim Summer-Breeze 2013 auch vor den vier Bühnen her. Neben dem New Blood Award am Mittwoch rotzten, kreischten, growlten, brüllten und sangen und spielten vor geschätzten 40000 feierlaunigen Metalfans cirka 90 Bands, Große wie Kleine. Aber egal, ob man sie alle kannte oder nicht, es war auf jeden Fall für jeden Metalgeschmack was zum Bangen, Crowdsurfen (ein Hoch auf die wackeren Grubenschlampen!) und Abfeiern dabei. So vielfältig das Line-Up, so durchwachsen war jedoch zeitweise die Akustik, was der Feierlaune allerdings keinen Abbruch tat. Und wen's grad nicht so flashte, der tummelte sich durch die Zelte der Shoppingmeile, wo man sich mit Korsagen, Gothic-Kleidern, Schmuck, T-Shirts und CDs bei vernünftiger Preis/Leistung eindecken konnte.

Wenn dann die Hitze gegen Abend ging und der Hunger kam, freute man sich über das vielfältige Angebot. Neben Pizza und Würstchen lockten auch Falafel, Asia-Food, Kebap, Rosmarinkartoffel und Veggie-Burger. Heutzutage ist so ein Festival offensichtlich kein Grund mehr, seine gesunde Mischkost auszusetzten. Aber stopp! Metalfestival und gesunde Mischkost??? Häää??? Keine Sorge, man konnte sich auch einfach nur besaufen, Cocktailbars und Bierstände gab es dafür genug. An dieser Stelle sei auch den Maltesern für ihren unermüdlichen Einsatz gedankt. Waren nun genügend Dixies, Wasserstellen und Duschen aufgestellt, oder doch nicht? Bei diesem Thema gehen die Meinungen auseinander. Das läßt die Vermutung zu, dass es einerseits besser andereseits eher stiefmütterlich versorgte Bereiche gab. Da ist sicherlich noch Luft nach oben.Alles in allem war die Organisation top. Was die Staus bei der Anreise betrifft, wäre hier eine Verbesserung der Situation fürs nächste Mal wünschenswert.

Langer Rede kurzer Sinn: Viel Spaß, sehr kurzweilig und abwechslungsreich.[ev]



Billing
IN FLAMES - SABATON - LAMB OF GOD - ANTHRAX - DEVILDRIVER - EISBRECHER - TIAMAT - AMORPHIS - FEAR FACTORY - AGNOSTIC FRONT - PRIMORDIAL - LETZTE INSTANZ - SALTATIO MORTIS - VADER - FLESHGOD APOCALYPSE - VAN CANTO - KNORKARTOR - MOONSPELL - SOILWORK - NACHTMYSTIUM - FEUERSCHWANZ - ENSIFERUM - ALESTORM - GARVE - u.v.m.

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