Flotsam And Jetsam - Blood In The Water | |
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Review von Rockmaster vom 15.06.2021 (7011 mal gelesen) | |
![]() "Blood In The Water" ist auf die lange Distanz durchaus ein wenig vielschichtiger als sein Vorgänger, weswegen es vielleicht am Stück nicht gleich so geschmeidig runtergeht. Das braucht schon ein paar Runden in der Dauerrotation. Vielleicht liegt es daran, dass der 'Demolition Man' - wenn wir denn alle den gleichen im Sinn haben - abgewählt ist, und wir uns inzwischen an ganz anderen Sorgen reiben. Der Opener und Titeltrack 'Blood In The Water' hängt aber auf jeden Fall schon mal die Messlatte hoch. Der Tempowechsel nach dem gnadenlosen Gekloppe im Intro und die Pause beim Übergang sind einfach klasse, Michael Gilbert und Steve Conley riffen sich die Finger Wund, und A.K.s Gesang ist wie immer eine Klasse für sich - und einzigartig im Thrash Metal-Genre. Ken Mary treibt die Band mit seinem furiosen Spiel vor sich her und Bill Bodily, der zuvor schon mal bei FLOTSAM gastierte, reiht sich lückenlos in ein gutes halbes Dutzend überragender Bassisten der Band ein. Einen gehörigen Respekt vor offenen Gewässern (sagen wir mal, als Kind war es eher Panik) hatte ich schon immer. Nach 'Blood In The Water' werde ich mich in Zukunft noch ein paarmal häufiger umschauen, ob nicht Flotzillas leuchtende Augen hinter mir aus der trüben Suppe auftauchen. Viel von FLOTSAMS "klassischen" Qualitäten hört man dann in 'Brace For Impact' und - auch wenn der Titel langsamer ist - 'A Place To Die'. Die Wechsel zwischen schnellen, treibenden Passagen und ruhigen Gitarrenmelodien lieben wir spätestens seit 'Escape From Within', und A.K.s Texte der beiden Titel gehören zu den intensivsten, die ich von ihm kenne: Bracing for the impact Bracing for the pain Bracing for the impact Driving me insane Ungewohnt emotional ist der Titel 'Cry For The Dead', der sich zwar eher mit der persönlichen Tragödie befasst, wenn man geliebte Menschen verliert, bei dem man aber auch zwangsweise an knapp vier Millionen Menschen weltweit denken muss, die während der Pandemie ihr Leben gelassen haben. Nach der abwechslungsreichen und bockstarken ersten Hälfte muss man erst mal die Aufmerksamkeitskurve hoch halten - aber auch in der zweiten Albumhälfte gibt es nicht einen Durchhänger. 'Too Many Lives', 'Dragon' und 'Reaggression' gehören zu den besten Titeln des Albums (und bei Ersterem musste ich auch mal mächtig schlucken, als ich die Lyrics verstanden hatte), und bei '7 Seconds' (till the end of the world) ahnt man schon, dass das der perfekte Schlusstitel ist. Hier wird der Hammer nicht mehr höher gehängt, aber die Nummer geht runter wie Öl. Die Chemie in der Band und insbesondere zwischen den beiden Gitarristen passt gerade perfekt. Außerdem produzieren FLOTSAM AND JETSAM ihre Alben seit einiger Zeit selbst. Das Ergebnis zu beschreiben, bedarf es nicht vieler Worte: Respekt! Das hört sich absolut professionell an. Wer am CD-Regal noch nicht zugegriffen hat, sollte sich sputen. Ansonsten bleibt die überbordende Freude auf eine Jubiläumstour, wenn es denn endlich wieder geht, und sicherlich darauf, dass die Jungs aus Phoenix sicherlich schon ein paar Titel für den nächsten Einschlag in der Schublade haben. Brace For Impact! Gesamtwertung: 9.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Blood In The Water (4:18) 02. Burn The Sky (4:27) 03. Brace For Impact (4:34) 04. A Place To Die (4:23) 05. Walls (4:42) 06. Cry For The Dead (4:37) 07. Wicked Hour (4:57) 08. Too Many Lives (4:50) 09. Dragon (4:28) 10. Reaggression (4:12) 11. Undone (3:20) 12. 7 Seconds (4:54) | Band Website: www.flotsam-and-jetsam.com/ Medium: CD Spieldauer: 53:42 Minuten VÖ: 04.06.2021 |
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