Ajuna - Prisoners Of The Sun | |
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Review von Zephir vom 27.10.2013 (4317 mal gelesen) | |
![]() 'Tribute' wird eröffnet mit einer hysterischen Septime auf grell verzerrten Gitarrensaiten, die Alarm kreischend signalisieren, dass hier etwas nur schwer Greif- und Beschreibbares beginnt. Die musikalische Grundsubstanz könnte man unter Vorbehalt vielleicht als Modern Extreme Metal beschreiben. Die Stimmung ist unterkühlt und eisern grau, der Gesang wechselt zwischen wenig leidenschaftlichem Black-Screaming und einer tiefkehligen Stimmlage, die dem Gesamtwerk besonders gut steht. "We bow for the Sun", heißt es in 'Tribute', "we bow for the stars" und "hail us" und noch vieles mehr, was sich losgelöst von der musikalischen Ebene naturgemäß noch weniger in einen Sinnzusammenhang bringen lässt als gemeinsam mit ihr. 'Invisible Cut' schleppt sich zumindest im ersten Drittel ziemlich doomig an, das zunächst durchgängig gehaltene Ostinato des Gitarrenriffs und die gutturalen Growls ziehen sich gegenseitig in die Tiefe. 'Suntomb' ist als albumtitelbezogenes Kernstück ein besonders beeindruckender Track mit raffinierter Rhythmik, ebenso raffinierten Harmonien und einem Text, der das Psychische ins Psychotische verlagert: "I reside in a sun room (...) I'm sensing fiends plotting against me / medication stopped working now". Das ist schon nicht mehr vorbewusst, das ist ausgesprochen bewusst der Dinge, die hier im Argen liegen. Wie viele Realitäten kann es eigentlich in nur einem einzigen Geiste geben? Gerade dieser Song soll der Hörerschaft nachdrücklich ans Herz (oder zu Ohren) gelegt werden. 'Kaos' bewegt sich zumindest hinsichtlich des Gitarren- und Drumeinsatzes überwiegend im Bereich des Depressive Rock. Hier wäre der sparsamere Einsatz von Black Metal-Tempo in den zwischengeschobenen Passagen förderlich gewesen. 'Death' ist ebenfalls ein Hybrid aus Depressive Rock und extremeren Stilrichtungen. "Feathers on the breath of gods" - was uns das wohl verrät? Die zwischenzeitlich fließenden Harmonieverläufe verraten jedenfalls, dass es eine verführerische Vorstellung sein muss "to become one with DEATH". Die Simplizität dieser vielfach gehörten Aussage wird durch das beeindruckend vielschichtige musikalische Konstrukt wieder wettgemacht. Insgesamt handelt es sich sich um ein sehr professionelles Werk. Gerne würde ich wissen, was die Herren in ihrem Leben vor "Prisoners Of The Sun" so alles angestellt haben. Die Namen Skovsted, Hufsa, Helmer, Trampe und Hartfelt bringen einen allerdings nicht recht weiter, zumindest nicht in eine Richtung, die für das bessere Kennenlernen der Band zweckdienlich wäre. Vielleicht psychologisieren AJUNA ja bald noch ein zweites Opus hinterher. Sollte es ähnlich gekonnt ausfallen wie das Debüt, wird das so manche Realitäten dieser Welt auf jeden Fall bereichern. Gesamtwertung: 8.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Tribute 02. Medicin 03. Invisible Cut 04. Suntomb 05. Kaos 06. Death 07. Winter | Band Website: www.ajunamusic.com/ Medium: CD Spieldauer: 34:50 Minuten VÖ: 27.09.2013 |
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